Mittwoch, 27. April 2016

Timeless Beauty - Frühlingsjäckchen 2016: FERTIG!

Mein Frühlingsjäckchen 2016 ist nun endlich fertig.
Es war doch ein kleiner Kampf, über dem ich vor kurzem <hier> schon berichtet habe.

Vergangenen Sonntag endlich konnte ich in einer Pause zwischen Regen, Schnee (!) und Graupel die Fotos machen. Eigentlich wollte ich dieses Jahr nicht ständig Fotos im Garten aufnehmen - aber momentan blühen die Forsythien so herrlich, und auch die Zierjohannesbeere (letztes Foto) will ich euch in ihrer Pracht nicht vorenthalten. Wie kalt es hier ist, sieht man auf den Fotos ja nicht :)

Wer genau hinsieht, sieht meine Co-Models 

Mit der Anleitung - Timeless Beauty von Drops - kam ich größenmäßig überhaupt nicht zurecht. Meine normale Größe war viel zu groß, erst nach Ribbeln und Neubeginn 2 Größen kleiner passte das Jäckchen an Schultern und Ausschnitt. So viel Arbeit umsonst!  Einzig Positives an der Sache: Wann wird man schon mal über Nacht 2 Größen kleiner?
  

Nachdem das Jäckchen dann gemäß Anleitung fertig war, stellte sich nach dem Spülen und Spannen heraus, dass es VIEL zu lang geworden war. Laut Modellfoto ist das Jäckchen zwar nicht taillenkurz, aber meine fertige Version ging nach dem Trocknen bis zur Hüfte. Die Ärmellänge war kurioserweise optimal geraten.

Dabei hatte ich eine Länge maximal etwas länger als bis zur Taille im Sinn, da ich im Sommer gern Kleider und Röcke trage, und ein hüftlanges Jäckchen dazu an mir dann einfach nicht aussieht. Der beste Ehemann von allen kommentierte beim Vorjahresmodell: "Sieht schlampig aus" - das lasse ich meiner selbstgemachten Kleidung doch wohl nicht nachsagen!


Da die Jacke von oben nach unten gestrickt wird, war das Kürzen an sich nicht so ein Krimi wie beim letzten Frühlingsjäckchen. Die Frage war eher, bis wohin ribbele ich auf, denn die perfekte Länge war irgendwo mitten in einem Musterrapport.


Die Lösung war schließlich, den letzten - langen - Musterrapport komplett aufzuribbeln und den ersten - kleinen - Rapport noch einmal dranzustricken. Samt sechstem Knopfloch, denn alles andere hätte merkwürdig ausgesehen, und wunderbarerweise hatte ich damals einen Knopf mehr gekauft.


So ist es nun fertig und meiner Meinung nach perfekt, mein Frühlingsjäckchen. Trageangenehm ist es durch das Schmeichelgarn Baby Alpaka Silk (70% Alpaka, 30% Seide) obendrein auch noch, kratzt kein bisschen und fasst sich toll an. 

 Was ihr nicht hören könnt: Welches Gebrumm Nachbars Bienen in dem Strauch veranstalten. Der helle Wahnsinn :)

Zum Jäckchen trage ich übrigens mein Frau-Liese-Kleid, ein Lieblingsstück aus dem letzten Jahr, das auch in diesem Jahr auf der Beliebtheitsskala ganz oben rangiert.

Jetzt bin ich erst einmal mächtig stolz, dass ich diese Geduldsprobe gemeistert habe. Denn das nächste Projekt steht schon in den Startlöchern, die Maschenprobe ist gestrickt:


Hier warte ich schon auf den nächsten Strick-Krimi, denn laut Anleitung sollen 43 Reihen (!) und 24 Maschen 10 x 10 cm ergeben. Mein Probestück hat entweder 25 oder 27 Reihen und 23 Maschen, je nach Nadelstärke. Die angegebene MaPro des Originalgarns sagt 19 Maschen / 27 Reihen. Einen Fehler in der Anleitung schließe ich aus, denn alle Längenangaben basieren auf den 43 Reihen. Sehr merkwürdig.
Wie es mit diesem Projekt vorwärtsgeht, erfahrt ihr demnächst hier. (Es wird übrigens das Titelmodell der Frühlings-Verena).

