Mittwoch, 29. Juni 2016

Sieger nach Punkten - oder Frau Fliegenpilz hat Geburtstag

Meine Lieblings-Ottobre ist die Ausgabe 05/2013. Aus diesem Heft habe ich schon so viele Schnitte teilweise schon mehrfach genäht, dass das Heft schon ziemlich zerfleddert ist.
Vergangenen Herbst habe ich mein Knotenkleid "Twist Knot" gezeigt, das ich sehr gern trage. Farblich ist es aber nach meinem Geschmack ein echtes Herbstkleid, so dass für den Frühling und Sommer noch eine andersfarbige Variante hermusste.

Im letzten Jahr habe ich für mich die Farben rot - weiß - blau entdeckt, und meine Stoffauswahl ziemlich konsequent darauf ausgerichtet. So landete dieser Viskosejersey in kräftigem rot mit weißen Punkten in meiner Stoffkiste. Anders als erwartet ist der Stoff ziemlich labberig und dünn. Ich hoffe, ich kann mir künftig merken, dass 190 g/m² keine besonders feste Stoffqualität bedeuten.

Nach einem Jahr gut abgelagert, habe ich ihn im letzten Urlaub angeschnitten. Besonders schwer zu nähen ist das Kleid eigentlich nicht - die Anleitung ist meiner Meinung nach gut nachvollziehbar. Einzig beim Nähen der Seitennähte, bei dem recht viel Stoff übereinander zu liegen kommt, war für meine Ovi nicht zu machen. Nachdem die vorderen und hinteren Teile, die den Knoten bilden, einfach nicht übereinander liegen bleiben wollten, habe ich nach mehrmaligem Auftrennen (was dem Stoff nicht unbedingt guttat) diese Stelle mit der guten alten Brother im Zickzack genäht.

In einem Punkt habe ich die Anleitung missachtet - ich habe die vorderen Oberteile nicht mit Einlage verstärkt. Beim Herbstmodell wäre dies wegen der festeren Stoffqualität nicht nötig gewesen - hier hätte es gutgetan, denn der Stoff hat fast keine Eigenstabilität. Die Bänder, die den Knoten bilden, muss man daher auch etwas straffer anziehen - aber leider ist der Stoff auch nicht durchgefärbt: wenn man ihn stärker dehnt, scheint die weiße "Unterschicht" durch.

Aber trotzdem ist das Kleid ein schöner Hingucker geworden:



Bei meinem Geburtstag, den ich kürzlich begangen habe, wurde es zum ersten Mal ausgeführt:
Traditionell fällt mein Geburtstag in die Schafskälte. Meistens ist es sehr kühl, und meistens auch noch mächtig nass. Dieses Jahr war alles anders - es war recht warm, und es blieb trocken, so fuhr die Geburtstagsgesellschaft nach Scharbeutz an die Ostsee, um sich erst einmal mit einem ordentlichen Frühstück zu stärken:


Anschließend habe ich zu einer Runde Minigolf auf meinem Lieblings"Green" eingeladen, dem "Dünengolf". Der Platz ist einfach super, hat sehr außergewöhnliche und liebevoll gestaltete Bahnen, die die man sogar betreten darf. Und es macht sehr viel Spaß, hier zu spielen. Da ich beim Minigolf leider nicht so geschickt bin wie im Nähen, war mein Score ziemlich hoch, und so kam es auch zum Titel dieses Posts :)

Zwischendurch wurde es immer mal etwas windig, so kam auch meine weiße "Wardrobe Basic" zum Einsatz. Wegen des dünnen Stoffs habe ich Leggings und ein weißes ärmelloses Shirt zum Kleid kombiniert. So war es bei Temperaturen um 20°C gut auszuhalten.

Zum Abschluss eines sehr gelungenen Geburts-Tages gab es noch ein Fußbad in der Ostsee. Angebadet habe ich schon vor ein paar Wochen - dieses Mal war die Luft dann doch zu kühl.
Spaß hatten wir allemal, wie den Bildern sicher anzusehen ist.

