Mittwoch, 11. November 2015

Kuscheln mit Hugo

In letzter Zeit laufen mir ständig Hugos über den Weg.
Als Getränk natürlich. Der beste Vermieter und netteste Herr der Welt heißt Hugo. Bei der Goldenen Hochzeit meiner Schwiegermutter erhielt mein Mann das Kompliment "Du siehst aus wie früher Onkel Hugo!" - und nun auch noch Hugo in Form eines Ponchos - Gosia Gradek hat ihr Modell so benannt (Anleitung von Ravelry - hier).

Über die spannenden Anfänge (wird das Garn reichen..? Schaffe ich das Projekt, bevor der harte norddeutsche Winter über mich hereinbricht?) habe ich hier schon geschrieben. Inzwischen ist das gute Stück trotz einiger hausgemachter Widrigkeiten fertiggestellt, und temperaturtechnisch haben wir momentan eher Frühling. Alles schick also. 

Bevor ihr alle Angst bekommt - die Anleitung ist im Prinzip simpel, und wenn man das Prinzip verstanden hat, ganz problemlos nachgearbeitet.
Meine Schwierigkeiten entstanden wieder mal dadurch, dass ich ein anderes als das Originalgarn verwendet habe, und dass ich wieder mal die Maschenprobe für verzichtbar gehalten habe. Ob ich das jemals lernen werde?

So ergab sich erst nach der ersten Fertigstellung und einer Runde in der Waschmaschine, dass der Kragen (obwohl ich ihn schon einmal aufgeribbelt und viel kleiner neu gestrickt hatte) total ausgeleiert war.
Außerdem war er viel zu lang - an den Armen hing er störend über die Hände, der Saum ging über die Knie. Immerhin war ich aber mit der Wolle gut ausgekommen, alle 14 Knäuel aufgebraucht.
Aber nun - RibbelRibbelRibbel...

Mangels passender Rundstricknadeln mit kurzem Seil habe ich den Kragen dann in Reihen gestrickt, nachdem ich ihn nach meiner bewährten Methode abgeschnitten und neu angestrickt habe.Dabei habe ich noch ein paar Maschen als Übertritt angestrickt, um eine Knopfleiste zu bauen.

Habe ich nicht tolle Knöpfe gefunden? Sie stammen aus einer "Knopferbschaft" der Schwester meines Opas, die Schneiderin war. Fünf ganze Kästchen mit Knöpfen habe ich von ihr geerbt, darunter viele Perlmuttknöpfe, für die man heute fast ein Vermögen hinlegen muss. Diese Knöpfe hier habe ich mit der Perlmuttseite nach unten angenäht, da ich die grünbraune Oberfläche so interessant finde.
Der "Einstieg" über den geknöpften Kragen ist übrigens um einiges praktischer als der ursprünglich vorgesehene geschlossene Kragen. So bleibt die Frisur schön in Ordnung :)

In der Länge musste ich dann ungefähr 10 cm aufribbeln (das waren unglaubliche 2 Knäuel!). Eigentlich war ich nun so "satt" von dieesm Projekt, dass ich danach einfach abketten wollte. Aber auf vielstimmiges Zuraten ribbelte ich noch weitere 10 Reihen auf und strickte doch noch mal die Zopfbordüre als Abschlusskante an. Und ja, meine Zurednerinnen haben Recht behalten: Die Borte gibt dem Ganzen den letzten Schliff.

Und jetzt ist Kuschel-Hugo fertig und wurde am vergangenen sonnigen Sonntag ausgeführt:



Hugo ist mollig warm und durchaus kleidsam, findet ihr nicht auch?

Hier noch mal die Angaben en détail:
- Anleitung:  - HUGO, kostenlos über Ravelry
- Garn: Clou von Junghanswolle. Verbrauch: ca 11 Knäuel, mit Nadeln 6 und 8
- gestrickt in 3 Wochen (ohne meine Unfälle wäre das gute Stück in 2 Wochen locker fertig gewesen)
- Änderungen: offener Kragen mit Knopfleiste

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MeMadeMittwoch
Maschenfein - auf den Nadeln November
HäkelLine

2 Kommentare:

Monika hat gesagt…

Manche Dinge brauchen einfach mehrere Versuche! Das Ergebnis ist wirklich chic und die Knöpfe sind super!
LG Monika

Anonym hat gesagt…

Wow, das ist mal ein cooler Poncho. Und Hugo ein cooler Name :-)
Ich finde die Zopfbordüre auch toll, wäre traurig gewesen sie wäre weggefallen. Und die Knöpfe sind top! Ich habe auch das große Glück, einen riesigen Knopfschatz geerbt zu haben...
Beste Grüße, Lena