Mein fertiges Jäckchen wandert nun zum MeMadeMittwoch. Gastgeberin DreiKah hatte scheinbar genauso einen Fotostress wie ich bei dem herrschenden Aprilwetter und präsentiert nicht Blüten im Garten, sondern Blüten an einem Wickelkleid.

Auch bei Maschenfeins Auf der Nadel , Stricklust  und Häkelline vorbei.

Dienstag, 19. April 2016

Mein Hobby hängt mir um den Hals: Hobby-Statement-Kette

Ich hab mal wieder eine Kette gebastelt...

Dies ist nun mein drittes selbstgemachtes Schmuckstück. Allmählich werd ich warm mit dem Schmuckbasteln! Denn schwierig ist es nun wirklich nicht!

Hier seht ihr die Einzelteile meiner "Hobby-Kette" :
Die Anhänger - Schere, Nähmaschine, Maßband und Knöpfe - habe ich an einem reizenden Stand auf dem letzten Lübecker Stoffmarkt gefunden, wo ich auch das Zubehör für meine Maschenmarkierer aufgespürt habe.

Für die restlichen Einzelteile - Band, Verschluss, Abstandsperlen -  habe ich eine neue Quelle aufgetan. Mein Lieblingsperlenladen hat leider sein Ladengeschäft geschlossen und ist nur noch Online verfügbar. Das finde ich ziemlich doof, denn genau wie bei Wolle oder Stoff will ich die Dinge lieber anfassen, mit ihnen spielen und die Kombinationsmöglichkeiten austesten, bevor ich kaufe (über die Versandkosten wollen wir dabei noch nicht mal reden). Als Ausgleich hat über unserem örtlichen Bijou Brigitte eine Filiale von The P.Cookery eröffnet. Hier gibt es eine gute Auswahl an Perlen, Verschlüssen, Bändern, und dazu eine sehr nette und geduldige Beratung.

Schließlich hatte ich also alle Zutaten beisammen, und das Kettenbasteln an sich ging dann ratzfatz. Auffädeln, Verschluss enkleben und festklemmen, fertig!


Und nun: Tragen und wohlfühlen!
Die Präsentation übernahm am vergangenen sonnigen Sonntag die Gartendeko:

Weitere Inspiration hole ich mir heute hier:
Creadienstag, Dienstagsdinge, ein kleiner Blog, Crealopee,
RUMS

Dienstag, 12. April 2016

Frühlingsjäckchen - stricken, ribbeln, stricken, ribbeln...

Schon länger habe ich mir das Muster "Timeless Beauty" von Dops als Frühlingsjäckchen 2016 ausgesucht. Die Dreiviertelärmel zusammen mit der Lochmusterbordüre gefallen mir total gut, und ich habe noch nie ein top-down-Modell in einem Stück gestrickt.

Das passende Garn, Baby Alpaka Silk, habe ich mir im letzten Herbst bei der Alpaka-Party mit etwas Rabatt gekauft, und Anfang März habe ich die Maschenprobe gestrickt.
 Das Garn ist ein richtiges Schmeichelschätzchen, ganz weich, und der Seidenanteil gibt einen leichten Schimmer. Allerdings ist es sehr dünn, die empfohlene NS 2.5-3 erschienen mir fast zu dick, zumal ich sehr locker stricke. Aber die MaPro mit Nadel 3 kam genau hin mit der in der Anleitung angegebenen. Also nix wie los!

