Mittwoch, 27. Mai 2015

Wickelrock mit Pfiff - Raita

  Bei einigen Blogs bin ich über diesen wunderbaren Schnitt gestolpert: 

Nach Kurzer Beratung mit der Designerin Sophie, ob ihrer Meinung nach der Schnitt auch zu meinem Körperbau passt, wanderte der Schnitt ins Körbchen, wurde ausgedruckt und zusammengeklebt. 
Hier das erste Kompliment: Ich glaube, dieser Schnitt ist der erste E-Book-Schnitt, bei dem mir nicht an einer Stelle etwas aus dem Winkel läuft - dank der raffinierten "Kringel", die als Passzeichen viel besser funktionieren als alles, was ich bisher so gesehen habe. Dafür schon mal ein dickes Danke an die Zeichnerin!
Als Material habe ich einen leichten Jeansstoff ausgewählt, dazu passend blaues Schrägband mit weißen Punkten und Spitzenkante. 
Die Anleitung ist reich bebildert und verständlich geschrieben. Der Zuschnitt geht schnell, das Nähen eigentlich auch - allerdings machen einem bei der Anpassung der Abnäher die fast 3m Stoff das Leben etwas schwer, solange der Knopf noch nich gesetzt ist. Aber auch das ließ sich mit Hilfe einer Armee von Stecknadeln bewältigen.
Leider hatte ich beim Kauf nicht im Sinn, dass der Stoff für den Rock möglichst nicht elastisch sein sollte.
Prompt schlug das Schrägband nach dem Annähen Wellen. Am unteren Saum ergibt sich dadurch ein schöner gewellter Saum, am Bund jedoch ging das gar nicht. Also habe ich knapp 2m Schrägband abgetrennt, Abnäher verengt und das Schrägband wieder angenäht. Diesmal habe ich wie ein Luchs aufgepasst, den Jeansstoff nicht zu dehnen, und diesmal passte es.

Dann der nächste Schreck - ich hatte total blaue Finger. Scheinbar färbte die Jeans wie blöd. Aber der Verkäufer hatte mir mehrfach versichert, der Stoff sei vorgewaschen... Mit klopfendem Herzen wanderte Raita in die Waschmaschine - und kam unversehrt und mit unverfärbtem Schrägband wieder zum Vorschein. Puh!
Schnell den Knopf gesetzt - leider kommt die schöne Used-Look-Optik bei diesem Foto nicht gut heraus: 


Bügeln - Anziehen   Freuen:


Ein tolles Teil, ein einfacher Schnitt, wandelbar in Länge und Design, mit Tasche oder ohne - ganz ganz toll!

Stolz wie Oskar schicke ich Raita nun zum MeMadeMittwoch   (hier zeigt Gastbloggerin Anne ein wunderbares Cape zum roten 40er-Jahre-Kleid) und zur Afterwork-Sewing-Linkparty und freue mich auf die Werke der anderen Damen.  
Am Donnerstag darf Raita dann zum RUMs.


 

Dienstag, 19. Mai 2015

Ottobre - Schnäppchen-Shirt

Zwar ist es hierzulande momentan gar nicht frühlingshaft, aber wir hatten schon ein paar schöne Tage, und so habe ich mir für meine Spring-Style-Garderobe gleich zu Anfang des Style-Alongs von Mamamachtsachen und Marja Katz ein T-Shirt genäht. Jetzt komme ich endlich dazu, es Euch zu zeigen:
Beim November-Stoffmarkt hatte ich einen schönen festen Jersey-Coupon von 1 x 1,40 m ergattert, dunkelblau mit weißen Wellen, herrlich griffig und für sagenhafte 6 EUR. Keine Frage - der musste mit. 

Und weil das mit dem Ottobre T-Shirt Schnitt (Schnitt 1 aus Ottobre 5/2013) beim ersten Versuch so toll geklappt hat, war das der Schnitt der Wahl. 

Wie ich auf verschiedenen Blogs gelesen habe, ist statt Bündchenabschluss oder Jerseystreifen  die Verwendung von Belegen am Halsausschnitt eine weitere Lösung. Da ich das Anfummeln von Bündchen nicht so gern mag, habe ich das bei diesem Shirt ausprobiert. Ergebnis: sehr gut!
Das Ringelshirt habe ich gleich entsprechend umgearbeitet, hier gefiel mir der Jerseystreifen zum Beispiel gar nicht. 

