Dienstag, 27. März 2018

FrauSonnenburg goes H+H Cologne

Am vergangenen Wochenede war wieder die H+H in Köln.
Nachdem ich letztes Jahr mit tropfendem Zahn die Berichte vieler anderer Teilnehmerinnen gelesen habe, fasste ich den festen Plan, in diesem Jahr hinzufahren. 
Gedacht - gemacht!
Am ersten Messetag machte ich mich mit einer lieben Nähfreundin auf den Weg nach Köln. 

Ich muss sagen, ich bin immer noch etwas erschlagen von den vielen Eindrücken, die auf mich eingeprasselt sind. Ich glaube, es gab nichts aus der DIY-Welt, was auf der Messe nicht vertreten war. Stoffe, Wolle, Nähgarn, Strick- und Häkelnadeln, Näh- und Stickmaschinen, Buchverlage, Schnittmusterdesigner und und und. Das Ausstellerprogramm wurde abgerundet durch Workshops und Interviews auf dem Talksofa. Ein rundum buntes, interessantes Programm! 


Das Foto oben fasst für mich den Farbrausch bei den Wollherstellern gut zusammen. Was für ein Augenschmaus!
Die Stricktrends dagegen hauten mich persönlich nicht vom Hocker. Die Wolle wird dick und dicker, ich frage mich, wer diese dicken Strickstücke tragen möchte, und wann sich die dafür nötigen Temperaturen einstellen - abgesehen davon ist für mich persönlich Stricken mit Nadelstärken über 7 eine Quälerei. 
Viele Hersteller setzen auf Garne mit einem Effekt, entweder durch eine unregelmäßige Garnstruktur, die einen Pelzlook erzeugt, oder durch Farbverläufe, bei denen während des Strickens z. B. ein Leopardenmuster entsteht, ganz ohne Zählen und nur aus einem Knäuel. 
Auch der Trend zum Stricken und Häkeln für den Wohnbereich, u. a. mit Textilgarnen, war viel zu sehen. Für mich allerdings wegen zweier Fellnasen zu Hause kein Trend zum Nachahmen. 

 Auf dem Talksofa wurde Trendscout Anke Müller, bekannt als Jurymitglied aus "Geschickt eingefädelt", zu den aktuellen Trends befragt, und die Statements wurden liebevoll auf Postern gescribbelt. So ganz viel Neues war meiner Meinung nach nicht dabei - außer, dass es ein neues Trendtier gibt, nämlich das...
 ... Lama und das Alpaka. Genau.
Wenke Heuts von Dawanda weiß auch, wieso das Lama nun so hip ist: Lamas und Alpakas wird ein sanfter Charakter nachgesagt, damit passen die Tiere perfekt zur ungebrochenen Sehnsucht nach Gemütlichkeit und Geborgenheit. Lamas und Alpakas sind ethno und gleichzeitig hygge.

Bei Pascuali, an der Woll-Test-Bar, gab es Wolle von den verschiedenen Faserlieferanten zum probekuscheln, und wer weiß - vielleicht hat das Kamel oder das Yak ja das Potential für das nächste Trend-Tier?
Top-Neuheit bei Pascuali war für mich Suave, ein neues Baumwollgarn, das ganz leicht und weich ist - im Sommer kann man es glattbügeln für eine glatte Oberfläche, im Winter kann man es aufbürsten für einen flauschigen Look.

Bei einem Kurzbesuch bei meiner Lieblingsmarke ITO Yarns durfte ich meinen Mi-Iro-Schal am Stand fotografieren, was für eine Ehre!
Dabei wurde er mir fast aus der Hand entrissen,  da gemutmaßt wurde, ich würde den Schal klauen wollen - nach Aufklärung der "Tat" ergab sich dann noch ein sehr nettes Gespräch mit der Messebesucherin 😊
Mein nächstes Projekt, das mir im Kopf herumspukt, wird vielleicht auch wieder aus Ito-Garnen sein, ich muss noch ein bisschen darauf herumdenken. 

