Dienstag, 25. August 2015

Ein Teich voller Kröten - Geldgeschenk

Kennt ihr das auch - Freunde wünschen sich Geld, und man weiß nicht, wie man es überreichen soll?
Einen Umschlag in die Hand drücken ist zu unpersönlich, und Geschenkkarten mit einem kleinen Einsteckumschlag sind auch zu sehr "von der Stange"?

Ich war letztes Wochenende zu einem 50. Geburtstag eingeladen und hatte die Idee zu einem

Teich voller Kröten

Dazu braucht man
- Ein Tablett oder eine Schüssel (ich habe ein Kunststofftablett genommen)
- ca 500 ml Wasser (je nach Größe des Gefäßes)
- blaue Lebensmittelfarbe
- Gelatine
- grünen Tonkarton
- ggf. Schaumfrösche (hier: von H*R*B*)
- Schere, Klebstoff, doppelseitiges Klebeband
- und natürlich den Betrag, den man verschenken will, als Münzen. 

Die Münzen legt man zuerst in das Gefäß. Dann bereitet man aus dem Wasser und der Gelatine das Gelee nach Packungsanweisung zu und gibt die Lebensmittelfarbe dazu. (Bei meinem Beispiel habe ich ca 700 ml Wasser und ein ganzes Fläschchen Farbe genommen - das war ein bisschen viel, denn die Münzen konnte man so nicht mehr sehen...)
Das Ganze wandert über Nacht in den Kühlschrank, um fest zu werden. 

Damit das Ganze einem Teich ähnelt, habe ich mir Seerosenblätter zugeschnitten. 


Diese habe ich am Tablett befestigt. Unter den Blättern ist je ein Pappstreifen 5 x 10 cm, den ich über die Ecke gespannt und mit Tesa befestigt habe. Darauf habe ich mit Fotoklebepads die Seerosen befestigt. 



Als Hinweis für das Geburtstagskind habe ich eines der Blätter beschriftet: 



 Als weiteren Hinweis habe ich aus einem Saté-Spieß und etwas Draht eine Angel gebaut. Als Köder dient eine Dänische Krone (das Geburtstagskind liebt Dänemark), die ich mit einer Holzperle unten am Draht befestigt habe.

Schnell ein Loch durch eines der Seerosenblätter gestochen, die Angel ins Gelee gestellt und zwei Gummifrösche aufgeklebt - das sieht doch schon nach Teich aus:


 Hier seht ihr die Frösche beim Angeln:


Das Ganze dann noch schnell in Geschenkfolie gepackt - fertig!
Damit sich die beiden Angler nicht so einsam fühlen, habe ich noch ein paar der Gummifrösche ins Geschenk gestreut.


Hier seht ihr übrigens die Vorlage aus meinem Garten :)
Im Frühling gab dieser kleine Kerl ein sehr beeindruckendes Quak-Konzert ab.


Nun wandert diese Verpackungsidee zum
Creadienstag
 Crealopee
und   -Premiere! - zu den Dienstagsdingen.


Dienstag, 18. August 2015

Rollator-Blumengirlande

Meine liebe Oma wird nächste Woche 90.
Natürlich wird im Rahmen der Familie gefeiert, und es werden sicher auch viele Gratulanten aus dem Dorf bei ihr auf ein Gläschen hereinschauen. 

Meine Oma hat mich als Kind immer betreut und bekocht, da meine Mutter arbeitete, und mich ansonsten fast Narrenfreiheit genießenlassen - und  habe ich ihr eine Girlande für ihren Rollator gehäkelt.

Eine Vorschau habe ich schon bei Facebook veröffentlicht, und auf mehrfachen Wunsch schreibe ich hier eine kleine Anleitung, wie ich die Girlande hergestellt habe. 

1) Die Häkelblumen

Hierzu gibt es massenweise Anleitungen im Netz zu finden, daher schreibe ich hier nur ganz kurz, wie ich meine gehäkelt habe. Diese Blüten haben einen kleinen 3D-Effekt, was mir besonders gut gefällt.  


  
  • Einen Fadenring anschlagen 
  • feste Maschen hineinhäkeln
  • Mit einer Kettmasche zum Ring schließen, und am Fadenende ziehen, so dass sich das Anschlagsloch zusammenzieht. (Im Gegensatz zum Maschenring hat man so kein Loch in der Mitte der Blüte)

 







  • 3 Steigeluftmaschen häkeln, und noch 2 weitere LM
  • Dann in das 1. Stäbchen der Vorreihe 1 FM häkeln, wieder 2 LM, 1 FM ins nächste Stäbchen der Vorreihe usw. 
  • Die Runde wird mit 1 Kettmasche in die 3. Steigeluftmasche geschlossen, man hat dann 8 Luftmaschenbögen.












  •  Für die Blütenblätter: 4 Steigeluftmaschen, dann 3 Doppelstäbchen in den ersten Luftmaschenbogen, 4 LM, eine feste Masche um das Stäbchen aus der Vorreihe, wieder 4 Steigeluftmaschen usw. 
  • Einmal herum, macht 8 Blütenblätter, die sich leicht einrollen. 
  • Diese Runde wird geschlossen mit einer Kettmasche in die unterste Steigeluftmasche des 1. Blattes. 
  • Die Fäden der verschiedenen Farben habe ich auf der Rückseite fest verknotet und die Enden später versteckt .

  
Voilá, die Blüte ist fertig. 