Hier noch mal die Details:
- Schnitt: "Twist Knot" aus Ottobre 05/13
- Stoff: Viskosejersey von Stoffe.de, Verbrauch: ca 2m
- Änderungen: Ärmel gekürzt (das Original ist langärmelig)
- Reste: gespendet für gute Zwecke

Mit diesen fröhlichen Eindrücken reihe ich mich ein in die Reihe der Schneiderinnen, die heute am MeMadeMittwoch ihre selbstgemachte Kleidung zeigen.

Dienstag, 28. Juni 2016

Rolle Rückwärts - Mappe für Strick- und Häkelnadeln

Letzte Woche habe ich euch gezeigt, wie ich meine Rundstricknadeln seit neuestem aufbewahre.
Damit ist jetzt wieder deutlich mehr Platz im "Untergeschoss" meines Nähkoffers, jedoch flogen die Stricknadelspiele und Häkelnadeln nach wie vor lose darin herum. Da ich auch so einige Stricknadelspiele horte, musste auch hierfür eine Lösung her.

Schon vor einiger Zeit hatte ich mir einen Entwurf gezeichnet, der an die Stifterollen für Kinder erinnert, die z. B. auf Pinterest häufig zu sehen sind.
Für jedes Strickspiel ist ein Fach vorgesehen, ebenso für jede Häkelnadel. Bei mir kommt da einiges zuammen:
Mein Stoffbestand gab jede Menge Möglichkeiten für die Gestaltung der Stricknadelrolle. Entschieden habe ich mich letztendlich für einen schönen Möwenstoff, von dem ich vor längerer Zeit beim Möbelschweden ein großes Stück erstanden habe. Innen kombiniert mit weißem und hellblauem Baumwollstoff.


Dann habe ich Oberstoff und das Innenteil miteinander verstürzt, die Wendeöffnung per Hand geschlossen - und fertig ist mein Stricknadelröllchen.


Die Stoffstücke habe ich anhand der Maße meines Entwurfs zugeschnitten. Zuerst habe ich den hellblauen Stoff gedoppelt und an der Oberkante mit Schrägband versehen. Dann habe ich die Einsteckfächer für die Nadelspiele eines nach dem anderen abgesteppt, dabei jedes Nadelspiel eingesteckt und die nächste Steppnaht mit dem Trickmarker angezeichnet und dann gesteppt.
Am Ende war das Etui dann doch um einiges zu lang, die Überlänge habe ich abgeschnitten. Dabei habe ich einen Überschlag gelassen, der nachher einfach mit um die Rolle gewickelt wird. An dem ist auch das Bindeband befestigt.


Leider hat mich meine Nähmaschine im Stich gelassen, als ich die Nadelstärken auf die Einsteckfächer sticken wollte. Vielleicht finde ich noch eine andere Lösung, die Stärken zu markieren - notfalls geht es aber auch so :)

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Sonntag, 26. Juni 2016

Sweet as Honey - Jäckchen in Limette

Die letzten Wochen habe ich ausschließlich für gute Zwecke gestrickt. Meine Garnreste werden zu Trösterlis, Kuscheltieren, Mützen oder Söckchen für Frühchen, Sternenkinder oder krebskranke Kinder. Damit unterstütze ich zwei Gruppen bei Facebook, die sich sehr in diesen Angelegenheiten engagieren.
Wer mal gucken oder vielleicht auch mitmachen mag:
Aktion Nähen für Regenbogenkinder & Frühchen 2.0: 
Gemeinsam Helfen

Beim Fußballgucken habe ich an den letzten Abenden Baumwolle verstrickt zu Mützen und Schühchen für die Frühchen:


Nun brauche ich aber mal eine Pause, und möchte mal wieder etwas für mich selbst stricken.
Es wird das Jäckchen Sweet as Honey (kostenlos übers Garnstudio), und zwar in Limette!


"Eigentlich" ist grün in meinem Farbschema überhaupt nicht vorgesehen. Ich habe mir allerdings gerade ein Sommerkleid genäht (das demnächst hier gezeigt werden wird), in dem diese für mich sehr außergewöhnliche Farbe enthalten ist. Und bei den so unberechenbaren Temperaturen hierzulande muss dazu einfach ein passendes Jäckchen her. Das man zu weiß und Jeans dann auch gut wird kombinieren können. Bei der Alpaka-Aktion von Lanade neulich habe ich zugeschlagen, und Drops Alpaka Limette ist bei mir eingezogen.

