Mittwoch, 29. März 2017

Ergänzungsshirt

Kennt ihr das auch? Ich habt euch ein Teil genäht, eure Garderobe bietet schon das passende Kombinationsteil, das neue Stück ist fertig - und im "Tagesbetrieb" stellt sich heraus, dass es sich nur genau als ein Outfit kombinieren lässt. Es schreit sozusagen nach Ergänzungen, quasi nach einer Anschlussinvestition?

Im November habe ich mir diese Bleistifthose genäht:
Und obwohl ich viel schwarz im Kleiderschrank habe, fehlt es an beige. Oder an Teilen, die ich zu meinen beiden beigefarbenen Shirts zur Hose kombinieren kann.
Erste Anschlussinvestition zur Hose war im Januar dieses Shirt:

Doch für den Frühling und die kommenden wärmeren Temperaturen muss noch etwas Leichteres, Luftigeres her. Ein weicher, schön fallender Jersey lagerte schon seit November in der Stoffkiste (ihr wisst, die Stoffdiät!), und an einem Samstagnachmittag nahm ich das Projekt "Ergänzungsshirt" in Angriff.

Als Grundlage für den Schnitt habe ich meine Allzweckwaffe, "Autumn Mood" aus Ottobre 5/13, verwendet. Aber ich wollte kein sportliches, einfaches Shirt, sondern ein etwas Eleganteres.

Der Stoff reichte nur für halblange Ärmel, die ich zum Saum hin etwas ausgestellt und mit einem schwarzen Bündchen versehen habe, das die Weite wieder einholt. Außerdem habe ich den Ausschnitt etwas tiefer gezogen und mit zwei Jerseystreifen eingefasst. Wenn man die linke Seite nach außen nimmt, rollen sich die Kanten schön ein. Zu guter Letzt dann habe ich noch einen schwarzen Streifen (ebenfalls mit der linken Seite außen) in der vorderen Mitte aufgesteppt, und auch hier rollen sich die Kanten schön zur Mitte hin.

Et voilà - das Ergänzungsshirt:

Beim Sonntagsspaziergang hat der beste Ehemann von allen sich dann völlig gehen lassen und eine Bilderflut angefertigt, die ich euch nicht vorenthalten will:
Bei den Temperaturen am letzten Wochenende brauchte man gar nicht mehr unbedingt den Mantel.

So kann das Shirt in voller Pracht gezeigt werden. (Die Falten unter der Achsel sind mir zu Hause allerdings nicht aufgefallen)


Hier stelle ich die berühmte Szene aus Dirty Dancing nach - Mambo auf dem glitschigen Baumstamm. Gar nicht so einfach! Bei den herrschenden Temperaturen haben wir die Hebefigur diesmal nicht geprobt 😊

Mir gefällt total gut, was man aus einem simplen 08/15-Schnitt mit ein paar einfachen Ideen herausholen kann. Die schwarzen Jerseystreifen sind übrigens Reste von dem Wasserfallshirt, das ebenfalls zu der Hose "gehört" - Also habe ich nicht nur den Stoffberg reduziert, sondern auch noch Reste verwertet. Doppelt gut!

Ina, unsere heutige Gastgeberin beim MeMadeMittwoch, begrüßt uns mit einem wunderbaren Rock im Hermès-Stil. , den man durch alle Jahreszeiten gut tragen kann. 

Und ihr? Näht ihr auch endlich für den Frühling, den Sommer gar? Oder beschäftigt ihr euch auch mit "Anschlussinvestitionen"?






Mittwoch, 22. März 2017

Armande und die Ostereier


Armande ist fertig!
Eine neue Lieblingsstrickjacke ist damit in meinen Kleiderschrank eingezogen.

Damit ist eines meiner beiden Projekte vom FJKA fertig. Sechs Wochen habe ich daran gestrickt. Es ist meine erste Anleitung von Andi Satterlund gewesen, und ich bin ganz angetan. Das Jäckchen wird von unten nach oben gestrickt. Die Taschen werden ganz raffiniert eingestrickt, ähnlich (nur von oben nach unten) hatte ich es bei meinem Loppa-Mantel auch gemacht. Warum meine hier allerdings so beulen, habe ich noch nicht herausgefunden.
 
Das Garn - Malabrigo Rios - ist ein Traum zu stricken. Es kommt auf umfangreichen 100g-Strängen mit knapp 200 m Lauflänge daher, und ist ganz ganz kuschelig weich. Dazu sehr schön verzwirnt und eine echte Freude zu stricken. Mit NS 4 habe ich ziemlich genau 600 g verbraucht. Damit ist Armande zwar kein Leichtgewicht, aber hält mollig warm.

