Dienstag, 31. Mai 2016

Ohrringgarage - Ordnung für den Ohrschmuck

Vor längerer Zeit bin ich bei Pinterest über diese Ohrringaufbewahrung gestolpert.

Eine Freundin von mir hat nun Geburtstag und liebt Ohrringe. Leider bedauert sie immer, dass sie für ihre schönen Stücke keine geeignete Aufbewahrung hat.

Alles klar - soll sie bekommen!

Im blaugelben Möbelhaus habe ich einen schlichten aber edlen schwarzen Bilderrahmen besorgt. Die Scheibe und die Rückpappe habe ich entfernt, und schwarzen Tüll für die Bespannung des Rahmens ausgesucht.

Der Versuch, den Tüll mit Heißkleber zu befestigen, schlug kläglich fehl. Nicht nur verbrenne ich mir ständig die Finger am Heißkleber, er erkaltet auch immer, bevor er klebt.
Nach mehreren vergeblichen Versuchen habe ich den guten alten Holzkleber versucht, diesen schön dick aufgetragen - und der Tüll klebte  bombenfest.

Netterweise trocknet der Leim auch noch transparent ab und sieht damit ganz nett aus.

 Da ich die Rückpappe des Rahmens entfernt habe, kann man den Rahmen nur anlehnen. Als Alternative habe ich noch einen Aufhänger aufgeklebt, so kann meine Freundin den Rahmen wahlweise auch an die Wand hängen.

Bei einer Bekannten, die Schmuck entwirft und bastelt, habe ich als Zugabe noch Ohrringe besorgt damit meine Freundin den Zweck des Konstrukts erfasst.... hier der Beweis, dass die Aufbewahrung funktioniert.
Die Ohrringe scheinen fast zu schweben!

Und so könnte es aussehen, wenn meine Freundin ihr Geschenk in Betrieb nimmt: 


Da sie ihren Geburtstag auf einer Mini-Kreuzfahrt verbringt, habe ich das Geschenk auch themengerecht verpackt:

Ich hoffe, sie freut sich!

Und gebe damit diesen Beitrag zum
Creadienstag
Crealopee
Ein kleiner Blog 
Pinspiriert





Sonntag, 29. Mai 2016

Kimaya in Pastellfarben

Als im Frühjahr die neue Ausgabe von Verena Stricken erschien, war ich total geflasht vom Titelmodell.

"Kimaya" ist so schön bunt, und das Muster macht richtig was her.

Ich bin der Meinung, Jäckchen kann es niemals zu viele im Kleiderschrank geben, dennoch ließ ich das Heft erst mal im Regal liegen, da mir die Anleitung nicht so verständlich erschien.

Doch dann...

... wanderte die wunderbare Adriafil Kimera in den Online-Shop vom Wollschaf Charlotte, und es war um mich geschehen.





Kimera ist ein hochwertiges Garn aus ägyptischer Baumwolle, mercerisisert, und hat einen ganz tollen Farbverlauf.

Die Farbstellung (Nr 20), die ich mir ausgesucht habe, entspricht in etwa den Farben aus der Originalanleitung, bloß in Pastell. Kombiniert habe ich mit Cheope, dem gleichen Garn bloß ohne Farbverlauf, in creme.





Gespannt strickte ich die Maschenprobe: Das Garn strickt sich sehr schön, der Farbverlauf gefällt mir gut, und auch das Muster sieht viel schwieriger aus, als es ist. Allerdings - meine Maschenprobe war meilenweit entfernt von der in der Anleitung angegebenen, denn laut Anleitung sollen 43 Reihen (!) und 24 Maschen 10 x 10 cm ergeben. Mein Probestück hat entweder 25 oder 27 Reihen und 23 Maschen, je nach Nadelstärke. Die angegebene MaPro des Originalgarns sagt 19 Maschen / 27 Reihen. Einen Fehler in der Anleitung schließe ich aus, denn alle Längenangaben basieren auf den 43 Reihen. Sehr merkwürdig.



