Dienstag, 26. Januar 2016

Winterpullover - selbst konstruiert mit Makerist

Vor einiger Zeit gab es bei Makerist den Kurs "Strickanleitungen anpassen und umrechnen" zum Aktionspreis von 14 Euro. Die Beschreibung las sich ansprechend, und zwar habe ich eine ungefähre Ahnung, wie man vorgehen muss, wenn man eine Anleitung auf ein anderes Garn als das in der Anleitung angegebene oder auf andere Körpermaße umrechnen muss, tatsächlich geübt habe ich das aber bisher nicht, insbesondere die Berechnung von Rundungen am Arm- oder Halsausschnitt hat mich bisher abgeschreckt.
Also habe ich zugeschlagen - für das Geld kann man nicht viel falsch machen, sagte ich mir.

Voilà - mein erstes Lernvideo! Ich habe schon einige Meinungen pro und contra Online-Videokursen gelesen, die Bandbreite ist groß. Wie ging es mir bei meiner Premiere?

Das Video gibt's gleich nach Bezahlung zum Angucken, und ich habe gleich reingeschaut.
Ich war ehrlich gesagt ein bisschen entsetzt (das hatte ich in der Vorschau so nicht wahrgenommen) - die Trainerin Rita Maaßen hat eine für mich sehr unangenehme Stimme, ähnlich einer von mir als sehr nervig empfundene Ex-Kollegin, und sieht auch noch sehr ähnlich aus... Frau Maaßen kann allerdings nichts für meine Animositäten gegenüber meiner Kollegin, dies ist meine persönliche Meinung und mein persönlicher Eindruck, der nichts mit der Qualität des Kurses zu tun hat.
Leider ist es an einigen Stellen allerdings so, dass Frau Maaßen etwas abgelenkt scheint, sich öfter verspricht und verhaspelt ("...ich meine natürlich umgekehrt - du weißt, was ich meine..."). Diese Stellen  hätte man doch sicher rausschneiden können? Das dämpfte meine Begeisterung über mein allererstes Lernvideo zunächst, denn auch bei einem Aktionspreis erwarte ich ein professionelles Ergebnis.

Quelle: Makerist

Aber zum Inhalt des Kurses.

Los geht es mit dem Thema Maschenprobe. Ein von mir sehr gern als überbewertet abgetanes Detail. Sehr beeindruckend fand ich die verschiedenen Beispiele, die anschaulich darlegen, wie sich Maschenproben nach dem Waschen deutlich verändern können, abhängig von verwendetem Muster und Material. Ich schwöre - bei Kleidung stricke ich ab sofort immer eine MaPro!

Hier der Beweis: Für mein aktuelles Projekt, einen dicken Winterpullover, habe ich hier die MaPro gestrickt und nach dem Waschen die Maschen gezählt:

17 Reihen hoch - 11 Maschen breit = 10 x 10 cm.
Im Video wird sehr detailliert erklärt, wie man Maschen zählt - das finde ich persönlich übertrieben, mag aber blutigen Anfängern gut helfen.

Die beiden weiteren Kapitel des Kurses befassene sich mit den Themen:
- wie rechne ich eine Anleitung auf andere Körpermaße um? (wenn ich beispielsweise eine größere Größe trage als in der Anleitung)
- wie rechne ich die Anleitung in meiner Größe um auf ein anderes Garn (= eine abweichende Maschenprobe)?

Die Vorgehensweise ist hier wieder sehr detailreich, geduldig und nachvollziehbar erklärt.

Ich habe in diesem Fall keine Anleitung mit Maßen und Maschenangaben, sondern habe mir anhand meiner Maße eine eigene Skizze angefertigt. Die sieht so aus:

Anhand der Anleitung habe ich die Maße umgerechnet in Maschen und Reihen.
Der Kurs stößt allerdings an seine Grenzen beim Thema Berechnung von Abnahmen. Mein Projekt wird nicht gerade hoch gestrickt wird, sondern ist etwas tailliert. Üblicherweise hat man auch Abnahmen an den Armlöchern und am Halsausschnitt - dieser Bereich (der mir immer noch Kopfzerbrechen bereitet) kommt im Kurs nicht vor. Dabei hat auch das Modellbeispiel entsprechende Stellen, anhand derer die Problematik einmal gut hätte erläutert werden können. Schade!

