Montag, 25. Dezember 2017

Mein Weihnachtskleid

Beim letzten Treffen war ich fast schon fertig mit meinem Weihnachtskleid: Seitennähte, Saum und Gehschlitz fehlten noch. Kleinigkeit - dachte ich.
Leider kam ich dann nicht mehr richtig zum Nähen, das Leben 1.0 mit verschärftem Endjahresstress im Büro und der einen oder anderen Einladung zum Glühweintrinken kam dazwischen.
So wurde das Kleid am 23. Dezember mit ganz heißer Nadel fertig genäht.


Die Knappheit der Zeit hat mir denn auch die Entscheidung abgenommen, ob es noch die im Originalschnitt vorgesehenen Ärmel bekommen soll. Ich habe sie weggelassen. Zum einen, weil sie mir sehr wahrscheinlich viel zu warm geworden wären (der schöne Wollstoff ist zwar leicht, aber muckelig warm). Zum anderen hätte ich die Ärmel auch noch füttern müssen - und das gab der Zeitplan einfach nicht mehr her.
 Ohne Ärmel passt es auch besser in meinen Alltag. Mit einer Bluse oder einem Shirt und verschiedenem Schmuck kombiniert, passt es zu verschiedenen Anlässen. Hier zeige ich euch mal zwei Varianten:

Links mit einem weißen Shirt und meiner Auerhahnfederkette - so würde ich auch ins Büro gehen. Und rechts macht sich meine Bluse aus goldfarbener Viskose, die fast in der Tonne gelandet wäre, zusammen mit der goldenen Kette doch echt festlich, oder?
Und mit einem Jäckchen oder einem Tuch lassen sich auch verschieden Temperaturen gut ausgleichen. Die Alternative dazu wären Ärmel zum Abzippen gewesen....
Langarmshirts habe ich in vielen weiteren Farben, rot, curry, pink, limette... Da gehen also viele verschiedene Styles, und darauf kam es mir beim Kleid an. Kein Anlasskleid, dass im Schrank hängt, sondern eines, das getragen und geliebt wird.

Zwar habe ich mich bei der Fertigstellung gefühlt wie ein Actionheld, der auf den letzten Drücker noch schnell mit gezogener Knarre und einem Hechtsprung unter dem sich schließenden Rolltor dem Ganoven hinterher springt, doch der Stress hat sich gelohnt: Mit dem Kleid bin ich sehr zufrieden.



Es trägt sich bequem, hat noch ein bisschen "Kuchenreserve", die kniebedeckte Länge finde ich optimal, und die gekreuzten Bänder sorgen für den rechten Pfiff. Leider war es heute wie auch an den letzten Tage sehr trüb, so sind die Tragefotos eher suboptimal geraten. Meiner Freude tut das allerdings wenig Abbruch. 

Hier noch einmal die Details: 
  •  Stoff: Wollgemisch von Stoff & Stil, dunkelblau mit Nadelstreifen, 2.00 m
  • Futterstoff: lila Taft, 1,30 m
 Vielen Dank an die Organisatorinnen, Claudia / Bunte Kleider, Katharina/ Sewing Addicted und Nina / Kleidermanie - es war wieder eine wirkliche Freude!

Hier geht es zur Kleiderparade des diesjährigen WKSA - wie immer finde ich es unglaublich, welche Vielfalt an Kleidern wieder entstanden ist.

Euch allen wünsche ich alles Gute für 2018 - bleibt gesund und kreativ!




Mittwoch, 13. Dezember 2017

Eine wahre Heldin

Am vergangenen Freitag ist das neue Schnittmuster von Crafteln erschienen:
Die Heldinnentasche nach der Paniertasche von stokx.
Und ich durfte zum ersten Mal Probenähen.
Was war ich aufgeregt! Also eine Tasche in diesem Fall. Nach meinen sehr guten Erfahrungen mit den Stokx-Schnitten durch das Ninja-Kleid und den Stadtmantel war ich sicher, dass das Design auf jeden Fall durchdacht sein würde- eine tolle Tasche würde das werden!

Bei einem Ausflug nach Berlin entschied ich mich bei Frau Tulpe für Softshell in grau und kaufte gleich das Zubehör mit dazu: einen doppelten Reißverschluss, eine Schnalle, Gurtband und Leiterschnallen. Im Crafteln-Shop gibt es dieses Zubehör, insbesondere eine drehbare Steckschnalle, gleich zu kaufen, was ich extrem praktisch finde. Ich war nämlich vorher schon in einigen anderen Läden und fand nie das, was mir vorschwebte.