Also habe ich die Anleitung umgerechnet und beherzt angeschlagen.
Zuerst werden Vorderteile, Rückenteile und Ärmel getrennt gestrickt. So sieht das Ganze aus, bevor zur Halspasse alle Teile auf eine Nadel genommen und gemeinsam weitergestrickt werden.

Anders als in der Originalanleitung angegeben, habe ich auf die 6cm Rippenbündchen verzichtet, denn die erschienen mir zu "blockig".

Demnach musste ich die Knopflöcher statt im Halsbündchen im Muster einarbeiten, was aber kein Problem war. Knöpfe hatte ich noch in Omas Knopfkiste, aber - welchen nehmen? Perlmutt oder Holz?

Eine kleine Umfrage bei Facebook ergab ein eindeutiges Votum für den roten Holzknopf.

Da wegen des fehlenden Bünchchens am am Halsausschnitt 6cm fehlten, habe ich noch einen Mustersatz mehr gestrickt als vorgesehen, um den sehr weiten Halsausschnitt etwas zu verengen. Dabei im Muster zu bleiben, war eine kleine Denksportaufgabe, hat aber geklappt.

Und als weitere Premiere habe ich mich entschieden, statt des ursprünglich geplanten Rollrandes in creme eine I-Cord zu stricken. Kurz bei Youtube nachgesehen und losgestrickt - kein Problem.

Am Ende der Runde habe ich dann den Anfang der I-Cord mit dem Ende im Maschenstich vernäht - und das ist mir sogar unsichtbar gelungen. Ich bin begeistert - der Abschluss gefällt mir total gut, und ist für das farbenfrohe Jäckchen genau der richtige Rahmen. 

Et voilá, so sieht es nun aus, das tolle Stück:
 
 Hier noch mal die Knöpfe als Detail, ich war mir wirklich unsicher, bin jetzt aber sehr froh, dass ich dem Umfrageergebnis gefolgt bin und die roten Holzknöpfe verwendet habe.
 Und noch mal als Detail ein bisschen I-Cord und ein bisschen Maschenbild.

Ich bin wirklich total zufrieden. Das Jäckchen ist luftig, bunt und macht gute Laune.

Verbraucht habe ich aufgrund der stark abweichenden Maschenprobe
- 6 Knäuel Kimera
- 4 Knäuel Cheope in creme
insgesamt also 500 g.

Im Nachhinein war auch die Anleitung kein Problem - eine etwas bessere Modellzeichnung hätte ich gut gefunden für die Vorstellung, wie das Gestrickte aussehen soll, aber wenn man sich wörtlich an die Anleitung hält, ist das Jäckchen schnell und einfach gestrickt. Die I-Cord hat natürlich viel Zeit gefressen, aber das ar den Aufwand total wert.

Tragefotos gibt es demnächst - nun wandert das Jäckchen erst einmal zu
Maschenfein
Stricklust
Häkelline

Mittwoch, 25. Mai 2016

Luftige Schnäppchenbluse beim Kunsthandfest

Heute ist Mottotag beim MMM - es geht tierisch zur Sache!

Meine arderbe kann mit Animalprint so gar nicht dienen. Ich besitze weder Schlange, Leo, Zebra oder Tiger. Mit Katzenhaaren an der Hose kann ich höchstens dienen. Animal ist ein Trend, demich mich bisher total entzogen habe. Wo ich doch eine Musterphobie habe! (Außerdem habe ich eine Schwiegermutter, die QVC liebt und sehr gern die Polyestershirts mit Animalprint trägt - das ist nicht geeignet, mich an diese Muster zu wagen...) Auch Tiermotive sucht man bisher vergeblich bei mir, das ändert sich aber gerade. ich habe zwei Kleider mit Vogelmotiven zugeschnitten, und ein Nachthemdchen mit lustigen Kätzchen. 

So kann ich heute nichts zum Thema beitragen. Immerhin ist meine Bluse mit Blumen bedruckt, was ja wenigstens mit Natur zu tun hat, und das Originalmodell sah tatsächlich Leodruck vor.