Hier mein Strickergebnis vom Saum bis zum Armausschnitt. Die Anprobe ergab: Passt!
Soweit hat also alles funktioniert mit der Umrechnung. 

In meinem Beispiel habe ich mir mein eigenes Hirn zermartert. Wie konstruiert man einen Raglan?
Im Endeffekt habe ich mir verschiedene Raglan-Schemazeichnungen angesehen und mein Armbreite nach dem Maß ab Ärmelausschnitt bis zur Schulternaht berechnet, diese entspricht 23 cm. 10 cm Länge = 11 Maschen (laut Maschenprobe), also brauche ich für 23 cm 25 Maschen. Dies gedoppelt (25 Maschen für die Vorderseite, 25 Maschen für die Rückseite + noch 2 als Sicherheit ergaben die 52 Maschen, die ich mit dem provisorischen Maschenanschlag aufgenommen habe.
 
Und die Raglan-Abnahmen? Schwieriges Ding (fand ich) - der erste Anlauf mit 8 Abhnahmen in jeder Reihe endete in viel zu engen Armausschnitten und dazu noch in einem viel zu engen Halsausschnitt. Im Nachhinein fand ich auch meine Idee, zwischen den Ärmelabnahmen noch 4 Maschen rechts zu stricken, suboptimal:
Aufgetrennt, neu gestrickt - ziemlich gegen Ende gemerkt, dass ein Ärmel nicht mittig sitzt. Also noch mal von vorn, diesmal mit insgesamt 13 Abnahmen je an den Ärmeln und dem Körper (8 M) in jeder 2. Reihe - voilà, jetzt passt die Sache.
Die Ärmel werde ich anstricken, indem ich den provisorischen Maschenanschlag wieder auflöse.

Fazit zum Makerist-Kurs: Der Kurs ist gut strukturiert und mit vielen Beispielen untermauert. Die Anleitung zum Umrechnen (insbesondere die Hinweise, welche Bestandteile einer Anleitung bzw. Schemazeichnung wesentlich sind) sind gut nachvollziehbar. Der einfache Dreisatz für die Umrechnung von Längen- und Breitenangaben auf die Werte der Maschenprobe ist kein Hexenwerk.

Was jedoch fehlt, ist wie oben erwähnt, der Hinweis, wie Zu- und Abnahmen in die Umrechnung einfließen sollen. Nicht jedes Strickprojekt ist einfach gerade hochgestrickt (mein Pullover ist es auch nicht), und üblicherweise hat man einen Halsausschnitt und ggf auch Armausschnitte und Ärmelrundungen, die konstruiert sein wollen. Dieses Thema wird im Kurs leider komplett ausgeklammert, und entsprechende Fragen zum Video eher spärlich beantwortet. Bleibt nur, den eigenen mathematischen Grips bemühen - oder zu probieren. Ich habe den Kurs aber gekauft, um eine Erklärung zu bekommen, und eben nicht Rumprobieren und dabei mitschreiben zu müssen.

Frau Maaßen gibt aber noch einen sehr wichtigen Tipp, nämlich was bei Musterrapporten zu beachten ist - dies wiederum ist ein Hinweis, auf den ich selbst nicht so gekommen wäre. Dafür wieder einen Pluspunkt!

Unterm Strich bin ich persönlich etwas enttäuscht über den Kurs. Anhand der Kursbeschreibung hatte ich mir mehr erhofft. Allerdings bin ich eine inzwischen geübte Strickerin, und daher vielleicht nicht die geeignete Zielgruppe.

Den fertigen Pullover zeige ich zu gegebner Zeit, wie gesagt - es fehlen noch Halsbündchen und Ärmel. 

Nun geht dieser Post erst einmal zu Maschenfein, Stricklust, Häkelline und dem Creadienstag.