Am vergangenen Samstag habe ich das Jäckchen eingeweiht (eingewiehen?). Es war zwar ein sonniger Tag, doch es wehte ein kalter Wind, als ich den Strauch vorm Haus (und mich) mit Ostereiern dekoriert habe.


Armande ist zwar tailliert, allerdings musste ich im Rücken auf Taillenhöhe noch ein paar Abnahmen mehr einstricken, damit die Jacke schön anliegt. Auch in der Länge habe ich ein bisschen angestrickt, denn ich hab es im Rücken gern warm.  So passt sie nun genau.
 Die Farbe heißt "Paris Night"  - es ist ein kräftiges Dunkelblau, das teilweise ins Marineblau und Jeansblau geht und so einen schönen melierten Effekt bekommt. Dieser Effekt nimmt der dunklen Farbe die Schwere. Lange hatte ich meine Vorbehalte, dass das Gestrick zu unruhig wirken könnte, aber in diesem Fall ist das Ergebnis genau richtig.

Bei der Ostereieraktion hat Armande mich schön gewärmt. Der Kragen, den ich auch etwas länger gesrickt habe als es die Anleitung vorgibt, hat noch einen weiteren Kopf, den ich inzwischen wiedergefunden und angenäht habe. Bei kaltem Wetter kann ich die Jacke also noch etwas weiter schließen.

Und ich bin ganz glücklich mit meinem neuesten Werk: Weich, warm, tolle Farbe, passt - nix zu meckern, echt nicht !

 Mit meinem Ostereierstrauch wünsche ich euch einen schönen Mittwoch und hüpfe rüber zum Memademittwoch.







Sonntag, 19. März 2017

FJKA 2017: Zur Hälfte fertig!


Beim heutigen Termin des FJKA2017 zeigen die Teilnehmerinnen ihren Zwischenstand, und es geht um eventuelle Schwierigkeiten mit Anleitungen und Anpassungen, die wir vornehmen (müssen), damit am Ende alles passt wie es soll.

Ich bin mit zwei Projekten ins Rennen gegangen, und - hurra! - eins davon habe ich diese Woche abgeschlossen.

Armande ist fertig!
Und ein echtes Lieblingsteil. Weich, warm, tolle Farbe, passt - nix zu meckern, echt nicht.



Es ist meine erste Anleitung von Andi Satterlund gewesen, und ich bin ganz angetan. Das Jäckchen wird von unten nach oben gestrickt. Die Taschen werden ganz raffiniert eingestrickt, ähnlich (nur von oben nach unten) hatte ich es bei meinem Loppa-Mantel auch gemacht. Warum meine hier allerdings so beulen, habe ich noch nicht herausgefunden.

Der Kragen wird im Doppelrippenmuster hochgestrickt, nachdem die Schultermaschen stillgelegt sind.
Ich habe ihn etwas länger gestrickt als in der Anleitung vorgegeben, so ist er nun schön kuschelig und fällt schön. Wenn man die Knöpfe offen lässt, dann klappt er auf und hat Ähnlichkeit mit einem Reverskragen.

Die Ärmel werden mittels verkürzter Reihen von der Schulter aus angestrickt, nachdem die Schulterpartien zusammen abgekettet worden sind. So habe ich das noch nie gemacht und finde die Methode bombig. Einfach, aber genial.
Und ich habe es sogar geschafft, die perfekten Knöpfe aufzutreiben:
Sie wirken etwas abgenutzt / shabby und passen so haargenau zum rustikalen Touch der Jacke und dem melierten blau der Wolle.

Ich bin total glücklich. Verbraucht habe ich übrigens ziemlich genau 600 g Malabrigo Rios in der Farbe Paris Night. Auf dem obersten Foto kommt die Farbe am ehesten hin, es ist ein kräftiges Dunkelblau, das teilweise ins Marineblau und Jeansblau geht und so einen schönen melierten Effekt bekommt. Dieser Effekt nimmt der dunklen Farbe die Schwere.

Die Anleitung ist kostenlos auf Ravelry erhältlich, allerdings nur auf Englisch. Ich kam mit ihr gut zurecht, allerdings bin ich nach wie vor kein Freund von Anleitungen, die Reihe für Reihe erklären, was man tun muss. Vieles ergibt sich ja beim Stricken, und meiner Meinung nach könnten einige Anleitungen deutlich kürzer gefasst werden. In Strickheften findet man häufig Anleitungen, die in ihrer Knappheit meinen Geschmack treffen, und die auch mit Charts ausgerüstet sind (Muster verstehe ich nur über Charts, ausformulierte treiben mich in den Wahnsinn). Allerdings stricken die Strickverlage immer noch in Einzelteilen - und das ist etwas, das ich überhaupt nicht mehr leiden kann. Zum einen des Anprobierens wegen, zum Anderen - wer will denn noch ewig Teile zusammennähen, wenn man auch alles im Stück haben kann? Also beziehe ich meine Anleitungen und auch das Gros an Inspiration aus dem Netz. 