Beim Nähwochenende auf Schoss Noer hatte ich mir ein PlanB-Projekt eingepackt, für den Fall, dass meine Trenchjacke entweder flugs fertig wird, oder ich sie vor Verzweiflung in die Ecke werfe.
Das PlanB-Projekt war eine leichte Bluse nach dem Schnitt "Leo Bohemian" aus Ottobre 5/2013 (nach wie vor meine Lieblingsottobre, für mich ist sie wirklich sehr ergiebig!)


Plan B trat nicht ein, der Trench wurde gerade so eben fertig und wird seither gern und oft getragen. Die Bluse lag aber seither zugeschnitten in der Stoffkiste, und wider Erwarten klopfte der Frühling auch hier im Norden an die Tür. Also musste das Blüschen schnell genäht werden.

Als Stoff habe ich einen ganz herrlich leichten Baumwollbatist beim Ausverkauf des örtlichen Stoffladens ergattert, weiß mit Blumenornamenten in Zartrosa, für sagenhafte 4 EUR den Meter. Mit 1.5 m bin ich für die Bluse gerade so ausgekommen, das Bindeband musste ich dabei stückeln, da es im schrägen Fadenlauf zugeschnitten gehört. Paspelband und Knöpfe hatte ich im Bestand - also war der Materialaufwand wirklich gering - und damit auch der Verlust, falls das Projekt scheitern sollte.

"Mal schnell" ist bei mir so gut wie nie was genäht. Auch dieser scheinbar einfache Schnitt birgt für mich einige Herausforderungen. Denn bei dieser Bluse werden die vorderen Schulterpartien, die Ärmel und auch die Rückseite unterhalb der Passe gekräuselt. Das ist mir bisher noch nie zufriedenstellend gelungen. Außerdem haben die Ärmel Schlitze und Manschetten mit Knopflöchern - wo ich doch unter Knopflochphobie leide...


Wie ihr an den Bildern sehen könnt, ist die Bluse trotz aller Befürchtungen gelungen. Beim Nähen auf Noer habe ich den Tipp bekommen, die Oberfadenspannung auf 0 zu stellen und mit der längsten Stichlänge zu nähen. Dann den Unterfaden stramm ziehen, und schon kräuselt sich der Stoff.
Klingt einfach, und ist es eigentlich auch. Allerdings sollte man drauf achten, den Unterfaden nicht rauszuziehen. Und nach dem Kräuseln sollte man auch die Oberfadenspannung neu einstellen, denn ein lockerer Oberfaden ergibt keine tollen Nähte... Wieder einmal näherte ich mich dem Projekt mit der Technik "Learning by Burning".

Nach ein paar Pannen erzielte ich schließlich brauchbare Ergebnisse. Ein Lob für den Ottobre-Schnitt: die Kräuselzeichen sind alle gut markiert (und ich habe sie aufs Schnittpapier UND den Stoff übertragen), alles passt logisch zusammen und die Anleitung ist sehr gut verständlich. Was ich allerdings schwierig fand war, die stark gekräuselten Ärmel einzusetzen. Hier brauchte ich drei Anläufe pro Ärmel, da das gekräuselte Stück über der Schulter sehr aufträgt. Einen Ärmel habe ich sogar nach der Anprobe noch mal rausgetrennt, neu gekräuselt und neu eingesetzt. Aber irgendwann war ich auch hier zufrieden. Wesentlich dicker als mein Batist sollte das Material bei dem Schnitt jedoch nicht sein, denke ich.

Das Bindeband am Halsausschnitt machte mir weitere Probleme. Laut Schnitteilübersicht sollte es ein 2cm breiter Streifen sein. So habe ich zugeschnitten. Beim Annähen (wie ein Schrägband erst von links, dann von rechts) jedoch fand ich das deutlich zu schmal. An Stellen, wo mehrere Stofflagen aufeinandertreffen, insbesondere vorn an der Paspel, reicht das schmale Stöffchen einfach nicht. Ich habe es dann teilweise mit der Hand angenäht.

Die Ärmelschlitze und die Manschetten ließen sich gut anfertigen, das Material war hier ein echter Pluspunkt, da überhaupt nicht glitschig, sondern schön griffig. Doch dann - die Knopflöcher...

