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Sonntag, 25. Januar 2015

Im Töffelmodus gegen den Winterblues: Das kleine Miststück

Heute gibt es eine Geschichte aus der Kategorie Pleiten, Pech und Pannen zu lesen.
Schon mehrfach beim Ufo-abbau-sew-along-2015 vorgestellt, ist "das kleine Miststück" nun fertig und kann vorgeführt werden.

Zur Vorgeschichte:
Kennt jemand Marie Lind in Lindau?
Im Urlaub am Bodensee vergangenen September habe ich in diesem sagenhaften Stoffladen neben vielem anderen ein Reststück Walk in einem fantastischen Fuchsiaton ergattert.
Gerade genug für einen Blazer, und als Reststück auch noch mit einem kleinen Rabatt versehen. Großartig!

Als Schnitt habe ich mir ein Modell aus der Burda 01/2007 ausgesucht (nicht unmodern, wie ich finde):
Abbildungen aus Burda 01/2007

Den Zuschnitt habe ich noch im selben Urlaub erledigt - seither lagen die Einzelteile rum, wurden von einem Platz zum anderen hin- und wieder zurückgeräumt, vom Kater als angenehme Schlafunterlage entdeckt und einfach nicht verarbeitet.

Da ich von den sintflutartigen Regenfällen vor Weihnachten schon kurz vor der Winter-Depression stand, und da ich die Jacke unbedingt noch diesen Winter tragen wollte, habe ich mich an den Weihnachtsfeiertagen drangesetzt. Wenn es draußen schon so grau und düster ist, wollte ich wenigstens etwas Knalliges auf dem Nähtisch sehen.


Wie im Folgenden zu lesen sein wird, habe ich mich im Fortgang ganz schön doof angestellt. Daher hat der Blazer von mir den Namen "Das Kleine Miststück" bekommen - hier ist zu lesen, wieso:

Trotz der vielen Einzelteile ist die Jacke "eigentlich" einfach zu nähen. Durch das lange Rumliegen waren jedoch die meisten Markierungen verschwunden, und durch die vielen Abnäher war das mit der Passform auch so eine Sache. Irgendwie bin ich assymmetrischer gebaut als Burda das vorsieht. Wie ich allerdings in letzter Zeit öfter feststelle, macht Übung wohl doch den Meister, und so konnte ich die Schwierigkeiten allein lösen.

Außerdem war ich zeitweise im Töffel-Modus, habe Teile rechts auf links aufeinandergenäht und dann auch noch die falschen Nähte aufgetrennt.... aaargh! (Einige der "Passformfehler" lösten sich in Wohlgefallen auf, nachdem die Einzelteile richtigrum zusammengesetzt waren... *räusper*)

Anfang Januar war ich immerhin so weit:
Die Belege waren verstürzt, die vorderen Abnäher sind genau auf einer Höhe (juhuu!) - es fehlen "eigentlich" nur noch die Ärmel und das Futter.

Ärmel nähe ich am liebsten offen ein, weil man dann so schön bequem die Ärmel -und Seitennaht gemeinsam schließen kann. Geht bei diesem Modell leider nicht, die Ärmel werden geschlossen eingesetzt, wenn die Vorder- und Seitenteile mit dem Rückenteil zusammengesetzt sind. Außerdem bestehen die Ärmel aus je 2 Teilen. 
Weiter gehts im Töffelmodus: mir ist es tatsächlich gelungen, zwei rechte Ärmel zusammenzusetzen. Nachdem ich einen rechten Ärmel wieder aufgetrennt und neu zusammengesetzt hatte, war es immer noch ein recher Ärmel. HIIILFEEE!!
Erst im dritten Anlauf gab der Ärmel klein bei und passte auf den linken Arm. Anderenfalls hätte ich meinen Mann bitten müssen, meinen linken Arm umzubauen...

Beim Einsetzen dann die nächste Tücke: Da die Jacke für dünneres Material gedacht ist, sollten die Ärmel eingehalten werden. Bei Walk gelingt mir so was nie. Nun waren die Ärmel oben an der Schulter ca 6 cm zu weit. Was tun? Einen Abnäher setzen, wie man es auch bei Raglanärmeln macht.  Problem gebannt...

Damit aber nicht genug. Es folgt das Futter. 
Dazu habe ich einen tollen Taft ausgesucht in einem blauviolett:
Wieder im Töffelmodus, habe ich das Rückenteil nicht im Bruch zugeschnitten, und stand da mit 2 halben Rückenteilen. AAAAAAAHHH!
Für einen neuen Zuschnitt reichte mein Futterstoff nicht... 

In der Anleitung stend etwas von 5cm Dehnungsfalte. Also habe ich ein gerades Stück Futter zugeschnitten, um es zwischen den beiden Hälften als "Dehnungsfuge" einzusetzen.
Der besseren Haltbarkeit wegen habe ich auf dem Futterstoff alle Markierungen mit weißem Kajalstift aufgemalt. Nach wie vor im Töffelmodus, habe ich die Markierung jedoch nicht beachtet und die drei Teile schön rechts auf links zusammengesetzt...
Also noch mal alles zurück auf Start.


So zog sich die Sache hin. In einer Gewaltaktion war schließlich das Futter richtig zusammengenäht und eingesetzt. Zu Weihnachten habe ich mir eine "Susi" gegönnt, die ab jetzt präsentieren darf:


Damit waren die größten Hürden genommen.
Die Kanten der Jacke habe ich während eines James-Bond-Films per Hand gesteppt, und auch das Ärmelfutter per Hand eingenäht. 
Es fehlten noch die Knopflöcher und die Knöpfe. Weil der Stoff an sich schon relativ dick ist, und bei den Abnähern an der Brust vierfach liegt, habe ich für meine Verhältnisse sehr akkurate Knopflöcher per Hand genäht. Letzter Kampf waren die dreiteiligen Knöpfe, aber nun ist das gute Stück ENDLICH fertig, und ein echter Lichtblick in diesen grauen Tagen! (OK, beim Fotoshooting hatte die Sonne mal ein Einsehen)

Mein Dreieckstuch (Wolle aus dem gleichen Urlaub..!) passt auch ganz herrlich dazu, und inzwischen habe ich auch eine Mütze dazugestrickt. Damit ist das Outfit perfekt.

Verlinkt zu MeMadeMittwoch und zu RUMS.
Ich wünsche euch allen noch eine schöne Restwoche!

3 Kommentare:

  1. Na da hat sich all die MÜhe aber wirklich gelohnt! Tolle Jacke und die Farbe ist Hammer! LG Kuestensocke

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  2. die Arbeit hat sich wirklich gelohnt. Es ist eine sehr schöne Jacke in so toller Farbe geworden.

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