Zwischenzeitlich habe ich mich mit meiner Ovi gut bekannt gemacht, und das Nähen ging Ruck-Zuck, ebenso das Versäubern der Besatzstreifen haben wir ganz prima hingekriegt:

 
  
Der Originalschnitt hat lange Ärmel, einen abgerundeten Saum und eine Brusttasche - wie ihr sehen könnt, habe ich die Ärmel gekürzt, das Shirt insgesamt (vielleicht ein bisschen zu viel?) beherzt gekürzt und mit gradem Saum genäht. Der geschwungene Saum war mir bei dem Muster ein bisschen zu viel. Die Brusttasche hatte ich schon beim Ringelshirt weggelassen. 

Und, was soll ich sagen - ein prima lockeres T-Shirt mit schönem "halsfernen" Ausschnitt (ok, das Hemdchen guckt raus) ist eingezogen in meinen Kleiderschrank! Das sonnige Wetter Anfang März schreit geradezu danach, dass die entsprechenden "Modefotos" (Zitat des besten Ehemannes der Welt) entstehen.
Hier die Tragefotos, entstanden kurz nach Ostern, als es hierzulande noch sehr kahl war: 


Und damit ab zum Creadienstag, Memademittwoch und RUMs, mal gucken, was die übrigen MitmacherInnen so produziert haben.

Sonntag, 17. Mai 2015

Spring Style Along 6 - Ameland-Problem und Feiertagsstau...

Wieder ist es Sonntag, und Zeit für den SSA-Treff, heute bei Marja Katz. 
Unsere Fragestellung für dieses Treffen lautet: 

Ich nähere mich dem Ende des Nähens. Wo brauche ich Hilfe? Wem kann ich helfen? Kurze Rekapitulation: Was habe ich bisher geschafft und was möchte ich noch schaffen?


Aus Wilhelm Buschs "Julchen" gibt es dieses Zitat: 

Einszweidrei, im Sauseschritt
Läuft die Zeit; wir laufen mit. 


Genau so fühlte ich mich diese Woche, die pickepacke voll mit Aktionen war - leider hatten die meisten davon nichts mit dem Nähen und dem SSA zu tun. 
So habe ich zum Beispiel 
- zur Silberhochzeit eines Nachbarpaares einen "Kranz" gewickelt (dies bedeutet hierzulande eine Girlande von ca 6m Länge aus haltbarem Grünzeug , die dann bei den Jubilaren an der Haustür befestigt wird. Nach angemessener Zeit folgt das Abtakeln, wobei ordentlich begossen wird...)
- mit einer lieben Bekannten einen Kunsthandwerkermarkt besucht
- einen "Rentnerausflug" zu den Heringstagen in Kappeln mit Schiffskutterfahrt auf der Schlei mitgemacht, deren Höhepunkt darin bestand, dass beim Auslaufen aus Kappeln der Kutter auf eine Sandbank aufsetzte und der Seenotretter auslaufen musste, um uns frei zu ziehen...
- Gestern noch, als Höhepunkt für mich, das Konzert von Herbert Grönemeyer in der Hamburger O2-Arena besucht. Ein absoluter Treffer, Herbie hat es einfach drauf, und ich bin heute nicht nur müde, sondern auch etwas heiser. 

Neben dem ganz normalen Alltag mit Job und Haushalt war dann einfach keine Zeit mehr für Nähprojekte. Feiertagsstress halt, ihr kennt das sicher. 