Ich habe eine Maschine, die sechs verschiedene Knopflochprogramme hat. Dazu einen meiner Meinung nach total überdimensionierten Knopflochfuß, in den man den Knopf einspannt. Allerdings habe ich bis heute kein einziges vorzeigbares Knopfloch mit der Maschine zuwege gebracht. Ich habe nicht einmal die Logik der Programme verstanden, so dass ich nicht fähig bin, die Startmarkierung so zu setzen, dass der Anfang des Knopflochs dort sitzt, wo ich ihn haben will. Die blöde Maschine näht immer erst ein Stück nach vorn, bevor sie dann den Zickzack fürs Knopfloch nach hinten beginnt... und üblicherweise frisst sie sich auf dem Rückweg fest.
So auch diesmal.
Ihr könnt euch den Frust sicher vorstellen, wenn wirklich auf die letzten Meter ein Kleidungsstück ruiniert wird, weil die Maschine zickt. Anfragen in der entsprechenden Facebook-Gruppe brachten leider auch keine Erhellung. Also habe ich das Knopfloch mühsam und vorsichtig aufgetrennt (hier erwies sich der zarte Batist als echter Nachteil), meine alte Brother hervorgekramt und mit deren manuellem Knopflochprogramm endlich und ganz einfach ein vorzeigbares Knopfloch produziert:

Und beim anderen Ärmel gleich noch eines. Meine Lehre daraus: Was nützen schöne Knopflochprogramme, wenn sie das Kleidungsstück verderben. Lieber ein nicht so formschönes Knopfloch, das funktioniert (und auch nicht um Längen zu groß ist).

Am Himmelfahrstag wurde bei angenehmen 20°C das Blüschen dann zum Kunsthandfest ausgeführt.
 Sie sitzt angenehm locker, ist total luftig und sehr schön zu tragen.

Die Ärmel sehen aus, als seien sie entweder zu lang oder zu kurz geraten, aber wenn man sich das Modellfoto ganz oben ansieht, dann scheint das gewollt zu sein.

Auch hinten fällt sie dank des leichten Materials sehr schön, wie ich finde. Steifere Stoffe haben bei meinem Hohlkreuz leider die Eigenschaft, dass sie ganz unschön abstehen. Wenn möglich, löse ich das mittels eines Bindebands im Rücken oder einem eingezogenen Gummizug - das war hier aber gar nicht nötig. Und wer genau hinsieht, kann den Beginn des ersten Sonnenbrandes der Saison erkennen - ich brauche nämlich immer eine Weile, bis ich wieder begriffen habe, dass bei hellen Typen wie mir Sonnenschutz doch angesagt ist...

Ich bin jedenfalls ganz zufrieden mit dem neuen Mitglied in meinem Kleiderschrank. Eines jedoch ist mir aufgefallen- man sollte ein Hemdchen druntertragen, aber ich habe keines, dass zum Ausschnitt der Bluse passt. Da muss ich mir wohl eines nähen...

Hier noch mal die Eckdaten:
- Schnitt: Leo Bohemian aus Ottobre 5/2013
- Stoff: 1.5 m Baumwollbatist
- Änderungen: Keine. Beim nächsten Mal würde ich allerdings schmäleres Paspelband verwenden, den Ausschnittbeleg nicht verstärken, das Bindeband mindestens 4 cm breit zuschneiden oder Schrägband verwenden, und evtl die Ärmel 5cm kürzen.

Und jetzt wandert meine erste richtige Frühlingsproduktion 2016 zum virtuellen Laufsteg des MeMadeMittwoch - allein das Teamfoto der Gastgeberinnen fetzt schon total!

Mittwoch, 18. Mai 2016

MeMade auf Usedom

Katharina von Sewing Addicted zeigt uns heute beim MeMadeMittwoch ihren Wochenrückblick im MeMadeMay. Ich will es ihr gleichtun - gleichzeitig will ich euch ein bisschen meine Lieblingsinsel schmackhaft machen.

Mein Vorsatz für den MeMadeMay war, jede Woche mindestens drei selbstgenähte Teile zu tragen.

