Dienstag, 6. März 2018

Wolldiät: ungeliebte Garne - was tun?


Herzlich Willkommen zum zweiten Treffen bei der Wolldiät! Unser Thema für die nächsten acht Wochen lautet:
"wohin mit ungeliebter Wolle?"

Bevor ich darauf näher eingehen, will ich allerdings erst noch Rückschau halten auf die Wochen seit meinem Aufruf zur Diät. 
Thema beim ersten Termin war die Bestandsaufnahme.
Viele haben, so wie ich, ihre Bestände bei Ravelry eingepflegt. Ich finde, das ist eine enorme Fleißarbeit, und wenn man auch noch gewissenhaft Fotos dazustellt (anders als ich...), ist sie auch mit beträchtlichem Zeitaufwand verbunden.
Ziel der Übung war, egal mit welchem Tool, die anonymen Bestände aus den diversen Kisten, Boxen, Regalen, Tüten und Schubladen sichtbar zu machen und Klarheit darüber zu gewinnen, was im einzelnen überhaupt alles im Vorrat schlummert.

Was meinen Stash angeht, war mir im großen und ganzen klar, wovon ich rede. Die Listenfunktion von Ravelry liefert harte Fakten: Eingangs waren bei mir über 16 km Garn im Stash.  Dennoch gab es bei mir auch eine kleine Überraschung in Form der diversen Baumwollgarne, die ich hier und da immer Mal bunkere:
Diese waren nämlich unerfasste Schwarzbestände. Und summierten sich auf satte 1375  Meter auf. 

Auf der anderen Seite war ich allerdings nicht untätig und habe alle Garne auf den Prüfstand gestellt. Was mich zum heutigen Thema bringt.
Was sind eigentlich ungeliebte Garne?
Für mich sind das
  • Farben, die ich nicht mehr mag
  • Krasse Fehlkäufe (doch zu kratzig, doch zu dünnes Garn...)
  • einsame Restknäuel, für die mir keine Verwendung einfällt.
  • Garn, bei dem mir das dafür vorgesehene Projekt nicht mehr gefällt, und für das mir keine andere Verwendung einfällt.
  • angebrochene Knäuel
Von alldem lagerte so einiges in meiner Liste:
  • ein Restknäuel Malabrigo Rios in der Farbe Paris Night, übrig geblieben von meiner "Armande"
  • Sechs Knäuel Drops Alpaka in Rotlila und drei in Dunkellime
  • Fünf Knäuel Drops Kidsilk in Lila (die ich mit dem Alpaka zusammen verstricken wollte, aber die mir nun doch nicht mehr gefallen)
  • Ein Knäuel Sockenwolle "Meilenweit" in gelb-orange-rot, davon hatte ich zwei 400m-Knäuel einmal gekauft für ein nicht näher definiertes Tuchprojekt in Verbindung mit schwarz oder anthrazit, und nun entschieden - ein Knäuel muss reichen.
  • ein Strang Pinta mit einer sehr hellen Blauholzfärbung von Buttjebeyy, was ein sehr helles türkis ergab. Pinta finde ich toll als Garn, aber diese Farbe lässt mich aussehen wie meine eigene Oma. 
Also eine ganze Menge, die bis auf die Pinta an einem schönen Sonntagnachmittag zu Ebay wanderte. Eine Woche später war ich alle Garne (insgesamt gut 4000 m!) los und knapp 40 EUR reicher. Und eine halbe Kiste war leer: Bingo!
(Die Pinta habe ich verschenkt an eine liebe Strickfreundin, in deren Farbschema die Färbung genau reinpasst. Einen Strang habe ich behalten und werde mich am Überfärben versuchen, denn ich möchte unbedint LaCrau aus Pinta haben - in den Farben gelb, natur und marine).

Eine Tüte Reste habe ich verschenkt an Freunde mit Kindern, die gerade Wolle für sich entdecken - die haben sich gefreut wie Bolle, und 200 g bunte Reste belasten mein Lager nicht mehr:

Leider war ich auch nicht ganz gefeit vor Versuchungen und muss folgende Zugänge melden:
- ein Bobbel Wooly Hugs Cotton, Farbe Feuerstein für einen geheimen Teststrick - 800 m
- zwei Knäuel Spongegarn - 180 m
- und ein sündhaft teures Kuschelpaket von Bergere de France, 8 x Angora und 3x Cachemire+, ebenfalls für einen Teststrick. Ein flauschig weicher Traum von insgesamt 1090 m.

Gestrickt habe ich natürlich auch so einiges.
  • jeweils 1400 Meter Malabrigo Sock und Lamana Piura für meinen No Frills 
  • das Spongegarn ist verwandelt in Peelinghandschuhe
  • Der Bobbel-Teststrick ist ebenfalls beendet
  • Meine Drops-Alpaka-Vorräte sind bis auf ein Knäuel zu einem dicken weichen Pullover geworden
  • und angestrickt sind die Bergere-Garne sowie mein wunderbar grünes Madelinetosh-garn, das mein Frühlingspullover wird.  
Insgesamt befinden sich so noch gut 11 000 Meter in meinem Stash, die angestrickten beiden Projekte nicht mitgerechnet.
Mit dem Ergebnis - minus gut 5000 Meter, trotz einiger Zugänge bin ich sehr zufrieden!

Eure Aufgabe lautet nun, Eure Bestände noch einmal genau zu betrachten und nach den genannten Kriterien (oder euren eigenen natürlich) zu entscheiden, ob es "ungeliebte Garne" gibt, welche, und was man damit tun könnte.

Hier ein paar Vorschläge:
  • Verkaufen ist eine Sache, die gut funktioniert, allerdings bekommnt man nicht unbedingt den Preis, den man sich vorstellt. Besonders Restknäuell kann man aber so gut loswerden.
  • Verschenken, z. B. an Schulen, Kindergärten oder auch Altersheime eignet sich gut für Reste, die nicht mehr unbedingt geeignet sind für Projekte. 
  • Auch Tauschen ist natürlich erlaubt! In der Facebook -Gruppe zum Beispiel ergeben sich schon entsprechende Gespräche. Oft kann man andere glücklich machen mit Wolle, die man selber nicht mehr mag. (Auch wenn es im Sinne der Diät eigentlich nur ein "Umlagern" ist - die Wahrscheinlichkeit steigt, dass aus geliebter Wolle auch ein Projekt wird)
  • Teststricks eignen sich unter Umständen auch zur Verwendung von Garn im Stash, sofern nicht zwingend ein bestimmtes Garn vorgeschrieben wird. 
Und Ihr - welche Ideen habt ihr noch für die ungeliebten Garne?
Wie war generell Euer bisheriger Erfolg? Seid Ihr ernüchtert wegen des ungeahnt hohen Lagerbestands, oder erleichtert über die gewonnene Klarheit? Lasst es mich wissen - das Linktool ist nun zwei Wochen lang geöffnet, und auch bei Facebook oder Instagram könnt ihr durchgängig mitmachen - ich freue mich auf Euch!

Verlinkt zu Creadienstag

Das nächste Treffen ist dann Anfang Mai - bis dahin versuche ich, für Euch Strategien gegen das Verzetteln zu ermitteln und auszuprobieren.
Habt eine schöne Zeit!




 

1 Kommentar:

Monika hat gesagt…

Dank dir habe ich wieder eine Box geleert! Vielen Dank!
LG Monika