Mittwoch, 20. Januar 2016

Tweed - Hose: Alltagsliebling

Im November gab es einen Mottotag zum Thema "Alles aus Jeans". Bei der Gelegenheit habe ich meine Test-Jeans aus Nadelstreifen-Jeansstoff vorgestellt nach Schnitt Nr. 9 aus Ottobre 05/2015:


Nachdem die Hose nicht so schwer zu nähen war und ich sie relativ einfach anpassen konnte, habe ich mein Streichelstöffchen angeschnitten, um die "echte" Hose zu nähen. Außerdem haben mich eure zahlreichen positiven Kommentare zu meinem Post ermutigt - vielen Dank dafür!

Der vorgesehene Stoff lagert schon seit Oktober in meinem Vorrat:

Er stammt von Myo-Stoffe in Köln, die für Nicht-Kölner einen schönen Online-Shop unterhalten und dabei eine ganz hervorragende Fernberatung liefern. Corina, die Inhaberin, ist eine echte Perle, und so habe ich inzwischen schon so einiges dort gekauft.
Das Stöffchen ist ein Wollgemisch: 35% Wolle, 30%Polyester, 18%Baumwolle, 17%Polyacryl - maschinenwaschbar (!) und auf den ersten Eindruck nicht kratzig. Aus dem gleichen Material und aus der gleichen Quelle in etwas anderer Farbgebung ist übrigens mein Weihnachtskleid gemacht. 


Am vorhandenen Schnitt habe ich folgendes geändert:
- 3 cm in der hinteren Mitte rausgenommen
- an der Bundhöhe 3 cm abgenommen (diesmal wollte ich funktionsfähige Taschen...)
- Länge um ca 10 cm verlängert, da ich keine Hochwasserhosen mag.

Beim Nähen habe ich dann noch an den Rückteilen 3 cm Bundweite herausgenommen. In der Anleitung sind hinten Abnäher vorgesehen, die in der Schnittübersicht allerdings nicht vorkommen. Bei der Jeans habe ich die Abnäher selber konstruiert, hier habe ich sie weggelassen. Das sieht dann so aus:


Außerdem habe ich die Bundfalten wieder 7cm tief abgesteppt und auf die Bügelfalte verzichtet.


 Ach ja, die Nahtzugaben habe ich an den Innen- und den Außenseiten auch noch mal füßchenbreit an die Hosenhinterteile gesteppt. Der grobe Stoff kann Struktur durch Steppnähte durchaus gut vertragen, der Meinung war ich schon beim Weihnachtskleid.

Diesmal ist mir auch der Reißverschluss besser gelungen als an der Testjeans. Noch nicht ganz perfekt, aber ich denke, die Grundkonstruktion habe ich jetzt verstanden.

Damit war die Hose schnell genäht. Allerdings stellte sich bei der Anprobe heraus, dass der Stoff doch ziemlich kratzig ist. Entweder muss man also "Omaschlüpper" druntertragen (habe ich nicht), oder Strumpfhosen (mag ich unter Hosen nicht gern) - oder es muss ein Futter her.

Gut, dass mein Fundus noch entsprechendes Futter hergibt. Was man nicht gut sieht - es hat ein sehr schönes Paisleymuster eingewebt. Es ist ein Rest von meinem allerersten Mantel aus meiner noch blogfreien Zeit und reichte noch genau für eine knielange Innenhose:
Das Futter habe ich im Bund mitgefasst, ansonsten hängt es los in den Beinen. Nun trägt sich die Hose sehr angenehm. Den Bundstreifen habe ich für meine Verhältnisse sehr akkurat mit einem Rest Schrägband eingefasst. 
Bloß beim Knopfloch hat mich meine Maschine wieder verlassen. Mit der doofen Automatik komme ich einfach nicht zurecht, und die Stoffdicke war für Madame wohl auch eine unlösbare Aufgabe. Schließlich habe ich das wohl hässlichste Knopfloch der Welt fabriziert mit Hilfe meiner alten Maschine und manuell nur mit Zickzack. 

Ist nicht ganz so schlimm, denn das hässliche Knopfloch wird verdeckt durch den tollen Knopf  aus Omas Restekiste. 