Mein weißes Frühlingsjäckchen  war ebenfalls eine Anleitung vom Garnstudio, hier hatte ich enorme Passformprobleme und habe am Ende zwei Nummern kleiner als üblich gestrickt.
Dies mache ich hier von vornherein, und hoffe, dass mir das Ribbeln erspart bleibt.

Gestern habe ich losgestrickt (Portugal - Kroatien 1:0), und das Bündchen ist schon 2 cm hoch.
Besonders gut gefallen mir die kleinen Zöpfchen, die im Bünchen eingestrickt werden:

Später folgen noch diverse Lochmuster an den vorderen Blenden und im Rückenteil.

Natürlich halte ich euch auf dem Laufenden über die Fortschritte - und wünsche mir einfach mehr Zeit zum Stricken. Es gibt noch sooo viele tolle Projekte, die ich unbedingt umsetzen möchte... aber das geht euch sicher auch so, gell?

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Mittwoch, 22. Juni 2016

Kimaya-Jäckchen - gut angezogen in pastell

Vor Kurzem habe ich den Werdegang meines neuesten Jäckchens beschrieben - "Kimaya", das Titelmodell aus der Verena 01/2016. 
Relativ schnell gestrickt aus Garn von Adriafil, Kimera (farbig) und Cheope (cremeweiß). Die Anleitung habe ich etwas abgewandelt, ich habe statt Bündchen an Hals, Saum und Ärmeln eine I-Cord gestrickt und die Länge etwas gekürzt. Bis auf die stark abweichende Maschenprobe gab es keine größeren Probleme.

Tragefotos bin ich euch noch schuldig, das möchte ich hier nachholen.

Fotografiert an einem windigen Tag kurz vorm Regenguss... daher sehe ich auf den Fotos so verstrubbelt aus.

Kimaya trägt sich sehr bequem, auch wenn sie aufgrund der verwendeten Baumwolle recht schwer ist. Ich finde das Jäckchen total super, es ist fröhlich bunt, ohne aufdringlich grell zu sein. Ich finde, mit der I-Cord-Borte außenrum hat es sogar ein bisschen was chaneliges. So habe ich auch schon echt viele Komplimente für mein neues Jäckchen bekommen. Ich bin ein Fan :)

Mein nächstes Jäckchen ist schon in der Planung, es wird ein kiwigrünes Modell, diesmal wieder aus dem Hause Drops. Näheres folgt dann an dieser Stelle.

So schön gekleidet geht dieser Post zum heutigen MeMadeMittwoch - hier gibt es wieder viel Selbstgenähtes und - gestricktes zu sehen. 


Dienstag, 21. Juni 2016

Stricknadelordner - endlich Ordnung!

Auf Maschenfeins Strickblog hat Marisa kürzlich das Addi-Klicksystem vorgestellt.
Was für eine tolle Sache: verschiedenste Nadelspitzen kommen zusammen mit mehreren Seilen in einem schicken Etui daher, alles ist schön übersichtlich eingeordnet, und man ist für alle Eventualitäten des Strickdaseins gerüstet, ohne lange kramen zu müssen.
So ein tolles Set hätte ich auch gern - allerdings besitze ich bereits Rundnadeln in allen erdenklichen Stärken (von 2 - 15 mm), so dass ich eigentlich nichts Neues brauche. Allerdings suchte ich lange nach einer gescheiten Möglichkeit, meine Rundstricknadeln übersichtlich aufzubwahren.
Bisher hatte ich sie in den Tiefen meines Nähwerkzeugköfferchens gelagert. Da dieses ohnehin schon mit Nähgarn, Nadeln, Bändern und allerhand Werkzeug vollgestopft ist, war es jedes Mal eine Wackelpartie, den oberen Einsatz herauszunehmen, um an die Stricknadeln im "Kellergeschoss" des Köfferchens zu gelangen. Mehrmals ist mir dabei das Tablett mit den Garnrollen runtergefallen - so konnte das nicht weitergehen.

Bei der Suche im WWW fand ich keine Lösung, die einfach und schnell zum Ziel führt. Dieses Täschchen auf Pinterest wäre der Himmel - aber mir war nach einer Lösung, nicht nach einem Projekt, an dem ich Ewigkeiten nähe. Noch schicker, aber noch aufwändigere wäre dieses Modell. Dabei muss ich befürchten, dass mir vor lauter Nähen die Zeit zum Stricken fehlt.