Das bisschen Zeit, das ich hatte, habe ich dann gleich in eine kleine Schnittkatastrophe investiert: 

Ich fürchte , mein Ameland-Kleidchen habe ich verschnitten. Da ich keinen wirklich geeigneten Platz zum Zuschneiden habe, schneide ich entweder auf dem Esstisch zu oder auf dem Fußboden. Zuschnitt auf dem Tisch = der Stoff rutscht irgendwie immer auf einer Seite gen Boden. Zuschnitt auf dem Boden = unbequeme Haltung im Knien, und die Katzen stehen auch immer im Weg. Wie auch immer ich mich entscheide, in der Regel verlasse ich mich auf die im Schnitt angegebenen Stoffangaben und schneide Schnittteil für Schnittteil zu. Hier hätte ich besser erst mal alle Teile versucht auf dem verfügbaren Stoff unterzubringen - denn dann hätte ich vermieden, dass ausgerechnet das Vorderteil nicht mehr in einem Stück daraufpasst... Ich Trottel habe erst mal die Rückenteile und dann die Ärmel zugeschnitten - und musste dann das Vorderteil in zwei Stücke teilen:


 

 Probehalber habe ich die beiden Teile einmal zusammengenäht. Meine größte Befürchtung war, dass der Fluss des Faltenwurfs am Halsaussschnitt durch die Taillennaht leiden könnte.
Jetzt brauche ich mal eure Meinungen. Was meint ihr? 
In die Tonne treten? 
Als Bluse weiterverarbeiten mit einer Saumblende? 
So lassen und die Rückenteile auf gleicher Höhe ebenfalls teilen?
(Es ist auf dem Foto rechts nicht gut zu erkennen, es geht um die horizontale Naht knapp über Hüfthöhe - die Falte darüber kommt vom Nichtbügeln...)
 
Ein bisschen Fortschritt habe ich aber doch erzielt:


Auf dem Lübecker Wochenmarkt habe ich mir vom Gürtelmacher diesen schönen Ledergürtel aus blauem Leder mit einer schönen Maserung machen lassen. Der Gürtel wird in der Länge angepasst, und aus dem abgeschnittenen Endstück hat mir der Gürtelmacher einen Schlüsselanhänger mit Holstentor-Profil hergestellt. Toll!





 



Beim Ausflug nach Kappeln habe ich an den Festbuden, die am Schleiufer anlässlich der Heringstage aufgebaut waren, nicht nur lecker Eis gefuttert, sondern auch dieses herrliche Halstuch gefunden. Es ist aus leichtem Baumwoll-Viskose-Gewebe, etwa 160 x 80 cm groß und mit genau dem Motiv bedrucht, das ich gesucht habe. Noch mal Toll!



 

Irgendwie habe ich es geschafft, das Rückenteil meines Ajour-Jäckchens fertigzustellen - hier seht ihr es in gespültem und gespanntem Zustand. Das erste Vorderteil dümpelt aber seit Montag vor sich hin, hier ist erst der erste Mustersatz gestrickt. Aber ab jetzt gibt es ja nur noch kleinere Teile zu stricken. Das Jäckchen wird zwar nicht zum Finale fertig werden, aber ich werde es sicher noch im Sommer tragen können. 



 


Wickelröckchen Raita ist nun auch ganz fertig. In meinem Fundus hat sich ein schöner Knopf in Used-Optik gefunden (leider kommt das auf dem Foto nicht sehr gut heraus), das umlaufende Schrägband ist nun überall (!) angenäht und alle Fäden vernäht.










Wenn ich mir meine ursprünglich gesetzten Ziele ansehe, bin ich aber doch ganz zufrieden mit mir. 
Von der Liste ist nur noch das Ameland-Kleid offen, und das Strickjäckchen. Zusätzlich entstanden ist noch das Wasserfallshirt und das Frau-Liese-Punktekleid , die ich beim letzten Treffen vorgestellt habe. 
Da will ich mal nicht meckern. Zumal ich in vielen Dingen eben auch noch nicht so versiert bin und meine Zeit brauche.

Und wie jeden Sonntag bin ich total gespannt, welche Fortschritte (hoffentlich keine Katastrophen) ihr in der vergangenen Woche erzielt habt - ich werde bei Marja Katz nun ein bisschen stöbern. 

Viel Vergnügen Euch allen - und noch einen schönen Sonntag!




Mittwoch, 13. Mai 2015

Schnittreifs Frau Liese als Top und Kleid

Heute ist Wickelkleid-Tag beim Me-Made-Mittwoch!
Scheinbar sind Wickelkleider in dieser Saison der letzte Schrei, ich bin da nicht so up to Date, aber ich trage und mag Wickelkleider schon seit Jahren. Und seit ich nähe, war auch schon das eine oder andere dabei.