Die Passe wird in einem Stück mit Nadelstärke 2.5 gestrickt, dabei werden regelmäßig über die Breite verteilt Maschen zugenommen. Damit ich keine Zunahme verpasse, kamen meine Maschenmarkierer wieder zum Einsatz.
Das Stricken der langen und immer länger werdenden Reihen war trotz des luxuriösen Garns keine reine Freude, denn ich habe leider nur Metallnadeln in Stärke 2.5. Darauf verhielt sich das Garn echt glitschig, und so habe ich pro Abend nur max. 10 Reihen geschafft. Dementsprechend lang dauerte es, bis ich endlich die Ärmel abteilen konnte - und das Jäckchen das erste Mal anprobiert habe.
Das Ergebnis war ernüchternd: VIEL zu groß! Der Halsausschnitt so weit, dass er mir über die Schultern rutschte, und der Körper schlackerte um mich herum. So war die Jacke einfach untragbar.

Also - RIBBELRIBBELRIBBEL...

Neu angeschlagen habe ich dann die Maschenzahl 2 Nummern kleiner. Bei den Ärmeln angekommen, erfolgte wieder eine Anprobe, die diesmal zufriedenstellend ausfiel. Also weiter nach Anleitung, denn sobald die Ärmel abgeteilt sind, wird die Sache erst interessant, denn es folgen verschiedene Lochmuster, die als Strickschrift aufgezeichnet sind. Das mag ich am liebsten, wenn man sich erst einmal eingelesen hat, geht das Verfolgen des Musters viel einfacher als eines in Textform.


Gestrickt wurde nun, wo immer es möglich war, notfalls auch auf einer langen Autofahrt. Die Lochmuster werden mit Nadelstärke 3 gestrickt, hierzu habe ich Bambusnadeln, was die Sache deutlich weniger flutschig und damit schneller gestaltete.

Nach Ostern waren dann die Ärmel angestrickt. Anders als in der Anleitung angegeben habe ich sie in Runden mit dem Strickspiel gestrickt. So habe ich an dem Jäckchen wirklich gar keine Naht, was ich extrem angenehm finde.
Endlich fertiggestellt, habe ich die Jacke gebadet (ich nehme immer handwarmes Wasser und einen Spritzer Shampoo dazu). Ich wähnte mich schon auf der Zielgeraden und machte mir schon gedanken, ob und wenn ja wie ich die Knopfleiste verstärken sollte, als sich bei der wie ich dachte letzten Anprobe dann zeigte: Das Jäckchen ist VIEL ZU LANG!

Durch das Bad hat es noch einmal locker 10 cm an Länge zugelegt. Die ursprünglich gestrickte MaPro, die ich genauso gebadet hatte, hat mit dem Jäckchen nur noch das Material gemeinsam.
Ich hatte eigentlich ein kurzes Jäckchen haben wollen, das auch zum Rock oder Kleid tragbar wäre. In der aktuellen Länge würde der beste Ehemann von allen bloß wieder sagen: "Sieht schlampig aus!"
Da ich von oben nach unten gestrickt habe, ist Kürzen ja kein großes Drama - allerdings geht dabei ein Großteil der schönen Lochmusterbordüre verloren.
Andererseits - so viel Mühe, und ich will das Jäckchen ja tragen, also hilft es nichts, wenn es nicht vernünftig passt.
Das Gute ist allerdings, dass man es nun durchgängig und nicht nur bis zur Mitte knöpfen kann - der Saum endet nun wunderbarerweise mit dem untersten Knopfloch.

Und so habe ich mich am sonnigen Samstagnachmittag auf der Terrasse drangemacht, das Zuviel an Länge wieder aufzutrennen.... RIBBELRIBBELRIBBEL...

Wie es mit dem Jäckchen weitergeht, wie es getragen aussieht, und ob ich die Knopfleiste tatsächlich verstärkt habe - das werde ich zu gegebener Zeit berichten. Es juckt mich total in den Fingern, dieses Projekt abzuschließen - denn ich habe schon Anschlussmaterial gebunkert: eine ganz edle gekämmte agyptische Baumwolle mit Farbverlauf: "Kimera" von Adriafil. Auch diese Wolle will ein Jäckchen werden!


Einstweilen geht mein Ribbelprojekt zu Maschenfeins Auf der Nadel, Häkelline, und dem Creadienstag.