Die letzte Woche habe ich im Urlaub auf meiner Lieblingsinsel Usedom verbracht. Wenn man sich viel Selbstgenähtes in den Koffer packt, bleibt einem nichts anders übrig, als entweder nackig zu laufen oder die Dinge zu tragen. :)

Den Auftakt des Urlaubs machte ein Abendessen auf Wasserschloss Mellenthin. Die Bluse ist ganz neu und wird demnächst noch detailliert vorgestellt. Die Hose ist ein Ergebnis des Spring Style Alongs vom letzten Jahr.
Das Wasserschloss ist ein schöner Platz auf der Insel. Es liegt im Achterland. Im Schlosshotel kann man kann im Schlosshotel luxuriös Urlaub machen, die Schlossbrauerei lädt ein zur Bierverkostung (ich habe dieses mal Bier mit Sanddorn probiert - lecker!) und zu Themenbüffets an mehreren Abenden der Woche. Im Schlossrestaurant warten Spezialitäten aus der Region und sehr sehr leckere hausgebackene Waffeln. Dazu gibt es eine eigene Kaffeerösterei, und hin und wieder Kunstausstellungen im Schlosshof oder -garten.


Wettergott Petrus hat sehr gut mitgespielt, und so konnten der beste Ehemann von allen und ich das tun, was wir auf Usedom am liebsten tun - draußen aktiv sein. Die Insel bietet viele Möglichkeiten, Paddeln und Segeln auf dem Achterwasser, Radfahren auf dem weit verzweigten Radwegenetz, Wandern, Reiten, Minigolfen (es gibt sogar einen vorzüglichen 36 Loch-Platz) - und natürlich Baden und Relaxen auf über 40 km Strand an der Ostsee. Zum Baden war es mir mit 11°C dann allerdings doch noch zu kalt.

Unser liebster Bootsverleih ist das Inselkanu in  Ückeritz am Achterwasser. Hier gibt es Kajaks, Kanus oder Ruderboote stundenweise zu mieten. Aus Sicherheitsgründen bis Windstärke 3. Wir hatten Glück - der Wind blies knapp darunter, und wir waren dieses Jahr die allerersten, die dieses Jahr ein Boot bekommen haben!
 Weil die Sonne schon ganz schön brannte, habe ich zum Paddeln mein selbstkonstruiertes blaues Shirt mit langen Ärmeln getragen.

Das Paddeln ist für mich immer ein besonderes Erlebnis. Im Kajak sitzt man quasi mit dem Hintern auf dem Wasser. So bekommt man eine ganz spezielle Perspektive. Fischreiher, Brandgänse, jede Menge Möwen und sogar ein Seeadler waren zu sehen, und am Ufer laichten gerade die Bleie. Auf dem Wasser spürt man eine wunderbare Stille - Geräusche, die vom Land zu hören sind, empfinde ich dann als störend.


Direkt neben dem Kanuverleih ist seit neuestem ein Fischimbiss, ähnlich wie Gosch. Hier kann man abends ganz vorzüglich draußen sitzen und den Sonnenuntergang erleben - der sieht häufig so aus:

Nach dem Paddeln gab es noch ein paar entspannende Stunden im Strandkorb mit Frau Liese, hier vorgestellt.

Ein weiteres Highlight ist das Segeln. In der Surfschule des Cafe Knatter kann man nicht nur surfen, kiten oder segeln lernen, sondern auch Boote mieten. Von der Restaurantterasse hat man einen prima Blick auf das Achterwasser und alles, was sich dort tut. Außerdem kann man dort sehr gut essen - oder sich nachmittags zu einer gemütlichen Kaffeestunde niederlassen.


Wir waren bei bestem Wetter zwei Stunden auf dem Achterwasser unterwegs. Auch beim Segeln genieße ich die Ruhe auf dem Wasser. Allerdings hat man mehr zu tun und zu beachten als beim Paddeln, so ist das Segeln auf andere Art entspannend.