Zum heutigen Mottotag zeige ich ein Experiment, auf das ich beim Stöbern in den Blogs gekommen bin. Schon länger bin ich um Frau Liese von Schnittreif geschlichen. Der Schnitt gefällt mir sowohl als Top als auch - wie von einigen abgeändert - verlängert als Kleid.

Im Rahmen des Spring Style Alongs, zu dem ich mich für maritimes blau-weiß-rot entschieden habe, sollte aus schönem Punktejersey Frau Liese als Kleid entstehen.

(Beim Öffnen des heutigen MMMs musste ich lachen, auf den ersten Blick sieht das kleid von Claudia meinem sehr ähnlich)









Alternative war ein Wickelkleidschnitt aus der Ottobre 5/2013 - aber das Probekleid vom vorletzten Herbst zeigt deutlich die Schwächen von Wickelkleidern - nämlich, dass sie gern im falschen Moment aufklaffen...da fühle ich mich mit Frau Liese deutlich besser angezogen.

Da Frau Liese Neuland für mich war, habe ich mal nicht nach dem Motto "Drauf und durch" gehandelt und gleich drauflosgeschnitten, sondern entgegen meiner Gewohnheiten ein Probeshirt in Knallfarbe genäht:
 Mein Fazit: Einfacher Schnitt (einzig die Bestimmung der Größe fiel mir schwer, die sich nach der Brustweite in Höhe des unterem Armlochs richtet... wie soll ich das bloß messen?), sehr schöne nachvollziehbare Anleitung, schnell genäht - hier mit halbem Arm, was mir grade besonders gut gefällt. Genau mein Ding! Unter der Brust könnte es einwenig enger sein, aber diese Änderung ist einfach umzusetzen.

Also grünes Licht für Frau Liese als Kleid.


Genauso schnell zugeschnitten wie das Shirt, trifft mich beim Anprobieren an meiner Schneiderpuppe fast der Schlag: Den Rock habe ich von besagtem Ottobre-Schnitt kopiert und an das Shirt angehängt - und es sieht aus, als sei der Rock zu eng. Jedenfalls passt er über den Hintern meiner Susi nicht rüber. Oh Schreck...





Aber als Liese komplett zusammengenäht ist, ergibt sich Gott sei Dank ein anderes Bild: 

Auch die Anprobe an mir verläuft sehr zufriedenstellend:
Eigentlich sollte hier unser wunderschön blühender Apfelbaum mit aufs Bild. Das hat leider nicht ganz geklappt, dafür unterstützt mich Kater Josef.

Inzwischen habe ich das Kleid auch im Büro schon getragen, es ist superbequem, sehr schick, und der Rock ist genau richtig weit - ein absolutes Lieblingsteil!

 Nun bin ich gespannt, was die übrigen Mitstreiterinnen heute zeigen - HIER beim MeMadeMittwoch gibt es schon im Eröffnunfgspost jede Menge Auswahl, und auch kritische Stimmen zum Wickelkleid. Viel Spaß!

Sonntag, 10. Mai 2015

Spring Style Along 5 - an der Nadel...

Hallo zusammen zum 5. Treffen beim Spring-Style-Along. Heute wieder bei Alex von Mamamachtsachen.

Alex hat heute den Feldmarschallmodus eingeschaltet und will wissen -so wie wir alle - wie es vorwärtsgeht mit unseren Style-Plänen.

Da der Beste Ehemann von Allen vergangene Woche auf Dienstreise war und ich obendrein noch einen Tag frei hatte, bin ich ein gutes Stück vorangekommen. Ich habe in der Tat ordentlich an der Nadel gehangen!

Erst mal will ich euch meine Beute vom Stoffmarkt am 1. Mai zeigen:
Der weiße Baumwollstoff ganz links wird zusammen mit dem blau gemusterten zu einer Makira werden. Um diesen Schnitt bin ich lang herumgeschlichen, und nun wird er umgesetzt.