Eine weitere Frage unseres heutigen Kaffeeklatsches dreht sich um die Anpassungen. Ich habe nach Maschenprobe Gr. L gestrickt, aber in der Taille musste ich auf M wechseln, damit die Jacke nicht im Rücken unschön beult. Also habe ich im Rücken einfach ein paar Abnahmen mehr gestrickt. Hier war also nicht viel los, aber ich habe es schon oft erlebt, dass trotz MaPro das Endergebnis nicht passte und vor allen Dingen gern zu lang geraten war. Armande war da relativ stressfrei und hat das Zeug zum Lieblingsstück!


Aber ich habe ja noch ein zweites Projekt am Start, den Hint of Summer von Isabelle Kraemer.

Da ich zwei sehr dünne Garne verwenden (Ito Shio und Ito Washi), die auf Pappkonen geliefert werden, habe ich erst mal beide zu Knäueln zusammengewickelt. Der beste Ehemann von allen beschwerte sich nämlich schon beim Stricken der Maschenprobe über das Geklacker der Konen, und mit vier bzw sechs Konen am Start war mir die Gefahr von Wollkotze doch zu groß. 
Das ist mal ne Konstruktion! Es wird erst vom Kragen nach unten gestrickt, dann wird der provisorische Anschlag aufgelöst und die Schultern gestrickt. Ich habe meine mit einem roten Farbakzent versehen, was mir total gut gefällt.

Nach den Schultern werden die Vorderteile mit V-Ausschnitt gestrickt, und schließlich werden alle Teile auf eine Nadel genommen, und es geht in Runden weiter.
So ist mein aktueller Stand bei diesem Projekt:
.
Ich habe allerdings ein bisschen geschummelt, und die Schultern gleich angestrickt, nicht vom provisorischen Anschlag aus. Den habe ich erst aufgelöst, als ich die Vorder- und Rückenteile zusammengenommen habe. Zum einen war mir das viel zu viel Gefummel, zum anderen habe ich ja die rote Schulterpasse und musste sehen, dass sie sich in die Streifenfolge einfügt. So ist es prima. Und vielleicht könnt ihr sehen, dass die blauen Streifen wieder meliert sind. Der Effekt entsteht durch dunkelblaues Shio und Aquafarbenes Washi, eigentlich ein Fehlkauf, der mir jetzt aber sehr gut gefällt.

Ich verlinke mich jetzt beim FJKA und bei Maschenfein, und gehe mal stöbern, wie weit ihr schon gekommen seid.
Habt noch einen schönen Sonntag!













Samstag, 18. März 2017

Spring Stlye Along 2017: Pläne und ihre Durchführung

Alex lädt heute zum 3. Treffen beim Spring Style Along und erläutert uns ihre konkreten Nähpläne.

Meine Pläne habe ich beim letzten Mal sehr detailliert beschrieben, daher will ich euch heute berichten, wie es mit der Umsetzung läuft.

Ich muss sagen - nicht so schlecht!

Meine Strickjacke Armande ist letzte Woche fertig geworden.



Das Ringelshirt habe ich letzten Sonntag angefangen

 Und am Dienstag mit Ziernähten versehen.

Die Nadelstreifenhose habe ich heute in Angriff genommen. Ich habe mir im vergangenen Jahr einiges an Handwerkszeug und Zubehör zugelegt, das heute zum Einsatz kam.
Die Gürtelschlaufen habe ich mit Hilfe meines Schrägbandformers hergestellt. 
Zum einen besitze ich nun einen Kanten-Nähfuß. Dieser hat eine kleine Zunge, die man im Nahtschatten führen kann, so dass man akkurate Nähte im exakt gleichen Abstand erhält.
Mit diesem tollen Nähfüßchen habe ich dann auch den Streifen für die Gürtelschlaufen abgesteppt, die von WonderClips in Form gehalten werden.

Und das Ergebnis begeistert. Noch nie habe ich so akkurate Nähte fabriziert!


Morgen setze ich mich an den Reißverschluss - mit Glück wird die Hose morgen sogar fertig.