Anschließend gab es ein schönes Stück Kuchen und ein kühles Alster - in einem Burda-Shirt, das letzes Jahr beim Spring Style-Along fertiggstellt wurde.
"Herr Finger" hat oft die Angewohnheit, sich ins Bild zu schummeln :)
Ein weiterer Teil des Usedom-Aktiv-Programms ist das Radfahren. Man soll nicht unterschätzen, dass die Insel stellenweise ganz schön buckelig sein kann, und selbst auf flachen Strecken können einem Sandkuhlen das radeln schwer machen - aber es gibt ein dichtes Radwegenetz mit gut ausgebauten Wegen, und im großen und ganzen ist das Radfahren auch für Untrainierte wie mich ein wirkliches Vergnügen.
Fahrradverleihe gibt es auf Usedom an jeder Ecke, viele davon liefern auch Räder an die Unterkunft. Die Preise sind meiner meiner Meinung nach  erschwinglich (ab 5 EUR / Tag für ein normales Tourenbike), und bis auf eine Ausnahmen hatten wir bisher nur gute Räder.

Es gibt außerdem auf der Insel ein sehr ausgeklügeltes Netz an Mietradstationen, bei denen man sich Räder leihen und an einer anderen Station wieder zurückgeben kann - UsedomRad. Die Räder sehen zwar etwas mitgenommen aus, sind aber top in Schuss und fahren wie eine eins. Ausleihen und Rückgabe erfolgen per Handy einfach und problemlos .

Dieses Mal haben wir uns ein Rad in Trassenheide im Norden der Insel geliehen, denn unser Ziel war die Krumminer Wiek.

Und in Krummin ein ganz reizendes Gartencafe, die Naschkatze:

In einem wunderschönen Garten, in dem man in jedem Winkel etwas Neues entdecken kann, sitzt man unter Apfelbäumen und genießt Kuchen oder kleine Speisen, die man sich im Verkaufswagen vorher ausgesucht hat - ein wirklicher Traum!

Leider bin ich auf dem Ausflug mit dem Rad gestürzt und habe mir das Knie geprellt. Den folgenden Vormittag durfte ich die Notaufnahme des Wolgaster Kreiskrankenhauses besichtigen. Nachdem man mich dort mit Verband und schicken blauen Krücken versorgt hatte, gab es einen zweiten Besuch in der Naschkatze - zum Trostkuchen. 
Hier in einem blauen Shirt mit Wellenmuster, ebenfalls aus dem Spring Style Along.

Wegen des kaputten Knies haben wir den Urlaub abgebrochen - die übrigen Programmpunkte wie Minigolfen auf der tollen Anlage in Koserow, Radeln nach Swinemünde oder Klettern im Kletterwald müssen dieses Jahr ausfallen.
Zum Abschied gab es noch einen kleinen Abstecher zum Fischkaufen in Rankwitz. Schon zu DDR-Zeiten gab es hier die Fischräucherei, die die Wende überstanden hat und inzwischen nicht nur den Fischverkauf betreibt, sondern auch ein gutes und preiswertes Fischrestaurant.
Seit einigen Jahren gibt es auch ein Sommercafé direkt am Wasser:
Hier kann man im beheizten Pavillion oder draußen im Strandkorb sitzen, vorzüglich essen und den Blick übers Wasser schweifen lassen. Ein wunderbarer Ort!
Hier von mir besucht im Burda-Shirt, das ich weiter oben schon vorgestellt habe, und mit den neu erworbenen Krücken. :)

Fazit der Me-Made-May-Woche: an 5 Tagen habe ich selbstgenähtes getragen und mein Ziel damit mehr als erreicht.

Fazit des Usedom-Urlaubs: Auch nach dem etwa 20. Besuch ist die Insel immer noch nicht langweilig. Zu inzwischen altbekannten, lieb gewonnen Orten kommen immer noch neue Plätze und Aktivitäten hinzu - und glücklicherweise ist es von uns zu Hause nur 3 Stunden mit dem Auto ins Paradies! Bloß werde ich das nächste Mal beim Radfahren besser achtgeben. Wolgast wollte ich zwar immer schon mal besuchen, jedoch nicht das Krankenhaus! Dem Knie geht es inzwischen schon besser, die Krücken kann ich für kürzere Strecken schon weglassen und es scheint kein größerer Schaden entstanden zu sein.

Ich hoffe, ich konnte euch inspirieren zu  einem Ausflug auf meine Lieblingsinsel?
Ich hole mir weitere Inspiration beim heutigen MeMadeMittwoch.