Meine Lösung ist nun denkbar einfach und sehr zweckmäßig.
Man nehme
- einen Ordner für A5-Blätter
- passende Klarsichthüllen


Hier hinein kommen die Rundstricknadeln, die ich der besseren Zuordenbarkeit in ihren Originalhüllen gelassen habe. Billig und schnell gekauft, ich habe diese Zutaten in der Schreibwarenabteilung meines Supermarktes gefunden.
Damit wäre das Projekt "eigentlich" abgeschlossen.

WENN nicht die Klarsichthüllen oben offen wären, und der Inhalt rausrutscht, wenn man den Ordner falsch herum hält. Und hey, ich kann nähen - also kann ich den einfachen pinkfarbenen Ordner doch sicher pimpen??!!

Also folgt Teil 2 der Lösung - ein Umschlag mit Klappe und Verschluss.
Man nehme dazu
- einen Außenstoff
- einen Stoff für die Klappe
- etwas Schrägband (in diesem Fall selbstgebügelt)
- einen Knopf
- etwas Gummiband


... und baue sich daraus einen Umschlag, in den der Ordner eingeschoben wird. Alle diese Materialien habe ich in meinem Bestand gefunden. Super! Auch noch Reste verwertet!  Zwei Fliegen mit einer Klappe!


Die langen Seiten habe ich mit Schrägband versäubert, bei der restlichen Konstruktion musste ich ein bisschen tüfteln - aber zuletzt war er doch ganz schnell fertig, mein Stricknadelordner.



Zusätzlich zur Länge des aufgeklappten Ordners habe ich einen Überschlag konstruiert, eine Schlaufe mit Gummiband darangenäht und einen Knopf, mit dem der Ordner nachher verschlossen werden kann.






Da der Order schon ziemlich voll ist, schließt er schön stramm, und dank der Klappe rutschen keine Nadeln raus. Mission geglückt!


Und ihr - wie organisiert ihr eure Stricknadeln?
(Beim nächsten Mal zeige ich euch, was mir für meine Stricknadelspiele eingefallen ist)

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Mittwoch, 15. Juni 2016

Anbaden! - Ankershirt


Letztes Jahr habe ich mich im Rahmen des Spring Style-Alongs auf maritime Farben - rot, weiß und blau - und maritime Accessoires konzentriert. Ein Stil, der für mich sehr gut funktioniert, sportlich und trotzdem auch bürotauglich. Innerhalb dieser Aktion sind viele schöne und bequeme Kleidungsstücke entstanden, die sich wunderbar miteinander kombinieren lassen. Ideal für Tage, an denen man nicht lange überlegen möchte, was man anziehen soll.

Wie es denn so ist - ich habe mich letztes Jahr an passenden Stoffen "überbevorratet", der Sommer ging, der Herbst kam, und damit die Lust auf Kuschelkleidung. Der schöne Ankerjersey verbrachte also einen Winterschlaf in der Stoffkiste und wurde nun wieder hervorgeholt. Denn dem maritimen Stil will ich - trotz einiger experimenteller Ausflüge in andere Stile und Farbräume - gern treu bleiben.

Einen Meter von dem Jerseystoff hatte ich gekauft, davon aber schon eine Sommerbeanie genäht.
Der Rest sollte ein Shirt werden. Da der Stoff schon "angeknabbert" war, kam eine Frau Liese in Betracht. Diesen Schnitt hatte ich ebenfalls im Rahmen des Spring Style-Alongs schon genäht, als Shirt und als Kleid. Ein kleines Schnittmustertetris ergab - der Stoff reicht! Also los.




 Am Originalschnitt habe ich folgende Änderungen vorgenommen, um die Passform zu verbessern:
- Die Vorderteile nach unten um 5 cm verlängert
- Den Ausschnittbogen angepasst - das Ende des verlängerten Vorderteil liegt da, wo es im Originalschnitt auch liegt, dadurch wird der Ausschnitt allerdings tiefer. Sicherheitshalber habe ich den Ausschnitt mit ein paar Stichen fixiert. So ist das Shirt bürotauglich.
- Außerdem habe ich eine Paspel zwischen oberes und unteres Vorderteil gesetzt, und auch die Ärmel mit Paspeln aus weißem Jersey versehen. Ich finde, das gibt einen sehr schönen Akzent - ohne wäre mir das Shirt zu langweilig geraten.