Inzwischen wurde die Hose schon mehrfach ausgefüht, sie ist auch ohne Strumpfhose muckelig warm und sehr bequem. Und sehr kombinierfreudig - nicht nur mit rot wie auf den Tragefotos, sondern auch mit weiß, Beerentönen und grau ist die Hose ein Anwärter zum Winterliebling!


So wird sie gezeigt beim heutigen MeMadeMittwoch, wo es wieder viel selbstgenähte Mode zu sehen gibt - auch Dodosbeads zeigt heute kuschelige Winterkleidung.

Aktuell lagern knapp 60!! m Stoff in meinem Fundus, so dass ich mir Stoffdiät verarbeitet habe. Bevor ich neuen Stoff kaufe, will ich dieses Jahr immer erst mal sehn, ob mein aktueller Lemming-Schnitt nicht aus Beständen genäht werden kann, und auch beim übrigen Zubehör will ich immer erst mal sehen, was das Lager so hergibt.

Für meine Statistik also:

- 2 m Wollstoff vernäht (die Reste davon werden mit den Resten vom Weihnachtskleid noch für eine Tasche reichen)
- Resteverwertung: Futterstoff (aufgebraucht, yeah!), Schrägband (aufgebraucht, yeah!), Knopf

Mittwoch, 13. Januar 2016

Lieblingskleidung 2015

Ein frohe neues Jahr euch allen!
Habt ihr die Weihnachtstage gut überstanden und seid gut und gesund in 2016 gestartet?
Auf dass es uns allen Gesundheit und Kreativität bringen möge!

Beim ersten regulären MMM im neuen Jahr ist das Thema "Lieblingskleidung 2015".
Ich persönlich habe im vergangenen Jahr gefühlt so viel Kleidung genäht wie nie zuvor. OK, 2015 ist auch erst mein zweites Näh-Jahr - aber es sind sehr viele Kleidungsstücke entstanden, und viele davon trage ich gern und oft.

Welche Stücke sind meine Lieblingsstücke geworden? Beim Nachdenken darüber will ich mein Näh-Jahr Revue passieren lassen, während dessen ich bei einigen interessanten Sew-Alongs mitgemacht habe. 

Das Jahr startete mit dem Ufo-Sew-Along von Muriel/ Nahtzugabe 5 cm, bei dem ich diese weiße Sweat-Jacke fertiggestellt habe:


Im März schloss sich der Spring-Style-Along an. Dieser - organisiert von Marja Katz und Mamamachtsachen - war für mich eine echte Initialzündung, und beim Durchstöbern der Ideen der Mitstreiterinnen fand sich viel Inspiration und auch viel Lehrreiches. Im Vordergrund stand,  einen Stil zu finden und dazu passend Garderobe und Accessoires zusammenzustellen und anzufertigen. In diesem Rahmen entstanden einige Kleidungsstücke im rot-weiß-blauen maritimen Stil, die ich allesamt vom Frühjahr bis zum Herbst getragen habe.

Hier eine kleine Auswahl:


Zum Jeans-Motto-Tag habe ich mir dann eine Testhose aus Nadelstreifen-Jeans genäht, die es ebenfalls in meine Hitliste geschafft hat:

Nach dem gleichen Schnitt ist nun auch die eigentlich geplante Hose aus Wollstoff entstanden, die ich demnächst zeigen werde.

Das Jahr wurde abgeschlossen durch den traditionellen Weihnachtskleid-Sew-Along, bei dem dieses Kleid in meine Garderobe gewandert ist, dass ich in der kurzen Zeit auch schon mehrfach und gern getragen habe:

Mein Fazit für das Nähjahr 2015: Gar nicht schlecht! Ich habe nur ein Teil für die Tonne produziert (das Ameland-Kleid), und kein Ufo wartet auf Fertigstellung. Was angefangen wird, wird auch fertiggenäht. Meistens jedenfalls. Teile , die zugeschnitten und noch nicht "angenäht" sind, sind doch keine Ufos, gell?