Mein Sommerpullover-Strickprojekt ist auch auf einem guten Weg:
 Die Konstruktion ist sehr interessant - man strickt erst von der Schulter nach unten, legt die Maschen still, strickt dann vom Anschlag aus die Schulterpassen (für die ich dieses unschlagbare korallenrot gewählt habe), und strickt dann die beiden Vorderteile mit V-Ausschnitt, bevor dann alle Maschen zusammengefasst werden und es in Runden wieder von oben nach unten geht.
Die verwendeten Garne (Ito Washi - Papier/Viskose und Ito Shio - Wolle) sind sehr leicht und dünn, und geben eine luftige Textur. Der Pullover wird sehr durchscheinend werden, muss also mit einem Top darunter getragen werden. Da der V-Ausschnitt ohnehin ziemlich tief wird, ist das aber nicht weiter schlimm. Bisher gefallen mir die Farbwahl und der Streifenlook total gut und verbreiten echte Sommerlaune.

Meine weiteren Vorhaben - Hochzeitsgastkleid, Palazzohose, Tunika, Sommerblusen - sind eigentlich eher für die wirklich warme Jahreszeit. So ganz steht mir der Sinn noch nicht danach, so luftige Kleidung zu nähen. Allerdings wäre es auch blöd, nichts fertig zu haben, wenn es denn plötzlich sommerlich wird... Mindestens ein Projekt davon gehen mit zum Nähwochenende nach Schloss Noer Mitte Mai.

Die nächsten beiden Wochen werden mindestens je einen Wochenend-Tag zum Nähen hergeben, und mindestens einen Abend in der Woche. Ich muss mich nur entscheiden, welches Projekt ich in Angriff nehmen möchte... Vermutlich die Schluppenbluse aus dem bunten Punktestoff, die ist etwas zeitaufwändiger und macht mit ihren Punkten gute Laune. Außerdem habe ich den Schnitt schon abgepaust, so dass sie schnell zugeschnitten sein wird.

Wie sind eure Pläne? Seid ihr schon vorangekommen? Ich geh gleich mal schauen. 











Mittwoch, 15. März 2017

Der Guerilla-Rock

Einmal in der Woche fahre ich nach Lübeck in die Innenstadt zum Spanischkurs bei der Volkshochschule. Die Wartezeit zwischen Büroschluss und Kursbeginn überbrücke ich gerne mit Bummeln, und so fand ich im Dezember bei Wolle & Hobby einen Salz- und Pfeffer-Wollstoff.

In meinem Kleiderschrank befand sich ein Rock aus sehr ähnlichem Material, aus dem ich leider rausgewachsen bin. Den Rock an sich fand ich aber sehr schön, und so wollte ich ihn nachschneidern.

Ein passendes Schnittmuster war nicht aufzutreiben in meinem Fundus, und so habe ich in einer Guerilla-Aktion den Schnitt vom "alten" Rock abgenommen. 
Sprich - Rock auf Packpapier aufgelegt, die Nähte mit Stecknadeln durch das Papier gebohrt, die Löcher miteinander verbunden und alles ausgeschnitten. Fertig war der Schnitt!
(Die Profis werden sich die Haare raufen über meine Vorgehensweise, ich weiß - aber: es hat hier sehr gut funktioniert!)

Der Schnitt besteht aus zwei Seitenteilen und einem Mittelteil, jeweils für die Vorder- und Rückseite, und hat einen seitlichen Reißverschluss. Anders als beim Originalschnitt, der einen Bund und Gürtelschlaufen hatte, habe ich eine Variante ohne äußeren Bund genäht.
Innen habe ich einen Formbund gebastelt, den ich mit dem Futterstoff verbunden habe.
 
Gürtelschlaufen habe ich trotzdem - in Form von Knopflöchern, die genau zu einem vorhandenen ganz schmalen Gürtel passen. Ich finde, das ist eine perfekte Lösung, die ich von einer Kaufhose geklaut habe.

Den Saum hat mir der beste Ehemann von allen abgesteckt (mit echtem "Männerwerkzeug": einem langen Lineal mit verschiebbaren Markern), und ich habe zum ersten Mal mit Schrägband gesäumt.
 Was für eine schnelle und saubere Lösung! Die werde ich sicher öfter verwenden. Hier habe ich schwarzes Satinband verwendet, aber ich kann mir auch gut ein lustiges gemustertes Band vorstellen, z. B. zum Jeansrock.

Und hier ist er nun, mein Guerilla-Wollrock:


Vom Fall bin ich total begeistert, es ist keine klassische A-Linie, sondern die Schnitteile verlaufen erst gerade und etwa ab der halben Rocklänge weiter ausgestellt.

So war das Röckchen schnell genäht und wurde am vergangenen Wochenende ausgeführt ins Theater nach Lübeck.