Für die Tragefotos möchte ich euch heute zu meiner Lieblingsbadestelle am Moorteich einladen.

Sie befindet sich im Nachbardorf. Mit dem Fahrrad bin ich in 10 Minuten dort. Der See ist ein bewirtschafteter Karpfenteich, aber die Gemeinde hält den Einstieg frei, hat dort sogar einige Steinstufen gebaut und Sand aufgeschüttet, und am Ende des Stegs ist es auch schon tief genug zum Schwimmen. Ich fahre oft nach Feierabend dort vorbei, um schnell eine Runde zu baden. Betrieb ist wenig, denn es gibt keine Umkleiden, keine Duschen oder Toiletten und auch keinen Kiosk, daher bleiben die meisten Besucher nur so lange, wie die Baderunde dauert. Ein absoluter Lieblingsplatz!

 Ende Mai, als hierzulande kurzzeitig der Sommer ausgebrochen war, habe ich gerüstet mit meinem neuen Shirt die Wassertemperatur schon mal gestestet und für gut befunden. Dummerweise hatte ich meine Badesachen nicht mit, sonst wäre ich eine Runde geschwommen.In der Woche drauf habe ich das gleich nachgeholt - herrlich!
 
Nun bin ich gespannt, was die anderen Damen heute zeigen - wegen der aktuellen Schafskälte vielleicht eher Kuschelkleidung wie die heutige Gastgeberin Sibylle?
Hier entlang geht es zum MeMadeMittwoch!

Dienstag, 14. Juni 2016

Holzskulpturen - gespaltene Persönlichkeiten

Im Frühjahr fällte ein Freund einen alten Birnbaum. Der beste Ehemann von allen stand bereit mit der Motorsäge - Hilfe gegen Holz, denn wir lieben es, in der kalten Jahreszeit den Kachelofen anzuheizen und es uns in der warmen Höhle gemütlich zu machen.

Das Holz musste nun gespalten werden - an einem warmen Samstag borgten wir uns also vom Nachbarn den Holzspalter und legten los.

Was ist Holz für ein tolles Material!
Ganz zufällig entstanden nämlich beim Spalten die tollsten Skulpturen - die ab sofort unseren Garten zieren.

Ich bin gespannt, ob ihr auch erkennt, was ich erkenne :) Und als Premiere habe ich meine Sicht als Zeichnung festgehalten:

"Der Maulwurf"


"Die Kampfbiene"


"Der Schrei" - frei nach Edvard Munch.



Und ein Manneken Pis gibt es nun auch. Das hab ich aber nicht gezeichnet.





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Mittwoch, 8. Juni 2016

Kreise im Rapsfeld

Ihr kennt das sicher auch - ein Stück Stoff springt euch an, klammert sich an euch und will partout mit euch nach Hause?


So ging es mir mit diesem weichen Jersey in petrol mit den lustigen Kreisen in kiwi, blau und weiß. Die erinnern mich irgendwie an Pusteblumen. Oder an Blubberbläschen von Fischen im Aquarium. Sofort ist klar - der muss mit, und es wird ein Shirt draus. Und zwar eines mit kiwifarbenen Ärmeln, da ich von meinem wild gemusterten Retroshirt noch Reste des Ärmelstoffs habe.

Zwar ist die Farbstellung nicht unbedingt "meine", aber weiß und blau findet sich ausreichend in meinem Kleiderschrank, so dass sich Kombipartner zum Shirt finden werden.

Gewählt habe ich wieder meinen Standard-Shirt-Schnitt "Autumn Mood" aus Ottobre 5/13. Dies ist nun das vierte Shirt nach dem Schnitt, die ersten drei habe ich hier, hier und hier gezeigt. Den Schnitt nähe ich inzwischen schon fast im Schlaf, und sogar der Ausschnittstreifen fügt sich nun.