Aus dem gestreiften Viskosejersey ist ganz spontan (danke, liebe Ovi!) ein Wasserfallshirt entstanden, was in meiner ursprünglichen Planung gar nicht vorgesehen war:
Noch ist es nicht ganz fertig, ich will es noch kürzen, und die Ärmel müssen noch gesäumt werden, aber der leichte Stoff ist sehr trageangenehm und luftig - herrlich! Der Schnitt stammt aus einer Sabrina aus 2014, dummerweise hatte ich die Zeitung mit den Anleitungen schon entsorgt, so dass ich erst mal tüfteln musste, wie der Wasserfallkragen konstruiert wird. Aber - ich bin zufrieden.







Außerdem habe ich noch Jeansstoff erstanden (rechts im obigen Bild), und passendes Schrägband dazu. Dies für den Wickelrock Raita von Näähglück. Dummerweise hatte ich beim Kauf nicht im Sinn, dass der Stoff möglichst nicht elastisch sein sollte, da der Rock ringsherum mit Schrägband eingefasst wird. Das ist mir dann im ersten Anlauf gründlich misslungen, und ich habe an der oberen Kante das Schrägband noch mal komplett abgetrennt und beim erneuten Annähen wie ein Luchs aufgepasst, dass sich der Stoff nicht dehnt.

Noch fehlt der Knopf, die Fäden müssen vernäht werden und einige der Abnäher sind noch ein bisschen "tütig", aber soweit finde ich Raita ganz gut gelungen.




 
Das Fake-Wickelkleid aus Punktejersey, eine verlängerte Frau Liese von Schnittreif, ist fertig, wurde schon getragen und hat mir einige Komplimente eingefahren.

Und der Punktejersey gefällt mir so gut, dass ich mir gleich noch mal die rote Version bestellt habe.
Daraus wird ein Twist Knot aus der Ottobre werden, ebenfalls ein erprobter Schnitt.

Und, Leute - Festhalten! Mein Dauer-Ufo, meine rote Leinenhose, ist auch fertig geändert. War gar nicht so schlimm, nachdem ich mich endlich mal rangesetzt hatte. Ursprünglich war die Hose im Bund und in der Hüfte viel zu weit und rutschte dauernd. Also habe ich den Bund gelöst, den seitlichen Reißverschluss rausgetrennt, die Beine an den Außenseiten enger genäht und auch im Rücken noch mal 2 cm Bundweite rausgenommen. Et voillá - nun passt das gute Stück! 
(Hier zu sehen in Kombination mit meinem anderen Nicht - mehr - Ufo, dem Shirt von Burda, das ich so gern mag.)
 Ach ja, und mein Strickjäckchen ist auch ein gutes Stück gewachsen. Inzwischen haben sich Muster, Wolle und ich einigermaßen angefreundet, und hier seht ihr ein Rückenteil kurz vor den Abnahmen für die Ärmelausschnitte:

 Im Rückblick bin ich selber ganz erstaunt, was ich diese Woche alles geschafft habe. Denn auch im Büro war es diese Woche ziemlich strubbelig. 
Da habe ich es mir verdient, jetzt entspannt bei meinen Mitstreiterinnen zu stöbern. 

Schönen Sonntag euch allen!

Montag, 4. Mai 2015

Sonnenbrillentäschchen zum Muttertag (MIT ANLEITUNG)

Kennt ihr das auch? Muttertag (oder Ostern oder besonders Weihnachten) kommt immer so unerwartet, und jedes Jahr wird es knapp, rechtzeitig ein Geschenk für die Mama zu besorgen. 
Auch dieses Jahr hat mich der Kalender fast überrollt. Aber diesmal hatte ich eine Idee, die ich heute mit euch teilen will. 

Meine Mama bekommt ein Brillenetui 

 (das rote ganz links, passend zur Nackenrolle für den Liegestuhl, die ich zu Weihnachten genäht habe)


  


Und da das so schnell genäht war, habe ich ein paar mehr genäht und für euch schnell eine Anleitung geschrieben: 
Zutaten
Stoffreste
Kam Snaps (oder einen Knopf oder Druckknopf)
dickes Bügelvlies
passendes Nähgarn

Zuschnitt
Außenstoff: 24.5 x 20 cm
Vlies: 23 x 20 cm
Innenstoff: 23 x 19,5 cm
Lasche: 8 x 12 cm

Als erstes wird das Vlies auf die Rückseite des Außenstoffs aufgebügelt-
 (Herstellerangaben beachten und am besten den Oberstoff auf die Klebeseite des Vlieses legen und dann bügeln, mir ist schon Vlies ans Bügeleisen geschmolzen...)