Ist das nicht wieder eine herrliche Kulisse, die Türme der Marienkirche im Hintergrund?

Hier könnt ihr den Schwung des Rocks bewundern:
Besucht haben wir zum ersten Mal das Theaterschiff. Ein ausgedientes Binnenschiff wurde innen komplett entkernt, zu einem kleinen Theater mit Barbereich umgebaut und auf der Trave festgezurrt:
Das Programm beschränkt sich auf Lustiges, es spielen hier Comedians und Kabarettisten, aber auch ein eigenes Ensemble mit lustigen Stücken.
Wir haben usn die "Landeier" angesehen und hatten sehr großen Spaß dabei, drei Jungbauern-Junggesellen bei ihren Bemühungen, eine Frau zu finden, zu beobachten! Wer den Film "Ganz oder gar nicht" gesehen hat, kann sich ausmalen, worauf die Story hinausläuft. Ein sehr sehr lustiger Abend!
Im April gibt es eine Fortsetzung, für die wir uns gleich Karten gesichert haben. Mal sehen, welches Outfit ich euch dann präsentiere 😊

Damit geht mein Rock nicht nur ins Theater, sondern auch zum Memademittwoch, dem Laufsteg für selbstgenähte Alltagskleidung und Beichtstuhl für geheime Süchte: Sybille (dasbürofürschönedinge) gesteht uns ihre Latzhosensucht, und zeigt auch gleich ein neues knackiges Modell mit passender Bomberjacke. 




Sonntag, 12. März 2017

Spring Style-Along 2017: Ich bin ganz vernünftig...

Die Zeit rennt - heute treffen wir uns schon zum 2. Mal zum Spring Style-Along von Alex – Handmade glamour. Everyday
Unser Thema heute ist "Wunschkonzert". Was wünsche ich mir von meiner Frühjahr-/Sommergarderobe 2017? 
Eigentlich habe ich das beim letzten Treffen schon formuliert: Kombinierbar. Passend zu bestehenden Teilen. Bequem, luftig, und doch bürotauglich. Und - aufgrund der herrschenden Stoffdiät - zu nähen aus Bestandsstoffen.

Ich habe beim letzten Mal einen ziemlich präzisen Plan aufgestellt, den ich hier mit Stoffen und Schnitten illustrieren will. 

 - eine Marlenehose aus Polyviskose in grau mit Nadelstreifen:
 Der Viskosestoff ist ein Schnäppchen von K**stadt, fasst sich sehr schön an und knittert gar nicht. Genäht wird nach meinem Allzweckhosenschnitt "Classic Flares" aus Ottobre 5/13, allerdings mit geradem Bein. Der Schnitt ist (bis auf die geänderte Beinform) erprobt und sollte daher keine Probleme bereiten. Nach einem Tipp von Frau Küstensocke werde ich diesmal die Taschen weglassen ("Taschen tragen auf") und mal sehen, ob mir die Hose so in der Praxis gefällt.

- Ein weißes einfaches T-Shirt
...ist bereits entstanden:
Der verwendete Jersey ist allerdings sehr dick und etwas widerspenstig. Vor allem lässt er sich ganz schlecht bügeln. Für ganz heiße Tage ist das Shirt daher nicht geeignet, aber es ergänzt meinen Basic-Bestand.

- Das Ringelshirt in rot-weiß als Ersatz für ein abgeliebtes von vor 2 Jahren ist auch schon zugeschnitten:


Diesmal sind die Ringel dünner, und ich versuche mich an einem Schnitt mit Sattelärmeln. Die habe ich bei einem Mantel schon mal genäht und finde sie sehr überzeugend in der Passform.

- 2 kurzärmelige oder ärmellose Blusen, ggf. mit Schluppe
Dazu habe ich im Januar bei Stoff & Stil diese beiden Viskosestoffe gefunden.
Der schwarz-weiße hat es mir mit seinen unregelmäßigen Punkten sehr angetan, und ist ganz leicht. Da der Stoff nur 1m breit liegt (was mir erst zu Hause auffiel...) und ich nur 1m gekauft habe, wird daraus ein Sorbetto-Top werden, ggf, mit einer angesetzten Schluppe.
Aus dem bunt gepunkteten plane ich eine kurzärmelige Version meiner Weihnachtsbluse. Der Stoff macht einfach total gute Laune!

- eine Longbluse / Tunika
Für dieses Projekt ist ein ganz weicher Baumwoll-Chambray vorgesehen, den ich letzten Herbst auf dem Stoffmarkt gekauft habe. Er hat zwei verschiedene Seiten, so kann man etwas spielen bei Kragen, Knopfleiste und Manschetten. Ganz so lang wie im Schnitt (aus der aktuellen Ottobre) vorgesehen werde ich die Tunika nicht machen. Im Original geht sie bis zum Knie, das sieht bei mir nicht gut aus. Außerdem habe ich nur 2m Stoff, der für die volle Länge ohnehin nicht reichen würde.