Besonderen Spaß hatte ich am Stand von Addi. Hier traf ich Frau Jetztkochtsieauchnoch, die als Markenbotschafterin das Sockenwunder und die Crazy Trios (gibt es jetzt neu auch mit Bambusspitzen!) und das neue Addi-Ei vorführte. Alles durfte auch getestet werden - und als Tester wurde man belohnt mit einer tollen Addi-Wundertüte mit lauter nützlichen Sachen drin: 


Außerdem traf ich hier auf das Team Maschenfein, eines meiner Highlights der Messe, da ich die Mädels sehr gern mag, aber wir sehr weit voneinander entfernt wohnen:

und wir drei durften uns verewigen auf der Addi-Sockenwand:

Auch ein bisschen Prominzenz war zu treffen auf der Messe, wie aufregend!
Tobias Milse zeigte am Stand von Gütermann seine Entwürfe für eine Smartphonetasche und eine Clutch, und enthüllte auf dem Talksofa seine neuesten Pläne: Im Augus erscheint sein erstes Buch zum Thema Männermode nähen.
Mit Frau Crafteln  (hier mit Heldinnentasche und Kintterbluse) traf ich auch erstmals zusammen, obwohl wir gar nicht weit voneinander entfernt wohne und ich seit Herbst in ihrem Probenäherteam bin. Was für eine Freude!
 
  
Und so war ein langer Messetag angefüllt mit Kontakten, Begegnungen, Fühlen, Ausprobieren - und ein paar kleinen Mitbringseln für mich: 


Nächstes Jahr findet die H+H wieder am letzten Märzwochenende statt - ich will ganz bestimmt wieder hinfahren, und bin gespannt, wer sonst noch alles da sein wird!

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Sonntag, 18. März 2018

FJKA 2018: Nur noch bis zum Quietscheentchen...

Malou begrüßt uns heute zum vierten Treffen beim diesjährigen Frühlingsjäckchen-Knit-Along.
Sie ist schon fast fertig, im Gegensatz zu mir...

Beim letzten Mal habe ich ja schon gebeichtet, dass ich ein bisschen vom Weg abgekommen bin und mich durch Teststricks habe ablenken lassen.

Mein Flauschwunder aus einem Teststrick mit Angora und Kaschmir von Bergère de France ist nun fertig:
Ein weiterer Test von Julia Graus Anleitung "Alpaka Strips Triangle" ist ebenfalls in den letzten Zügen (naja, es fehlt noch ein Knäuel mit 200 m... aber ein kuschelig warmes Tuch kann man bei den aktuell herrschenden Temperaturen immer noch gut gebrauchen)


Jedenfalls habe ich mir an zwei Abenden in dieser Woche Zeit genommen, an meinem eigentlichen Frühlingsprojekt, dem Sprig, zu stricken. Er versteckt sich in diesem Foto 😊

 Es ging tüchtig vorwärts, anderthalb Knäuel sind nun verstrickt, und die Taillenabnahmen sind schon gemacht. Wer genau hinschaut, sieht eine Art Abnäher über dem blauen Marker:

Was mich wirklich begeistert, ist das klare Maschenbild, das sich aus dem wunderbaren Garn und meinen neuen Lieblingsnadeln - HiyaHiya Sharp, hier in Stärke 3 - ergibt.  So schön gleichmäßig, ich bin ganz aus dem Häuschen!



Und die Farbe, ach die Farbe - die wechselnden Grüntöne sind einfach eine wahre Freude!

 Die bunten Maschenmarkierer habe ich übrigens alle selbst gemacht, ich mag sehr gern die Abwechslung und suche mir je nach Projekt immer andere ganz nach Laune aus meiner Sammlung. Macht ihr das auch?
Besonders mag ich gerade das Entchen, das den Rundenbeginn markiert. So heißt es bei mir momentan am Ende des Fernsehabends immer: "Ich muss noch bis zum Quietscheentchen stricken!"

