Mittwoch, 4. März 2015

Kimono-Zopfpullover

Bereits in einigen Posts habe ich über den Fortschritt an meinem Kimono-Zopfpullover berichtet.
Nun ist er - endlich - fertig:

Die Anleitung gibt es bei Wunderweib.  Im Prinzip werden Vorder- und Rückenteil gleich gestrickt und nur an verschiedenen Höhen geteilt für den vorderen und hinteren Ausschnitt. Dabei wenden sich die Zöpfe von der Mitte jeweils nach außen. Eigentlich also gar nicht so schwer.
Wie üblich bei meinen Strickprojekten ist die Originalwolle "Woolhair" von Lana Grossa nicht mehr erhältlich. Lustigerweise war im Wollgeschäft, dass ich zwecks Beratschlagung von Alternativen aufsuchte, genau dieser Pulli in der Originalwolle (aber in einem knalligen Türkis) ausgestellt. Fazit: Das Originalgarn wäre mir auch viel zu dick und warm gewesen.
Also entschied ich mich nach einigem Hin und Her für Lace Paillettes von Lana Grossa, in naturweiß mit kleinen silbernen Pailletten. Ganz schön flauschig weich und fertig verstrickt bestimmt nicht zu warm.

Problem: die Maschenprobe.
Irgendwie bin ich dafür zu blöd. Die erste Maschenprobe ergab, dass mich ein Anschlag von 91 Maschen auf die in der Anleitung angegebene Bundweite bringen sollte. Fehlanzeige - nach 5 cm im Rippenmuster zeigte sich, dass das viel zu eng sein würde.
Also von vorne - diesmal mit 30 Maschen mehr. Das wurde viel zu weit.
Beim erneuten Aufribbeln zeigte sich, dass das Garn Auftrennen nicht unbedingt verzeiht. Damit wurden schon mal ein paar Meter Garn in die Tonne entsorgt.
Dritter Versuch mit 100 Maschen - jetzt lief's:
 Der Bund war trotz des dünnen Garns schnell gestrickt, und das erste Abenteuer der Anleitung musste bewältigt werden- die Zunahmen vor den Zopfmusterreihen. Wie durch ein Wunder fielen alle Maschen an ihren Platz, so dass ich nicht mehr rumrechnen und das Muster an die Maschenzahl anpassen musste:
Allerdings fing mich das Zopfmuster doch irgendwann an zu nerven. Mangels Zopfnadel (braucht man doch nicht für nur ein Projekt, früher ging's doch auch ohne...) fuhrwerkte ich mit einer zweiten Rundstricknadel rum, was ganz schön fummelig war, insbesondere, da die Zöpfe in den beiden Hälften unterschiedlich gestrickt werden.
Aber schon nach gut einer Woche war das Rückenteil fertig:
Nun wusste ich ja, wie der Hase läuft, und das Vorderteil ging ähnlich gut von der Hand.
Anders als in der Anleitung habe ich die Arbeit etwas später geteilt, damit der Ausschnitt nicht gar so tief wird.

Dann wurde nur noch ein Abend lang zusammengenäht und die Ärmel- und Ausschnittkanten umhäkelt, und - FERTIG!

Hier einmal ein Detail der Zöpfe:
Und so sieht das Gute Stück an der Frau aus:


Der Pulli trägt sich herrlich, ist ganz weich und leicht und schön bequem.
Dabei erinnere ich mich an den Kommentar einer Verkäuferin in einem Wollgeschäft: "Aus dem Garn habe ich mir auch mal einen Pullover gestrickt, den hab ich aber nur einmal getragen. Die Wolle ist ja so durchsichtig, da muss man ja immer was drunterziehen!"
Natürlich muss man ein Shirt daruntertragen, aber wer würde schon mitten im Winter mit kurzen Ärmeln und so einem Ausschnitt rumlaufen? 

Verbrauch: 6 x 25 g
gestrickt mit Nadeln Nr. 3
Begonnen am 1.2.15 - fertig am 25.2.15

Nun sind auch endlich meine Nadeln frei, die ich für meine Stola vom FJKA2015 benötige. Also, weiter geht's!
Vorher aber noch mal schnell beim MeMadeMittwoch und beim RUMS schauen, was die anderen Damen heute zeigen.

Außerdem verlinkt zu Stricklust.

9 Kommentare:

ak_ut hat gesagt…

sehr gelungen - hat sogar ein bisschen was japanisches finde ich :-)
lg anja

Unknown hat gesagt…

so einen Pulli suche ich der etwas weiter geschnitten ist. Deiner sieht wirklich toll aus:)
Lg

Wiebke hat gesagt…

Das "Reservieren" der Nadeln für dieses Stück hat sich definitv gelohnt!
Dein Pulli gefällt mir gut, besonders schön ist die breite, körpernahe Passe, so dass die ganzen Zöpfe locker sitzen können ohne aufzutragen.
Wir sehen und beim FJKA!
LG
Wiebke

wolleliese hat gesagt…

Diese schöne Pullover wärmt sicherlich ganz wunderbar .... Herrlich!

Liebgruß Doreen

Frau Sonnenburg hat gesagt…

Mein japanischer Nachbar ist da sicher anderer Meinung, aber den Fragen wir einfach nicht :-)

Frau Sonnenburg hat gesagt…

Er wärmt ein bisschen, denn das Garn ist wirklich fein. Aber ich finde ihn einfach zu schön :-)

Frau Sonnenburg hat gesagt…

Danke!!
Ich denke, man könnte den Achnitt relativ einfach verkleinern. In der Anleitung sind ja die Modellmaße angegeben. Nach dem Bund nimmt man sehr viele Maschen auf, das muss man ja nicht unbedingt. Allerdings muss man dann bei der Aufteilung der Zöpfe ein bisschen tüfteln.
Vielleicht versuche ich mich als nächstes mal an deinem Bettschal, der gefällt mir zu gut!
LG

Anne von beswingtes Allerlei hat gesagt…

Sehr, sehr hübsch und durch das enge Shirt darunter kommt die Form fast noch besser zur Geltung :)

yva hat gesagt…

sieht schön kuschelig aus. Mir wäre er wahrscheinlich zu kurz :)
LG