- eine leichte lange Palazzohose:


Dafür habe ich beim letzten Stoffmarkt diese BW-Viskosemischung gekauft. Der Stoff hat ein ganz feines Muster, das ein bisschen wie Fischgrat aussieht. Am liebsten würde ich an den Beinen noch eine blaue Satinborte aufnähen, mal sehen, ob sich etwas passendes findet. Als Schnitt habe ich wieder einen Schnitt aus der aktuellen Ottobre vorgesehen.

- und ein Hochzeitsgastkleid

 Schon seit zwei Jahren lagert dieser wunderbare schwarze Leinenstoff im Fundus, den ich schon genauso lange für einen älteren Ottobre-Schnitt vorgesehen habe. Ist die gestickte cremefarbene Bordüre nicht wunderbar? Ein ärmelloses Kleid wird hier entstehen, das innen mit BW-Voile gefüttert wird. Falls es kühl werden sollte bei der Hochzeit meiner Freundin habe ich einen kleinen Bolero als Ergänzung im Kleiderschrank.

Allerdings ist mir gerade dieser wunderschöne Baumwollsatin von Myo-Stoffe über den Weg gelaufen:
 Ist der nicht traumhaft? Und gar nicht teuer... Leider gibt die Beschreibung keine Grammzahl an, so bin ich noch nicht ganz sicher, ob sich der Stoff für ein Kleid eignen würde. Mir schwebt ein Schnitt mit einem schwingenden Rock vor, oder ein gerafftes Kleid in Wickeloptik... Hach, ich bin echt verliebt.

- am liebsten noch eine weiße Leinenhose...
... aber die werde ich garantiert nicht auch noch schaffen. Die Projektliste oben ist ja schon sehr stattlich.

´Was die Schnitte angeht, setze ich auf Bewährtes - die Ottobre-Schnitte sind zum Großteil erprobt, ich weiß, ob und wie ich sie anpassen muss und hoffe so, ohne größere Probleme die Projekte umsetzen zu können. Mit Sicherheit werde ich keine Katastrophe erleben, dass mir ein Schnitt überhaupt nicht steht.

Farblich bewege ich mich auch wieder auf der sicheren Seite, bis auf den bunt gepunkteten Viskosestoff bleibe ich in meinem Farbschema von vor zwei Jahren. Aber ich habe inzwischen einige Kombistücke im Schrank, und es kommt ja noch mein neues Strickprojekt hinzu, für das ich immerhin schon mal die Maschenprobe gestrickt habe:
Es entsteht ein luftiger Pulli (Hint of Summer von Isabelle Kraemer), und das Garn aus Viskose und Papier (!) mag ich richtig gerne. Heute Abend wird angenadelt. Für ein bisschen mehr Farbe im Blau könnte dann das nächste geplante Projekt sorgen, ein weiterer Kurzarmpullover, für den ich ein knalliges rot vorgesehen habe.

Aber eines nach dem anderen - und erst mal stöbern, wie die Pläne der Mitstreiter so aussehen.

Stoffdiät - JoJo-Effekt

Wir treffen uns wieder bei der Stoffdiät von Frau Küstensocke - zum gemeinsamen Update über den Fortschritt des Stash-Abbaus, und zum Nachdenken über folgende Fragen:

Was tun mit ungeliebten Stoffen? Wer tauscht mit mir?

Erst einmal ein Rückblick über die vergangenen Wochen:
Mein Plan für Januar und Februar war der folgende:

- die Bluse fertig nähen  - check!  
- das rosa Shirt nähen (minus 1,5 m ) - check!
- den Wollstoff in Tweed-Optik zu einem Rock vernähen ( das waren ganze 1,5m + 1,5 m "nicht registrierter" Futterstoff ) - check!
- beigefarbenes Shirt mit schwarzen Akzenten zu meiner Bleistifthose (minus 1.5 m)
Rock und Shirt werden demnächst noch eingehener vorgestellt werden. 

Bis hierhin lief es gut. Netto also schon mal 4.5 Meter weniger - also rechnerisch 37,3 m im Bestand.

Nicht so gut lief es beim letzten Vorsatz:
- keinen Stoff kaufen außer für drei geplante Projekte (den Stadtmantel von Frau Crafteln, eine blaue Hose fürs Büro und eine weiße Leinenhose).