Als erstes wird die Lasche genäht: Dazu wird der Zuschnitt der Länge nach gefaltet, und die Oberkante und lange Seite gesteppt. Vor dem Wenden werden die Ecken abgeschrägt, damit das Wenden besser gelingt. 

Als nächstes werden Ober- und Innenstoff zusammengesteppt. 
Vor dem Zusammensteppen habe ich Markierungen angebracht: 
1. Die Position der Lasche (diese wird in der Mitte zwische Mittelmarkierung und linkem Rand genäht).
Die Position der Lasche habe ich ausgemessen und mit einer Nadel markiert: 
Halbe Breite des Oberstoffs - 7mm Nahtzugabe: 2.
In meinem Fall betrug die halbe Breite des Oberstoffs 12.2 cm. Abzüglich 7 mm Nahtzugabe bleiben 11.5 cm. Davon die Hälfte = 5,75 cm ist meine Markierung für die Mitte der Verschlusslasche.

2. Die Mitte von Außen- und Innenstoff
Für die Mittelmarkierungen habe ich die Stoffe jeweils zur Hälfte gefaltet und einen Knips mit der Schere gesetzt. 

Oberstoff mit angesteckter Lasche und Unterstoff werden nun rechts auf rechts zusammengesteckt und die Oberkante wird abgesteppt. 

Dann werden Ober- und Unterstoff auseinandergefaltet, und die Markierungen für die Kam Snaps vorgenommen. (Wer einen Knopf verwendet, kann jetzt das Knopfloch nähen und den Knopf an den Oberstoff annähen.)


Als nächstes werden die Kam Snaps eingenietet - der Snap auf dem Außenstoff geht nur durch den Stoff und das Bügelvlies, damit die Rückseite des Snaps später nicht an der Brille reiben kann.


Jetzt werden die Stoffe längs mittig rechts auf rechts gefaltet und gesteppt.
Auf der kurzen Seite des Innenstoffs wird eine Wendeöffnung gelassen.
Nach dem Steppen wird der Innenstoff hindurchgezogen.


Nun wird die Wendeöffnung mit der Hand geschlossen. Eine tolle Anleitung für den fast unsichtbaren Matratzenstich gibt es HIER bei Modage.



Fast fertig - schnell noch einmal bügeln und dann den Rand einmal füßchenbreit absteppen, damit der Innenstoff am Platz bleibt:


Und - fertig!
Ich habe für dieses Täschschen (ohne Zuschnitt) gerade einmal 20 Minuten gebraucht.

Da in Kürze noch mehr nette Menschen Geburtstag haben, habe ich gleich eine ganze Kollektion genäht - eines schöner als das andere, seht selbst:

Bei diesen beiden habe ich Knöpfe als Verschluss verwendet, und vor dem Zusammennähen der Seiten noch Webbänder als Verzierung angebracht: 

 Jetzt kann der Sommer wirklich kommen!

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Sonntag, 3. Mai 2015

Angenadelt - zickiges Ajourjäckchen...

Maschenfein, die jeden Monat die wunderbare Plattform "Auf den Nadeln" zur Verfügung stellt, freut sich auf Sommerprojekte der Strickerinnen.
Hier ist mein neuestes Baby: Vergangene Woche angenadelt - mein Ajourjäckchen aus der Sabrina 3/2015.