Ratzfatz war das Shirt fertig, bei dem ich die Länge im Vergleich zum Originalschnitt um ca 15 cm verlängert habe. Mir gefällt die ausgestellte Form total gut, und besonders, dass es hinten etwas länger ist als vorne. Eigentlich ist es in der Länge mehr eine Tunika.



So konnte ich es in den letzten Zügen der Rapsblüte noch ausführen:
Das Shirt sitzt trotz der Taillierung schön locker und ist total bequem. Mit der schmalen Jeans gefällt es mir gut, sicher ist es aber auch nett zu einer weißen Leinenhose.

Auch von hinten sitzt es gut, wie ich finde - und das nächst Modell nach diesem Schnitt ist schon zugeschnitten.
 Von dem Rapsfeld aus kann man übrigens die Türme des Lübecker Doms sehen - schaut genau!

Und schaut genau vorbei am heutigen MeMadeMittwoch - es gibt wieder jede Menge Selbstgenäthes auf dem virtuellen Laufsteg! Lucy zeigt uns heute ihre selbstgenähten Prada-Modelle - ganz so elegant komme ich heute nicht daher, aber mit dem Grünton haben wir wenigstens farblich eine Gemeinsamkeit.


Mittwoch, 1. Juni 2016

Vom Scheitern, Schirmchen und Schleifchen

Beim diesjährigen Sewing By the Sea gab es nicht nur Stoffe zu tauschen, sondern auch eine Auswahl von Stoffen von Fashion for Designers zu kaufen. Darunter der Schirmchen-Stoff (Mikonosprint, 100% Viskose), der mir schon letzten Sommer vernäht als Blusenkleid auf einem Blog so gut gefallen hat, und den Frau Hobbycouture schon frühjahrstauglich in eine Pam verwandelt hat.

Natürlich ist es nicht so, dass bei mir Stoffmangel herrscht. Aber dieser Stoff MUSSTE mit, ganz klar. Und es sollte ein Blüschen werden - welcher Schnitt allerdings, das würde sich noch zeigen müssen.

Zwei Schnitte hatte ich näher ins Auge gefasst - Leo Bohemian aus Ottobre 05/2013, gezeigt hier, und diesen Schnitt aus Sabrina 01/2013:

Leo Bohemian erwies sich als gut nähbar, gefiel mir im Endergebnis aber nicht für den Schirmchenstoff. Blieb der Sabrina-Schnitt - obwohl ich mit diesen Schnitten und insbesondere den Erklärungen nicht gut zurechtkomme (s. das Drama um mein "Maulwurf-Shirt"). 

Da ich also ein gebranntes Kind bin, habe ich etwas für mich total Außergewöhnliches gemacht - nämlich ein Probemodell genäht aus einem Polystöffchen vom Stoffmarkt. Ursprünglich fand ich den Stoff total klasse und hatte ihn als Viskose in Erinnerung - bei der Verarbeitung traten allerdings alle Nachteile von Kunstfaser zutage.

Um es kurz zu machen - bei dem Probemodell ging so ziemlich alles in die Hose, was in die Hose gehen konnte. Ich hatte die Schnittteile schon vor längerer Zeit zugeschnitten und entgegen der Anleitung den Halsausschnitt der Schluppe mit Vlieseline verstärkt. Bei dem flutschigen Stöffchen habe ich dann mehrfach rechte und linke Stoffseite verwechselt und falsch zusammengenäht. Wo ich es gemerkt habe, habe ich getrennt - und die empfindliche Stoffdiva verzeiht das nicht, sondern zieht Fäden. Dass sie franst wie nix Gutes, setzte dann dem Ganzen noch die Krone auf. Während des Nähens entschied ich dann, dass das Stück ein Probemodell bleiben würde, denn auch die Anfassqualität des Materials während des Nähens war nicht angenehm.