Dienstag, 17. Mai 2016

KunstHandFest 2016 - kreative Inspiration

Endlich hat die Freiluftsaison begonnen!
Pünktlich zum Himmelfahrtswochenende schnellten die Temperaturen nach oben, und der Himmel erstrahlte in wolkenlosem Blau.
Ideales Wetter für mein erstes Freilufthighlight des Jahres, das Kunsthandfest, das  jedes Jahr am Himmelfahrtswochenende in meinem Nachbardorf Barnitz stattfindet..

Barnitz ist ein Künstlerdorf, und während des Kunsthandfestes öffnen die Künstler ihre Ateliers und laden weitere Künstler und Kunsthandwerker zu sich ein, um ihre Werke zu präsentieren.
Dabei entsteht jedes Jahr eine neue Mischung, die aber immer wieder faszinierend und inspirierend ist.
In dem zwanglosen Ambiente ergibt sich häufig ein Pläuschchen mit den Künstlern, und bei Kaffee, Kuchen oder anderen kulinarischen Köstlichkeiten kommt man auch mit anderen Besuchern schnell in Kontakt.

Heute will ich euch einladen, mit mir einen virtuellen Rundgang über "mein" Kunsthandfest zu unternehmen. Passend zum Anlass habe ich mein neues Blüschen erstmals ausgeführt und mir prompt den ersten Sonnenbrand des Jahres eingefangen.


Also für euch: Sonnenhut aufgesetzt, Sonnencreme aufgetragen, und los geht's!

Wir starten bei der "Viecheria". Susanne Wetzel filzt wunderbare Viecher! Sie verwendet dazu Merinowolle (diese Viecher sind RICHTIG weich!) oder heimische Schafwolle (das Brauereipferd aus diesem Material war deutlich kratziger). - darunter bekannte Tiere wie Tiger, Giraffe oder Kellerassel, aber auch Fantasiegestalten und Reisebegleiter (nicht nur) für Kinder. Jedes Tier ist ein Unikat und macht einfach gute Laune, weil es so ruhig und fröhlich in die Welt schaut. Die Puppen sind waschbar, formstabil und "rotzfest" (Zitat Susanne Wetzel) - und einfach nur wunderschön.
Hier meine Favoriten, die auch mit auf dem Festival waren:




(links: "Storch mit Picknick" - rechts: Ziegenbock mit karierter Hose und Ziege - Bilder: www.Viecheria.de)














Gleich daneben die erste Station, bei der ich schwach geworden bin - der Stand von Ani Winkler.

Die Hamburger Künstlerin fertigt unter ihrem Konzept Ani² individuelle, quadratische Bildchen mit anrüherenden oder lustigen Sprüchen und verschiedensten Motiven, aus Papierstücken, Stoff, Fotos, Zeitung und anderen Materialien. Diese Bildchen können einzeln aufgehängt oder zu mehreren gruppiert werden - je nach Motivwahl ergibt sich dadurch eine thematisch zusammenhängende Collage, oder aber ein kunterbuntes Sammelsurium. Ani Winkler fertigt auch auf Kundenwunsch Unikate aus zugesandten Fotos - eine super Geschenkidee, wie ich finde.
A propos Geschenk - ich bin zwei Motiven erlegen und habe Mitbringsel für zwei liebe Menschen erstanden. Ganz kultig bekam ich sie verpackt in Papiertütchen, angefertigt aus rausgerissenen Seitn aus dem Telefonbuch von Manila:

Im ehemaligen Gasthof von Barnitz ist die Werkstatt von Uwe Kollschegg.
Hier gibt es antike Möbel zu bestaunen und zu kaufen, ein Blick in die Werkstatt ist auch möglich. Wie es hier duftet, nach Holz, Wachs, Farbe, Leim... Viele der Möbel gefallen mir ausgesprochen gut und sind, obwohl antik, in ihren Details erstaunlich praktisch durchdacht. An einigen Stücken kann sich selbst der Möbelschwede noch ein Scheibchen abschneiden.