Davon habe ich in diversen Varianten (man kann auch mit 6 festen Maschen anfangen und erhält dann 6 Luftmaschenbögen und 6 Blütenblätter pro Blüte) insgesamt 29 Blüten gehäkelt und dabei viele Reste verbraucht. 
Ganz nach Geschmack kann man den inneren Ring, die Luftmaschenbögen und die Blütenblätter jeweils aus verschiedenen Farben oder alles in einer Farbe gestalten.
Bei mir wurde es bunt:


  

 2) Blüten brauchen auch Blätter
Diese sind einfach und schnell gemacht:
  • 12 Luftmaschen anschlagen
  • Eine FM in die 3. Der LM
  • Dann nacheinander 1 halbes Stäbchen, 2 Stäbchen, 2 Doppelstäbchen, 2 Stäbchen, ein Stäbchen, eine feste Masche in die folgenden Luftmaschen häkeln.
  • Damit hat man schon ein kleines Blatt.
 
Nun gibt es mehrere Varianten:
  • Man lässt das Blatt so (Variante oben auf dem Foto)
  • Man häkelt wieder 12 LM und häkelt ein zweites, gleiches, Blatt an das erste
  • Man häkelt 2 weitere FM in die letzte LM (also in die Blattspitze) und auf der Unterseite der Luftmaschenreihe wieder 1 halbes Stäbchen, 2 Stäbchen, 2 Doppelstäbchen, 2 Stäbchen, ein Stäbchen, eine feste Masche. Damit ergibt sich ein doppeltes Blatt.(Variante links unten auf dem Foto)
Die Blätter habe ich jeweils mit einer FM in die Schlaufe auf der Rückseite der Blume gehäkelt, die durch das Verknoten der Wollfäden entstanden ist.

 
  3)  Die Girlande
Als Modell habe ich mir den Rollator unseres Nachbarn ausgeliehen. 
Der hat offenbar das Männermodell mit einer Art Kühltasche – wie geil ist das denn, da hält bestimmt auch das Bier ein Weilchen cool! Meine Oma hat das Damenmodell mit Einkaufskörbchen, aber der Unterschied wird nicht so groß sein in den Abmessungen. 
Da die Girlande am Rollator befestigt werden muss ,habe ich erst mal eine Schlaufe aus 40 LM gehäkelt, die um den Griff gelegt wird. 

Da ich von fast allen Blüten 2 gleiche gehäkelt habe,  habe ich mir die Blüten in einer Reihenfolge zurechtgelegt. Geschätzt muss die Girlande ca 3m lang werden. 
Also brauche ich jeweils 10 cm zwischen den Blüten (entspricht 28 LM), dann habe ich die Schlaufe auf der Blütenrückseite mit einer FM an der Luftmaschenkette angehäkelt, wieder 10 cm Luftmaschen, nächste Blüte… und am Ende wieder eine Schlaufe für den Griff auf der anderen Seite.

Und so sieht das Modell dann umkränzt aus:

Was meint Ihr - meine Oma wird sich sicher freuen. Und wer Lust hat, kann die Girlande nachmachen - ob für den Rollator oder Balkon oder Kinderzimmer...

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Samstag, 1. August 2015

Ajourjäckchen - Geschafft!


Wow - Hurra! Mein Ajourjäckchen ist fertig, an dem ich ein Vierteljahr gestrickt habe!
(Vorher musste ich auch noch drei Wochen auf die bestellte Wolle warten, da die gerade von der Färberei nachgeliefert werden musste - das hat mich ganz schön auf die Folter gespannt!)

Anfangs waren Wolle, Muster und ich überhaupt keine Freunde, wie ich hier schon berichtet habe.  Nach einer Woche Anlaufschwierigkeiten ging es immerhin vorwärts, und nach einem Monat waren nur noch die Ärmel zu stricken (s. hier), und das Prokjekt sah schon vielversprechend aus. 

Die Ärmel habe ich beide gleichzeitig mit zwei Knäulen auf einer Nadel gestrickt, damit mir die unendlich vielen Zunahmen gleichmäßig gelingen. Das war ein ganz guter Tipp, sofern man nicht durcheinander gerät und dann doch nur an einem Ärmel weiterstrickt... Mangels Maschenmarkierern mussten Restefädchen herhalten, denn es werden insgesamt 22 Zunahmen gestrickt:



 Dann alle Teile zusammennähen, alle Kanten umhäkeln - mit Krebsmaschen - und Anprobe. 

Ehrliches Urteil des besten Ehemannes der Welt: "Sieht schlampig aus" - meint: die Jacke ist zu lang. 
(Vorher messen halte ich grundsätzlich für vertane Lebenszeit. Vielleicht lerne ich ja mal draus...)

Wie nun kürzen? Erst mal die Häkelkanten wieder aufribbeln... 
Bei anderen Stricksachen habe ich einfach die Anschlagkante aufgetrennt, dann ließ sich das Gestrick auch von unten auftrennen. Nun ist Secondo zum einen sehr flutschig - wenn eine Masche fällt, dann fällt sie bis ins Nirvana - und das Muster besteht aus so vielen Zu- und Abnahmen, dass Auftrennen nicht möglich war. 
Also habe ich in der gewünschten Reihe die Maschen auf die Nadel gefädelt und darunter beherzt abgeschnitten. 

Das ergab zwar ein Mords-Gefussel, aber den gewünschten Erfolg: Jacke kurz, alle Maschen auf der Nadel, fertig zum Abketten und für die neue Häkelkante. 


Et voila - so sieht Madame Ajour nun aus: 

Wolle: Lana Grossa Secondo, Verbrauch: 8 Knäuel (gekauft hatte ich die 10 in der Anleitung angegebenen, eines im Original zurückgegeben, und eines ist nach der Auftrennarie nun noch übrig)
Anleitung: Sabrina 03/2015, Modell 18
Änderungen: 10 cm kürzer als in der Anleitung, Picotkante am Kragen und Saum ersetzt durch Krebsmaschen rundum, Hakenverschluss statt Knopf. 

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