Inzwischen lege ich größeres Augenmerk darauf, dass die einzelnen Kleidungsstücke miteinander harmonieren, um ein bisschen System in meine Garderobe zu bringen. Das bewahrt mich vor größeren Stoff-Fehlkäufen. Natürlich werde ich doch ab und an mal schwach - und schon gar nicht, dass die Stoffvorräte spürbar kleiner werden. Daher habe ich mir vorgenommen, dieses Jahr mal eine Art Inventur zu führen, um ein Gefühl dafür zu bekommen, wie viel ich tatsächlich an Material vernähe.

Außerdem habe ich meine Erfahrungen erweitert, welche Schnitte und Stoffe zu mir passen. Meine Garderobe muss vor allem bequem sein, ich mag schlichte Schnitte und habe immer noch eine Musterphobie.

Ein paar Vorsätze habe ich mir aber auch gefaßt:
- wirklich nicht mehr so viel Stoff kaufen, bzw nur projektbezogen. Sprich, wenn ich nicht gleich weiß, was es werden soll, bleibt der Stoff liegen.
- um mich besser im Zaum zu halten, will ich eine Stoffbilanz führen. Wie viel Meter habe ich, wie viele schaffe ich wegzunähen? Darüber zu gegebener Zeit mehr.
- keine Farbexperimente! Petrol gefällt mir unheimlich gut, aber steht mir nicht, und hat keinen Kombipartner im Schrank. Also bleiben petrolfarbene Stoffe liegen. Genauso wild gemustertes.
- Resteverwertung! So mancher Rest lässt sich zu Hosentschenfutter, Innenbund oder Schrägband verarbeiten. Ich nähe außerdem seit Anfang letzten Jahres für kranke Kinder, Palliativpatienten, Frühgeborene und Sternenkinder. Viele meiner Reste lassen sich für diese Zwecke zu Deckchen, Mützen, Medikamententäschchen, Jäckchen, Spieltieren usw. vernähen. Aber das muss ich nicht alles selbst machen - viele meiner Mitstreiterinnen freuen sich auch über Stoffspenden. Also: Lager räumen!
- Hosen, ich brauche mehr (gut sitzende) Hosen. Eine davon zeige ich beim nächsten Mal, und es folgen hoffentlich noch weitere.

Teile dieser Pläne kann ich vielleicht im Rahmen vom  Projekt Brot und Butter von Siebenhundertsachen  verwirklichen. Mit einem gesetzten Rahmen drumherum fällt es mir leichter, am Ball zu bleiben.

Mit diesem Rüstzeug freue ich mich auf ein genauso kreatives 2016, bei dem es hoffentlich ebenfalls wieder viele xxx - alongs geben wird. Am meisten freue ich mich aber auf "Sewing by the Sea", ein Nähwochenende unter Gleichgesinnten an der Ostsee, bei mir sozusagen umme Ecke - hier wird mein Frühlingsmantel entstehen (oder zumindest ein gutes Stück Formen annehmen) .Das Material ist zum größten Teil schon vorhanden.

Welche Lieblingsteile sind eure gewesen in 2015? Das ist hier zu sehen!

Donnerstag, 7. Januar 2016

Mütze und Stulpen - diesmal für mich!


Im Urlaub in Schottland haben sich zwei Stränglein Silk Blend von Manos del Uruguay in meinen Besitz geschlichen.

Manos del Uruguay ist eine 1968 gegründete Kooperative mit dem Ziel die soziale und wirtschaftliche Entwicklung im ländlichen Raum Uruguays zu fördern. Über 800 Frauen sind daran beteiligt. Mit traditionellen Methoden werden Naturgarne aus Südamerika mit der Hand gesponnen, gefärbt und gestrickt. Inzwischen werden ihre Produkte weltweit verkauft.


Jeder Strang ist ein Unikat, und die Farben sind unbeschreiblich leuchtend und brilliant.


Das Garn besteht zu 70% aus Merinowolle und zu 30% aus Seide. Der Faden ist sehr fest und rund, sehr gut griffig und dennoch unglaublich weich. Beim Stricken drillt es sich nicht auf, so dass sich ein sehr gleichmäßiges Strickbild ergibt. Ein Traum zum Stricken! Und sind die Farben nicht herrlich?