Und genau das werde ich jetzt tun - zum Finale an Ostern werde ich zwar sicher nicht fertig werden, aber auch bis zum Final der Herzen ist noch einiges zu tun - Körper, Ärmel (verlängert im Vergleich zum Original), und die wunderbare Passe mit dem Blattmuster werden noch einiges an Zeit kosten.

Viel Erfolg euch bei euren Projekten!









Dienstag, 13. März 2018

Der Dreifarbige: Mi-Iro (Strickanleitung für einen Schal für Damen und Herren)

MI-IRO

ist das japanische Wort für "dreifarbig".

Drei Farben hat mein Schal, den ich letztes Jahr entworfen habe:
Es ist ein assymmetrischer Schal, sowohl geeignet für Damen und Herren, der optimal kleidet in der momentanen Übergangszeit: Er ist leicht, nicht zu lang, und hat eine angenehme Struktur.

Der Name musste japanisch sein, da der Schal im Original aus Garnen des japanischen Herstellers Itoyarns gestrickt wird, nämlich
-  aus Ito Washi , einem ganz tollen Garn aus Papier und Viskose, das nach dem Waschen weich und anschmiegsam wird
- und der hauchfeinen Ito Shio, einem sehr weichen, sehr dünnen Wollfaden.


Je nachdem, wie man die beiden Fäden farblich kombiniert, entstehen schöne Melange-Effekte, oder aber ein solider unifarbener Eindruck.



Besonders ist die assymmetrische Form - und der umlaufende I-Cord sorgt für den letzten Schliff.

 Je nach Geschmack lässt sich der Schal lässig knoten (Variante "Herrenschal")...

 ... oder elegant um die Schultern drapieren (Variante "Damenschal").

Zur Anleitung bei Ravelry geht es hier entlang.

Länge und Breite lassen sich einfach abwandeln, wer bei den Originalgarnen nicht die passende Kombination findet, kann auch anderes leichtes Sommergarn verwenden (die Garnmengen weichen dann allerdings u.U. ab, Lauflänge beachten!).
Ich könnte  mir den Schal auch sehr gut vorstellen aus diesen Alternativgarnen:

- Ito Urugami (aus Wolle und Papier), das gibt es in vielen knalligen Farben
- Canapa, dem Hanfgarn von LangYarns
- Pinta, mit Seide, aus dem Hause Pascuali

Verlinkt zu
Viel Spaß beim Nachstricken!

Ich verlinke meinen Schal bei
Maschenfein - auf den Nadeln März
Creadienstag

Mittwoch, 7. März 2018

Stoffdiät - kleiner Hänger...

Schon ist es März, und damit wieder Zeit für ein neues Treffen bei der Stoffdiät.

Unsere Gastgeberin Antje hat wieder ordentlich vorgelegt, und viel Stoff abgebaut. An diese Messlatte werde ich niemals herankommen. Aber wir sind ja auch nicht im Wettstreit, sondern wollen unsere Stoffvorräte im Blick behalten.

Das heißt zum einen - nichts kaufen.
Das ist mir gelungen: seit meinem Exzess bei Lillestoff im Januar habe ich keinen Stoff mehr gekauft.

Das eigentliche Thema für diese Treffen sind die Gruselstoffe. 
Ich habe genau einen - einen recht dünnen Jersey in dunkelblau mit Pünktchen in purpur, oben links auf dem Foto.

1.30 m habe ich davon gekauft und eigentlich für ein Wasserfallshirt vorgesehen - bei Licht besehen, ist mir die Farbkombination aber doch ein bisschen kindisch. 
Vielleicht kommt er hier ja in gute Hände?

Genäht habe ich in den letzten Wochen nicht sehr viel:

Vier Taschen als Strickprojektbeutel, drei davon für Freundinnen, einen (von dem ich auf dem Foto nur einen Ausschnitt zeige, da ich ihn separat noch genauer zeigen will)  für mich.
Dabei habe ich einige Baumwollreste aus dem Schwarzbestand verwendet, und den Winkekatzenstoff, den ich im November bei Frau Tulpe in Berlin gekauft habe.
Damit also nur minus 1.20 Meter.