Die ersten Wochen war ich noch standhaft. Bei der Beschaffung der Knöpfe für meine Bluse noch ganz wehrhaft gegen Versuchungen und kam nur mit Knöpfen, Garn und einem Pack Saumband aus dem Laden.  .
.

Bei einem Besuch in Hamburg hatte sich Frau Tulpe sicherheitshalber verbarrikadiert (hat nichts geholfen, ich war trotzdem drin, habe NICHTS gekauft, aber seither spukt ein schöner Jerseystoff in Grau-Curry in meinem Hinterkopf, den ich in grau-Bordeaux schon habe...)


Aber wenig später bin ich bei K**stadt dann doch erlegen.
Ein wunderbarer Hosenstoff, grau mit Nadelstreifen, Viskose-Polygemisch und ganz weich und schön anzufassen, wollte partout mit (unten links auf dem Foto unten).
Schwach geworden. Mist.
Aber ich führe folgendes zu meiner Verteidigung an:
- Er war reduziert von 19.95 auf 11 EUR / m.
- Es gibt ein konkretes Projekt: es wird eine Frühlingshose im Marlenestil, ähnlich dieser hier. Passend zum rosa Wasserfallshirt und meiner Whippet-Strickjacke. Sozusagen eine Anschlussinvestition.
- ich wollte IMMER SCHON! eine Nadelstreifenhose!

Den Schnitt zum Stadtmantel von Crafteln habe ich schon vor Weihnachten gekauft, und gerade läuft ein Sew-Along dazu. Hier gab es den wertvollen Tipp, dass der passende Walk gerade im Angebot sei beim roten Faden. Nun bereichern 3m Walk in der freundlichen Farbe "Pflasterstein" mein Lager und machen sich ganz schön breit (oben im Foto zu sehen). Vernähen werde ich den Stoff zum Herbst hin (dann werde ich aber ganz schön protzen können, 3m auf einmal vom Tisch - HA!), und der Stadtmantel wird dann einen abgetragenen Wintermantel ersetzen.

Diesen Einkauf ergänzte ich nicht nur um die notwendigen Druckknöpfe und einen Reißverschluss für die Nadelstreifenhose, sondern auch noch um 2m Baumwollgabardine in dunkelblau für das geplante Hosenprojekt. Im Herbst müssen zwei Hosen aus dem Bestand (eine graue und eben die blaue) ersetzt werden - dazu muss ich nun nicht mehr los. Theoretisch jedenfalls.

Damit bin ich dann wieder bei ca 44,3m. Mehr als vorher... Dass der Jo-Jo Effekt sich so schnell einstellen würde, hätte ich nicht gedacht. Immerhin aber sind zwei Projekte weg von der To-Sew-Liste.
Die neuen Stoffe wurde ordnungsgemäß katalogisiert und eingelagert:
(Die beiden Stoffstückchen oben links im unteren Bild sind übrigens gedacht für meine beiden Sommerblüschen-Projekte - der bunt gepunktete sieht doch auch hübsch aus zu den Nadelstreifen, meint ihr nicht?)

Nun zu den Fragen der ungeliebten Stoffe.
Da stehe ich eigentlich ganz gut da. Den violetten Viskosejersey, der leider doch nicht zu meinem Loppa-Mantel passte, habe ich bei Ebay verkauft  - ein Meter raus aus der Kiste. (Kleiner Exkurs zum Verkaufen von Stoffen bei Ebay: Ein Vermögen macht man damit nicht - zumindest nicht, wenn man die Stoffe per Auktion anbietet. Hochwertiges würde ich daher nicht über Ebay verkaufen. Der genannte Meter ging weg für 2.50 EUR. Aber ich bin ihn los, und jemand anderem macht er hoffentlich Freude.)

Dann habe ich noch zwei Wackelkandidaten, bei denen ich mich nicht so recht entscheiden kann zwischen Top oder Flop.
Einmal diesen hübschen Baumwollstoff (1.10 breit, 2m lang, ursprünglich gedacht für eine Bluse).
Die Grundfarbe ist hellgrau mit einem leichten Stich ins Grüne - die Farbe auf dem Foto trifft den Originalton ziemlich genau. Die Kirschblütenzweige hatten es mir angetan und gefallen mir auch immer noch gut, aber es beschleicht mich der Verdacht, dass die Farbkombi mich blass aussehen lässt. - Möchte jemand diesen Stoff adoptieren?


Dann den Punktejersey unten links. Den habe ich einer Verkäuferin im Stoffladen letzten Sommer als Rest abgeschwatzt, weil ich ihn so lustig fand, wie er auf der Puppe drapiert war, und plante ein Strandkleid daraus. Mittlerweile beschleicht mich aber der Verdacht, dass ich damit wie MissPiggy aussehen könnte. Das Stück ist 1.40 m breit und 1.30 m lang, die Punkte sind ca 4cm im Durchmesser. Ob ich daraus eine Art Bronte-Shirt machen sollte?
Oder doch vertauschen? Hat eine von Euch Interesse?