Die Anleitung war erwartungsgemäß  - nämlich mäßig. Verwöhnt von Ottobre-Schnitten, die eine gute Schnittübersicht der einzelnen Modelle bieten, gibt es bei Sabrina mäßig übersichtliche Modellzeichnungen, auf denen das Wesentliche gerade nicht zu sehen ist. Zum Beispiel, wie genau die Schluppe am Halsausschnitt befestigt ist. Und wie stramm die Kräuselung vorzunehmen ist, damit die Schluppe passt. Zwar hat das Schnitteil Markierungen, aber zu welchem der Passzeichen am Halsausschnitt die gehören - Fragezeichen.
Ein Bein habe ich mir auch selber gestellt - da das Material sich nicht mit Overlock rollieren lassen wollte, habe ich den Schlaufenbeleg doppelt gelegt und damit die Schluppe sozusagen in der Breite halbiert. Zusammen mit der Vlieseline ergab das einen fiesen Stehkragen, der sich nicht bändigen lassen wollte.


Insgesamt ein Griff ins Klo - auch die Ärmel erwiesen sich laut Schnitt um 10 cm zu lang, so habe ich die Manschetten gar nicht mehr angenäht, sondern das ganze Ding in die Tonne geworfen.

Dennoch hatte ich einen so großen Erkenntnisgewinn, dass ich mich traute, den kostbaren Schirmchenstoff nach dem vergeigten Sabrina-Schnitt anzuschneiden.
- Ärmel um 10 cm gekürzt
- Schluppe einlagig zugeschnitten
- Alle Belege ganz genau zugeschnitten (dank meines neuen Saummessers kein Problem) - und die 1.5 m Stoff reichten wirklich ganz ganz knapp!

Nach der ausführlichen Proberunde war das Nähen an sich kein Problem mehr. Einkräuseln hatte ich außer beim Probestück bei der Bohemian-Bluse geübt, auch das klappte. Erste Hürde war dann doch das Schluppenteil. Am Originalmodell ist die Schluppe rundum rolliert. Zwar kann ich jetzt einen Rollsaum auch mit dem Rollsaumfuß nähen - aber das Ergebnis gefiel mir null. Während eines Fernsehabends habe ich das lange Schluppenteil dann mit der Hand rolliert (auch das kann ich jetzt) - doch angenäht am Halsausschnitt sah auch das nicht gut aus.


Also habe ich das Schluppenteil doch wieder der Länge nach halbiert, die Bindebänder verstürzt und den Rest an der Halsnaht im Nahtschatten angenäht. Auf dem Foto sieht man noch den handrollierten Saum am Ausschnitt hervorlugen.


Da ich das empflindliche Stöffchen nicht mit meiner brachialen Ovi malträtieren wollte, habe ich - Premiere! - die Bluse mit französichen Nähten genäht. Das hatte Frau Küstensocke bei einem ähnlich empflindlichen  Stoff schon mit Erfolg erprobt. Klappt bei mir gut (außer beim Einsetzen der Ärmel), macht doppelte Arbeit, aber ergibt einen schönen Effekt von innen.


Anders als beim Probeteil gerieten die Ärmel allerdings bannig eng. Die französischen Nähte verschärften das Problem natürlich noch - so saß ich eines sonnigen Sonntags im Garten am Teich, und mein neu erworbener scharfer (!) Nahttrenner wurde in Betrieb genommen. Nun sind die Ärmel zwar immer noch recht knapp, aber tragbar .

Ärmelschlitz, Manschetten und sogar die Knopflöcher fluppten dann wieder wie geschmiert,


 und endlich, endlich, war die Bluse fertig.
Getragen habe ich die Bluse auch schon, und zwar im Urlaub auf Usedom beim Abendessen im Wasserschloss Mellenthin - die Bilder sind auf der Schlossbrücke und am Schlossgraben aufgenommen.


Der Ausschnitt ist zwar ziemlich großzügig, aber durchaus noch im Rahmen, finde ich. Getragen macht auch das Bindeband einen guten Eindruck.


Die Leinenhose ist auch Me-Made, ein UFO aus dem letzten Jahr, dass ich beim Spring-Style-Along am Kragen gepackt habe. Sehr bequem - und in Kombi mit der Bluse hat das Ganze Potenzial zum Lieblingsoutfit 2016.

Mit diesen Eindrücken verabschiede ich mich zum MeMadeMittwoch und geh mal schauen, was heute sonst noch auf dem virtuellen Laufsteg gezeigt wird. Gastbloggerin Nadelbernds Nähkästchen hat einen ähnlich empflindlichen Stoff wie ich vernäht, ihre Ängste vor dem Zuschnitt kann ich sehr gut nachempfinden!