Seit Neuestem ist mir bei kalten Temperaturen immer kalt auf dem Kopf, daher bin ich inzwischen der Meinung, frau kann nie genug Mützen haben. Schon gar nicht, wenn sie aus so tollem Material sind.
Anderthalb Stränge habe ich daher zu einer Mütze verstrickt nach dieser Anleitung von Drops. Schon länger liebäugele ich mit einem Feather-and-Fan - Muster, und es ist gar nicht schwer zu stricken.


Der Rest reichte noch für luxuriöse Handstulpen nach einem Muster, das ich hier schon einmal gezeigt habe.
 


Beides, Mütze und Stulpen, haben mich an den vergangenen stürmischen Tagen schon gut gewärmt, und ich wurde auch schon mehrfach auf meine schönen Werke angesprochen.
 

Verlinkt zu
Maschenfein - auf den Nadeln Januar
Häkelline
RUMS
Stricklust

Dienstag, 5. Januar 2016

"Usedom - Schal" - gewaschen, gespannt, geliebt!

Ein frohes neues Jahr euch allen bei diesem ersten Creadienstag 2016. Ich wünsche euch allen viele kreative Ideen und vor allem Zeit und Muße, diese umzusetzen.

Nun will ich euch das Endergebnis meines "Usedom-Schals" nicht vorenthalten - der Schal wurde zu Weihnachten verschenkt und wärmt die Empfängerin hoffentlich gut bei den momentanen eisigen Temperaturen. 

Lange habe ich an diesem Schalprojekt gestrickt. Das Muster hatte es einfach in sich!
Zwischendrin habe ich den Schal sogar zur Seite gepackt - das mache ich normalerweise nie! - und meinen Poncho gestrickt, da ich zur Entspannung etwas weniger Kompliziertes brauchte.

Über die Anfänge (und mein Shoppingerlebnis beim Kauf der Wolle) habe ich bereits hier und hier berichtet.
Nun ist der Schal fertig, und die Mühe hat sich gelohnt!


Die zweite Hälfte fluppte deutlich besser von den Nadeln als die erste. Irgendwann gegen Ende der ersten Hälfte habe ich das Muster dann doch begriffen, und an der zweiten Hälfte habe ich nur knapp 2 Wochen gestrickt.
Für die, die sich über "zwei Hälften" wundern: Der Beginn des Musters bildet eine schöne Zackenkante am Rand. Strickt man die Musterrapporte einfach nach oben, hat man am oberen Ende diese Borte nicht. Daher habe ich den Schal in zwei Teilen von den Enden zur Mitte gestrickt und die Maschen auf einen Hilfsfaden stillgelegt.
Die beiden Hälfte habe ich dann mit dem Maschenstich miteinander verbunden - und ich bin sehr stolz darauf, wie gut mir das gelungen ist:
Wenn man genau hinsieht, sieht man, wo die Muster gegeneinander laufen, und dass der Farbrapport an der Nahtstelle etwas unrund ist (die Naht sitzt ein Stück über dem unteren schwarzen Verlauf).
Eine Anleitung dafür gibt es beispielsweise hier: <klick>

Hier zeige ich euch noch einmal das Muster in voller Schönheit:

Hier noch einmal alle Fakten zusammengestellt:- Kostenlose Anleitung von Junghanswolle
- Garn: Schöppel Zauberball 400, 2 Knäuel in Farbe "Rauchzeichen"
- gestrickt mit Bambusnadeln Stärke 3
- Maße: ca 40 cm breit, ca 200 cm lang

Ich finde, die Muster-Rapporte unten und an den Seiten haben etwas von Blüten, die zwischen den Blütenblättern hervorknospen. Eigentlich gefällt mir das Muster so gut, dass ich es mir auch gut bei einem Frühlingsschal vorstellen kann. Passendes Garn dazu habe ich in meinem Vorrat:

Was meint Ihr - wären dieses Garn und das Muster eine gute Kombination?


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Maschenfein - auf den Nadeln im Januar; Creadienstag, Häkelline,
Stricklust