Ein Projekt werde ich zu Grabe tragen, und zwar eine Makira aus den beiden Gütermann-Stoffen unten rechts. Ich liebe die Gütermann-Stoffe, und auch die beiden Motive gefallen mir immer noch gut, aber ich mag die Farben momentan einfach nicht mehr für mich leiden. Die Bluse war schon zugeschnitten, jetzt gehen die Zuschnitte erst mal in die Restekiste. Vielleicht wird ein Stricknadeletui für Mutti daraus.

Also 2.20 m (Makira) und 2 m Stoff (Kirschblüten), die ich definitiv nicht verwenden werde, mit Option auf weitere 1.30 m Punktestoff, die entweder auf eine neue Besitzerin oder die zündende Idee warten.

Für diesen türkisgrün melierten Jersey (1 m x 1.50 m) habe ich noch keine richtig zündende Idee. Die Farbe mag ich total gern - allerdings habe ich keine Idee für einen Schnitt. Der Stoff ist sehr weich und fällt schön, wäre eigentlich also super geeignet für ein Wasserfallshirt, andererseits hätte ich gern ein Shirt, dass man auch unter ein Kleid anziehen kann (als Ersatz für ein weiteres abgetragenes Teil im Kleiderschrank). Habt ihr Ideen für einen passenden Schnitt?


Alle anderen Stoffe haben der Inventur bisher standgehalten, und die meisten davon sind schon konkreten Projekten zugeordnet.

Meine Nähpläne für die nähere Zukunft:
- Ringelshirt als Ersatz für dieses schon sehr abgeliebte
- die Nadelstreifenhose.
Mal sehn, ob ich das im März schaffe. Immerhin sind beide Projekte schon zugeschnitten.

Und ihr - wie ist es euch ergangen? Leidet ihr wie ich am Jo-Jo-Effekt, oder hat sich euer Lager etwas geleert? Die beachtlichen 25 Meter von Frau Küstensocke werde ich vermutlich im ganzen Jahr nicht schaffen...

Damit wandert mein Beitrag zur Stoffdiät - März Update

Mittwoch, 8. März 2017

Ein Wasserfall wird rosa

Willkommen beim heutigen MeMadeMittwoch, den diesmal Nina eröffnet. In einem knackigen Kleid von Colette und mit einem genauso knackigen Statement zum Thema Gleichberechtigung. Schließlich ist heute Weltfrauentag.

 Zwar bin ich nicht so mutig wie Nina und trage keinen Pussy Hat, aber zumindest zeige ich euch heute ein Shirt in mädchenhaftem Rosa.

 Im Rahmen von Stoffdiät und Spring Style Along habe ich folgende Vorsätze gefasst:
- vorhandene Stoffe verwenden für meine Projekte, und so den Stoffberg verkleinern
- Teile nähen, die die vorhandene Garderobe sinnvoll ergänzen oder verschlissene bzw nicht mehr passende Stücke ersetzen.

Das erste Teil, dass nach diesem Konzept entstanden ist, ist dieses Wasserfallshirt aus Viskosejersey :
Der weiche Fall des Jerseys ist genau richtig für dieses Projekt! Den Schnitt aus Sabrina 7/2014 habe ich schon einmal genäht (s. hier), und so war das Shirt flugs fertig. Bei der Stoffdiät schlägt es mit minus 1.5 m zu Buche.

Hier zeige ich euch nun ein paar Kombinationsmöglichkeiten mit diversen Strickjacken aus meinem Fundus, denn neulich suchte ich ein Outfit für den Geburtstag meiner Schwägerin:


 Zusammen mit dem weißen Sweatblazer passt das Shirt sicher auch zu Jeans.

 Zusammen mit meiner Whippet-Jacke ergibt sich eine wunderbar bequeme Kombi.
Und auch mit meinem Ajourjäckchen kann sich der Wasserfall sehen lassen.


Inzwischen zieht hierzulande der Frühling ein, so dass mein geliebter, kuscheliger Strickmantel
wohl demnächst ins Sommerquartier auf dem Dachboden umgelagert werden wird. Die gezeigte Kombi ist eher was für den nächsten Herbst - an den wollen wir aber ja noch gar nicht denken!

Ich bin gespannt, ob heute beim MeMadeMittwoch schon Frühlingskleidung zu sehen ist - ich gehe gleich mal nachschauen!