Gestrickt aus "Secondo" von Lana Grossa, aus Wolle / Seide / Polyamid in strahlend weißIch fürchte, weder Secondo noch das Muster und ich werden Freunde werden.
Das Muster ist eigentlich nicht so schwer, da habe ich schon Kniffligeres bewältigt, aber dennoch hat der Mustersatz seine Tücken. Jedenfalls musste ich erst 4x aufribbeln, bis ich endlich die erste Reihe so gestrickt hatte, wie im Muster vorgesehen.
Drei Abende später war der Stand dieser:
Das Garn ist in sich ganz rund und sehr fest, kaum elastisch, und durch den Seidenanteil ziemlich glitschig.
Trotz Bambusnadeln rutscht da gern mal eine Masche weg und flutscht dann so nach unten durch. Da ich das Muster noch nicht verinnerlicht habe, ist "Hochstricken" so gut wie unmöglich.
Gestern habe ich noch mal 5 Reihen im Muster gestrickt - und am Ende durch Konsultation meiner Stiefmutter festgestellt, dass in der ersten der 5 Reihen ein Fehler war, und das Muster eine Masche versetzt ist. Also alles wieder auftrennen -und durch das flutschige Garn bin ich nun weniger weit als auf dem Foto oben...

So soll es mal aussehen, wenn es groß ist:
Abbildung aus Sabrina 3/2015

Dieses Modell hat es mir gleich angetan und stand auf der engeren Liste für den Frühjahrsjäckchen-Knit-Along. Gestrickt habe ich stattdessen diese Stola.
Nachdem nun auch mein Sommertop fertiggestellt war, brauchte ich ein neues Projekt - und es war klar, dieses Jäckchen sollte es werden!
Normalerweise entscheide ich mich immer für ein Modell, wenn es die Originalwolle nicht mehr gibt. Das ist hier anders - beim Wolldealer meines Vertrauens war das Garn zwar nicht vorrätig, aber wurde vor Ostern bestellt.
Und dann begann die lange Wartezeit... 3 Wochen später schließlich konnte ich das tolle Garn endlich in Händen halten:  .

Nach meinen Erfahrungen oben bin ich allerdings eher gespannt, ob ich dieses Projekt bis zum Ende durchhalte.

Und ihr so? Ich bin gespannt aufs Stöbern in Euren Projekten.

Top Sommer -Sommertop

Neulich lautete "die Verstrickte Dienstagsfrage" vom Wollschaf: "Strickt Ihr allgemein weniger/keine Kleidungsstücke für den Sommer? Tragt Ihr bei sommerlichen Temperaturen überhaupt Selbstgestricktes? Wenn ja, was und aus welchen Materialien?"

Doch - ich stricke auch im Sommer! Allerdings keine richtig großen Stücke (die sind gegen Ende so warm auf dem Schoß), und eher zartere Garne. Da ich nebenbei auch Reste verstricke für Frühchen und krebskranke Kinder, bin ich sozusagen ganzjährig ausgelastet und schlafe beim TV-Film nicht mehr ein.

Hier also mein letztes Strickwerk für mich selbst, von dem ich bereits hier berichtet habe. Da war das Top bis zu den Ärmelausschnitten hochgestrickt. Der Rest ging echt flink. 

An den Ausschnitt- und Ärmelkanten habe ich, wie auch am Saum, kraus rechts gestrickt. Bei den Ärmeln mit einem Strickspiel, was ein bisschen fummelig war: 

Die Anprobe zeigte: passt und hat Luft. 
Bis zu meiner Stola habe ich noch nie ein Strickstück "gebadet". Da das Bad im warmen Wasser mit ein bisschen Shampoo bei der Stola jedoch so einen enormen Effekt hatte, ließ ich auch mein Top ein bisschen schwimmen. Was für eine gute Idee - denn: Die gute "Ella" färbt wie nix Gutes!


  
Nicht auszudenken, hätte ich das Teil einfach mit anderen Sachen in den Wollwaschgang gegeben...
Grade noch mal gut gegangen - manchmal hat man einfach auch mal Glück. 

Trocknen, bügeln, anziehen: So sieht's aus, das gute Stück: 

Die Farbe ist einfach ein absoluter Hingucker!

Hier noch ein paar Details: 
 Auf die Schulternaht bin ich echt stolz. Ich habe die Maschen von Vorder- und Rückenteil zusammen abgekettet, das ergibt diese - wie ich finde - herrlich gleichmäßige Naht.
 Und hier noch eine Nahaufnahme, bei der die Struktur des Garns sehr gut zu sehen ist. 

Zugegeben, die Farbe passt nicht zu meinem Spring Style-Along Look, aber sie ist trotzdem ein echter Hingucker!

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