Der Schnitt kommt, wie alle Crafteln-Schnitte als pdf zum Selbstausdrucken und als Datei zum Plotten. Es sind nur wenige Teile zum Zuschneiden, man kann also recht schnell loslegen.
Das Nähen der Tasche ist schon etwas anspruchsvoller, es gibt Kappnähte, französische Nähte, einzuschlagende Säume...


Im Team Crafteln wurden aber alle Unklarheiten, technischen oder Verständnisprobleme schnell und kompetent miteinander gelöst, und am Ende ist es mit der Heldinnentasche wie mit allen Schnitten von Meike:
Es wird super. Es wird schnörkellos. Es wird praktisch. Genau meins.

Und die fertige Anleitung ist mit detaillierten Beschreibungen, Grafiken und Tutorials ausgestattet, so dass man gut zurechtkommt.

Mit meinem Softshell hatte ich allerdings etwas zu kämpfen. Ich habe das Material noch nie vernäht, und an den kniffligeren Stellen, wo mehrere Lagen Stoff aufeinandertreffen, streikte meine Nähmaschine. Softshell gibt zwar einen schönen Stand, aber ganz uneingeschränkt kann ich es für die Tasche nicht empfehlen.

Jedenfalls fühlte ich mich am Ende des Nähens, als alle Widrigkeiten bezwungen waren, wie eine echte Heldin. Insofern bin ich mit der Namensgebung von Meike absolut einverstanden.

Im Alltag bewährt sich die Tasche ebenfalls heldenhaft.
Die Heldinnentasche trägt sich dank des verstellbaren Schulterriemens diagonal am Körper, und so hat man die Hände frei für alle Gelegenheiten.
Vorne ist ein großes offenes Fach, das ich die "Futterluke" nenne. Dahinein passen alle Dinge, die man schnell verstauen oder schnell zur Hand haben möchte. Ich packe bevorzugt meine Einkäufe hinein. Außerdem mein Frühstück, die Handschuhe...
Ich habe das Fach mit einem starken Magnetverschluss versehen, damit es nicht zu sehr aufklaftt. Rausfallen würde auch ohne extra Verschluss nichts,  denn das Fach bietet genügend Tiefe.
Zusätzlich habe ich mir einen Karabiner eingenäht, an dem ich meinen Schlüssel befestige. Der Geldbeutel wandert in das Reißverschlussfach (hier überzeugt das designerische Knowhow von Stokx, der Reißverschluss öffnet zu beiden Seiten und ist damit immer greifbar - egal, ob die Tasche rechts oder links getragen wird). Das Handy kommt in die Handytasche - alles ist sicher verstaut und dennoch leicht greifbar und jederzeit im Zugriff.

Auch wenn die Tasche richtig vollgepackt ist, trägt sie sich immer noch angenehm. Ich hatte sie neulich mit auf einem Messetag, und mit einer großen Wasserflasche, immer mehr Prospekten und Give-Aways beladen, und das hat die Heldin klaglos gemeister. Heldenhaft eben.


Ich bin wirklich überzeugt von meiner Heldin. Und es wird nicht die letzte sein, Material für die nächste liegt schon bereit:


Weitere Modellbeispiele aus dem Probenähteam findet ihr bei Meike, und in der laufenden Blogparade.
Hier die Beispiele vom Samstag, 10. Dezember: die beiden Titelmodelle von Nähkatze und von Patchworkangel(a).
Am 12. Dezember: Tina, Sophie und Mücke.
Heute, am 13. Dezember wird außer meiner noch die Heldin aus der Ostenfelder Nähstube gezeigt.

Weitere Veröffentlichungen folgen zu diesen Terminen:

Donnerstag, der 14.12.:
Mariabarbara, Patchworkangel(a), Chris’Nadelspiele, Strickprinzessin und Birgit

Dienstag, der 19.12.
Naehkatze, Chris’Nadelspiele, Ejas Freudentränen

Donnerstag, der 21.12.
BirgitMariabarbara und Wiebke
Mein Beitrag wandert außerdem zum After Work Sewing und zu Taschen und Täschchen.










Sonntag, 10. Dezember 2017

Weihnachtskleid - Schaffenspause

Vor zwei Wochen war mein erster Termin zum diesjährigen WKSA. 
In der folgenden Woche habe ich schon einiges geschafft an meinem Burda-Kleid:
Das Oberteil ist fertig und macht schon ziemlich was her, wie ich finde.
Es war nicht schwer zu nähen, und mein Wollstoff macht auch keine Zickereien.

