Heute ist Mottotag beim
MMM - alles aus Jeans.
Ursprünglich wollte ich gar nicht mitmachen. Hosen sind für mich immer noch ein Angstgegner, auch wenn ich inzwischen zumindest zwei gut tragbare Modelle fabriziert habe (s.
hier und
hier).
Andererseits habe ich beim letzten Stoffmarkt habe diesen schönen leichten Jeansstoff ergattert:
Nicht sehr dick, und mit den feinen Nadelstreifen etwas formeller und damit absolut bürotauglich.
Mit knapp 9 EUR pro Meter auch noch ein Schnäppchen, und damit prädestiniert als Probestoff für Schnitt Nr. 9 aus der aktuellen Ottobre.
|
Quelle: Ottobre 5/2015 |
Also ran an den Feid - wenn's "in die Hose" geht, hält sich zumindest der Verlust in Grenzen.
Und, Mädels: Ich habe DEN Hosenschnitt gefunden, der genau um meine Problemzonen Birnenform passt! Ich bin total aus dem Häuschen! Endlich auch ein Schnitt für Stoffe ohne Stretchanteil. Ich habe hier nämlich noch ein edles Wollstöffchen, das ich aber erst mal hüten wollte, bis der richtige Schnitt gefunden wäre.
Den hab ich jetzt, hurra!
Vors
Nähen hat der Stoffgott allerdings das Waschen gestellt. Bei dem Preis
dachte ich mir schon, dass das Stöffchen färben wird. Der Stoffhändler
riet mir, den Abschnitt einzuweichen in kaltem Salzwasser. Hab ich
gemacht, und es färbte auch etwas aus, komischerweise in gelb statt
blau.
Anschließend hab ich den Stoff in der Maschine gewaschen, und trotzdem gab es beim Nähen dauernd blaue Finger.
Im Grunde ist die Hose einfach zu nähen. Als Taschenbeutel habe ich mir diesen schönen Baumwollstoffrest ausgesucht (und hoffe, dass es mir vielleicht Geld in die Taschen regnet...):
Allerdings wäre ich nicht ich, wenn ich nicht doch so ein paar Stolpersteine einbauen würde:
Den Reißverschluss habe ich zum einen falsch herum angesetzt. Nun ist die Öffnung auf der rechten statt wie üblich auf der linken Seite. (Weiß übrigens jemand, woher das kommt, dass Damenhosen den "Eingriff" auf der linken Seite haben?) Macht nix.
Mangels Übung und fehlender Fähigkeit, die eigentlich gut verständliche Anleitung von Ottobre umzusetzen, habe ich den Reißverschlusss 3x eingenäht und wieder rausgetrennt. So ganz verstanden, wo mein Fehler ist, habe ich zwar immer noch nicht, aber es ist einer da und hat was mit der Mittelnaht zu tun - aber der RV ist nun drin und schließt.
Dann habe ich mich entschieden, den Bund etwas tiefer zu setzen. Bei der Anprobe saß die Hose (obwohl laut Schnittbeschreibung "der Bund laut Schnitt etwas unterhalb der natürlichen Taille sitzt") gefühlt unter den Armen wie bei Obelix. Also habe ich den Bund 3 cm weiter unten angenäht. Was ich dabei nicht bedacht habe: Wenn man die Taschen nicht von vornherein auch etwas tiefer setze, werden die Eingriffe kleiner... hoffentlich ist das dann nicht der Grund, wenn es mit dem Geldregen nicht so klappt...!
Die Hände passen immerhin noch rein, wie man auf dem Foto oben sehen kann.
Die
Bundfalten habe ich ca 7cm tief abgestseppt, so dass sie erst ab dem
Beinansatz aufspringen.
Die Bügelfalte über die gesamte Beinlänge habe
ich weggelassen.
Wie üblich musste ich in der hinteren Mitte noch einige Zentimeter wegnehmen, dadurch passte der Formbund nicht mehr so recht, und mir scheint, als seien im Schnitt die hinteren Abnäher vergessen worden. Ich habe keine gefunden - und die Abnäher selber eingebaut. Wie ich finde, ganz ordentlich:
Und so sieht sie aus, meine Probe-Bundfaltenjeans:
Ich finde, der Schnitt hat den Eignungstest bestanden. Die Hose ist superbequem, nirgends kneift was, und die Fehler belassen wir hier unter uns, versprochen?
Die nächste Hose aus dem Wollstöffchen wird dann hoffentlich fehlerfrei und genauso bequem - ihr werdet es erfahren!
Weitere Werke aus Jeans, angeführt von Sibylles Lieblingsmodellen, gibt es auf dem MMM-Laufsteg zu sehen - bitte
hier entlang!