Aber nicht nur Möbel gibt es zu sehen, sondern auch allerlei andere antike Gegenstände - zum Beispiel diese Schusterleisten:

Oder diese Boule-Kugeln - wahre Handschmeichler:

Hinter der Antik-Werkstatt finden sich in den Nebengebäuden und auf dem Freigelände noch weitere Aussteller. Da sehr viel Betrieb herrschte, konnte ich leider nicht von allen Ständen vorzeigbare Fotos schießen. Was insbesondere bei den wunderschönen Küchenhelfern und dem filigranen Schmuck von Christina Salzwedel (Burgschmaus) und den filigranen Porzellanarbeiten von Mira Möbius ein wahrer Jammer ist.

Keramikkünstler Mats Wrage hat mich schon letztes Jahr mit seinen wunderschönen Schalen und seinen Buchstaben fasziniert. Dieses Jahr war er wieder mit dabei, und seine Buchstabenkollektion hat sich um das @ erweitert:


Kaffee und Kuchen gibt es jedes Jahr im traumhaften Garten von Herrn Kollschegg. Bei dem Traumwetter waren alle Plätze restlos besetzt, und es war so voll, dass man fast die vielen liebevollen Details, die sich überall verstecken, übersehen hätte.
Auch Weihnachtsmänner haben sich versteckt. In Barnitz ist man ganzjährig auf alle Festlichkeiten ausgerichtet.


Meine Lieblingsstation ist immer die alte Schule, in der Ute Elisabeth Herwig ihr Atelier betreibt.


Sie ist eine sehr vielfältige Künstlerin, die oft eine neue, ganz andere Richtung einschlägt.
Nach wie vor bin ich ein großer Fan ihrer Runnies, die bei mir zu Hause an verschiedenen Stellen hängen und die mir jeden Tag gute Laune machen. Außerdem hat Frau Herwig eine Kollektion an Tüchern, Schals und Stulpen entwickelt (Hernel-Tücher), zeigt ihre Zeichnungen und ihre Werke der Digital Art.
Neben den "offiziellen" Ausstellungsstücken ist aber auch das ganze Haus vollgestopft mit kleinen Hinguckern, wie zum Beispiel diesem Schätzchen:
Draußen im Garten gibt es Kaffee, Kuchen und vegetarische Küche - es duftet bis zur Straße hin.

Da es bei Ute Elisabeth gerade weniger betriebsam ist als im anderen Kaffeegarten, lassen wir uns bei diesem netten Federballspieler im Schatten eines herrlich blühenden Kirschbaums nieder:


Neben dem Gastronomiepavillion gab es auch noch die Flechwerkstatt von Roland Oppelt, der neben allerlei Korbwaren auch wunderbare Stühle, Sichtschutzzäune und dekorative Objekte anfertigt. Bei einem kleinen Schwätzchen durfte ich zuschauen, wie mein Dekostab entstand, der kurz darauf den Besitzer wechselte und seither meinen Garten ziert:

Ein kleines lustiges Highlight will ich euch zum Abschluss nicht vorenthalten, weil es so schön in die Künstlerszene passt - wer Kaffee trinkt, der muss ihn auch wegbringen. Bei Frau Herwig im Garten steht dieses Retro-Dixi-Klo:

Üblicherweise sind diese Örtlichkeiten schmutzig, düster, riechen übel und bieten auch sonst nicht viel Ambiente. Nicht so dieses, denn es steht in einem Künstlergarten! Es ist piccobello sauber, eine Duftkerze und ein Kirschblütenzweig sorgen für Wohlgeruch und ein heimeliges Gefühl, der Deckel lässt Licht hinein, und - Knüller! - neben dem Häusle steht eine Emailschüssel mit Wasser, in dem Blüten schwimmen, und Seife und Handtücher liegen bereit.

Leider konnte ich dieses Mal nicht alle Aussteller besuchen, da aufgrund einer organisatorischen Panne die Zeit sehr knapp war. Aber auch dieses Mal war der Besuch beim Kunsthandfest wieder absolut lohnend - und ich freue mich schon wieder auf das nächste Mal an Himmelfahrt 2017!

Linkparty:
Creadienstag
Crealopee
Ein kleiner Blog