Anders als in der Anleitung angegeben, habe ich das Kleid gefüttert mit diesem lila Taft:

Ich mag es, wenn das Innenleben kontrastfarbig ist. Das sehe zwar nur ich, wenn ich das Kleid an- oder ausziehe, aber für mich ist das ein ganz besonderes Extra im Gegensatz zu Kaufkleidung, bei der das Futter in der Regel Ton in Ton gefärbt ist.

Auch die Rockteile habe ich schon angenäht, und das Ganze sieht nun schon richtig nach Kleid aus.

Die Seitennähte sind noch nicht geschlossen, deswegen hängt das Kleid auf der Puppe noch etwas auf "halb acht". Eine provisorische Anprobe hat immerhin ergeben, dass es gut passt. In der Länge werde ich wohl noch etwas abnehmen, aber das entscheide ich später.

Dies ist der Status vom letzten Wochenende  - seither habe ich keinen Stich mehr genäht. Es ist einfach zu viel los im echten Leben, und abends konnte ich mich diese Woche einfach nicht mehr aufraffen. Auch dieses Wochenende ist verplant - ich setzte auf das nächste, wo bisher noch nichts im Kalender steht.

Es fehlen noch die Seitennähte, der Reißverschluss, der Saum. Und eventuell Ärmel. Diese habe ich ja zugeschnitten, da das Original 3/4-Ärmel vorsieht, aber damit kann ich mich einfach nicht anfreunden. Ich denke, das würde zu dunkel und drückend werden. So ärmellos gefällt mir das Kleid nämlich sehr gut.

Ich wurde gefragt, ob ich an den überkreuzten Taillenbändern noch Pailetten oder Perlen für den Weihnachtsglamour anbringen würde. Ehrlich gesagt, ist Glitzer und BlingBling an der Kleidung generell eher nicht meine Sache. Mein Weihnachtsrock von 2014 hat Glitzerpailetten, und ich habe ihn bisher nur zwei Mal getragen, da es einfach an Gelegenheiten fehlt. Dieses Kleid soll (wie auch das Modell von 2015) alltagstauglich werden, ich will es vor allem im Büro tragen, und es dann lieber mit Schmuck ein bisschen aufpeppen.

Nun hoffe ich, dass sich das eine oder andere Zeitfenster noch auftut für mich, damit mein Kleid noch fertig wird vor dem Fest.Vorher gehe ich aber mal schauen, was sich bei euch anderen so getan hat - hier entlang geht es zur Linksammlung.




Montag, 4. Dezember 2017

Stadtmütze und Stadtstulpen

 Anfang November war mein Stadtschal aus der wunderbar luxuriösen Ito Sensai fertiggestrickt. Seither trage ich ihn ununterbrochen und freue mich an dem warmen Schal, der mit seinen bunten Farben gute Laune bringt und trotz des federleichten Gewichts so schön wärmt.
 
Mit fallenden Temperaturen allerdings wurde mir klar - es fehlt noch eine Mütze! Mich friert es nämlich leicht am Kopf.
Die Mütze sollte, klar, zum Schal passen. Da Ito Sensai auch zweifädig verstrickt zu wenig "Körper" für eine Mütze bietet, ließ ich mich von Frau Maschenfein beim Stricktreff in Berlin beraten, und entschied mich für Lamana Bergamo, ein schön griffiges Merinogarn, in der Farbe weiß als Hauptgarn. Mit Sensai als zweitem Faden war flugs meine "Stadtmütze" gestrickt:

Für die Beanie mit den bunten Streifen brauchte ich allerdings nur die Hälfte der drei gekauften Knäuel. Auch von Sensai, das scheinbar eine unendliche Lauflänge bietet, waren noch reichlich Reste übrig.


Spontan kam mir eine Idee für Handstulpen, die in Reihen statt in Runden gestrickt werden, und bei denen sich die Bergamo-Reste sehr gut aufbrauchen ließen.
Das dicke Bergamo-Garn sorgt für warme Finger, "Fächer" in dem dünnen, edlen Sensai bringen Farbe ins Spiel. Schnell gestrickt sind sie obendrein - ich habe für beide Stulpen einen Abend gebraucht.
Und so habe ich zusätzlich zu meinem kuscheligen Schal auch noch ein passendes Set aus Mütze und Stulpen im Kleiderschrank!

Wer mag, darf gerne nachstricken, denn ich habe für alle drei Teile Anleitungen geschrieben und auf Ravelry eingestellt:
Hier geht es zum Stadtschal
Hier geht es zur Stadtmütze
Hier geht es zu den Stadtstulpen.

Verlinkt zu