Vom Lillestoff-Einkauf habe ich eine Premiere aus der Fashion-Style genäht - hier vorgestellt:



Und dann noch Fanö, ein Knotenkleid, aus feinem Jersey von Hilco:
Sobald es warm genug wird, gibt es auch Tragefotos und eine genauere Vorstellung von Fanö. 

Alles in allem also minus 5.20 m in zwei Monaten - das ist selbst für meine Verhältnisse wenig. 
Ein bisschen hat das damit zu tun, dass ich in diesem Jahr immer noch nicht meinen Näh-Groove gefunden habe. Und damit, dass ich die letzten Wochen an den Abenden so müde bin von der Arbeit, dass es noch zum Stricken reicht, aber nicht mehr zum Nähen. 
Immerhin, die Stoffkiste geht wieder zu, ein paar Reste weniger sind so schlecht ja auch nicht, und aktuell habe ich ein Projekt zugeschnitten aus dem Bestand, das ich am Wochenende wohl vernähen werde. Aber das zählt ja dann schon in die Statistik fürs nächste Treffen 😊

Wie es den anderen Teilnehmerinnen geht, ist hier zu lesen


 

Gut gelaunt in Falten (Fashionstyle 11/17)

Schon häufig habe ich hier beim MeMadeMittwoch-Treffen Projekte bewundert, die nach Schnitten aus der KnipMode oder FashionStyle geschneidert wurden.
Als bekennenter Ottobre-Fan, der auch nicht häufig an Zeitschriftenkiosken vorbeikommt, war diese Zeitschrift bislang an mir vorbeigegangen.
Das änderte sich, als ich in der Nachlese zur Annäherung Süd das sehr überzeugende Baukastenkleid entdeckte, eigens für die Ausgabe 10/17 zum gut sortierten Zeitschriftenhändler fuhr - und dort seither jeden Monat die aktuelle Ausgabe durchblättere.
Manchmal kaufe ich sie sogar - wie z. B. die Ausgabe 11/17, bei der mir einige Kleiderschnitte sehr gefallen. Ganz besonders Kleid Nr 24 mit dem gerafften Kragen hat es mir angetan.

Nach einem Besuch im Lillestoff-Fabrikverkauf im Januar hatte ich den passenden Stoff im Vorrat: einen dezent gemusterten Viskosejersey, schwarz-anthrazit. Damit das Ganze nicht zu trist wird, dazu noch curryfarbenen Jersey als Kontrast.

Wenn man nicht wie ich den Ausschnitt paspeln will und dazu erst einmal scharf nachdenken muss, wie man das anstellt mit den Belegen und dem separaten linken Schulterteil, ist das Kleid superschnell genäht. Ich musste wegen der Paspel ein bisschen tüfteln (und leider auch trennen), bis alles so war, wie ich wollte. Dennoch war das Kleid an einem Tag fertig genäht.
Hier seht ihr die Paspel, die ich schlussendlich bei den Belegen zwischengefasst habe. Eigentlich wollte ich das separate Schulterteil auch noch paspeln, das ließ sich aber wegen der Rundungen nicht gut nähen und sah nicht gut aus, also blieb es bei der Paspel am Ausschnitt.
Aus der Anleitung ging für mich nicht ganz genau vor, ob die Falten am Ausschnitt abgesteppt werden oder einfach nur gelegt und festgenäht. Ich habe sie also von der Rückseite ca. 4 cm tief abgesteppt - ich mag den Effekt, und nebenher flutschten sie beim Nähen auch nicht weg, sondern es blib alles schön an Ort und Stelle. 

Gegen zu viel Tristesse habe ich dann die Zwillingsnähte an allen Säumen zweifarbig genäht, ein Faden ist goldgelb. Ich finde, das gibt dem Kleid noch ein bisschen extra Pep.

Und - schon fertig ist das neue Kleid:

Hinten sind netterweise Abnäher vorgesehen, das finde ich super. Denn Jerseykleider ohne Mittelnaht beulen bei mir gern am Hohlkreuz - das ist hier nicht der Fall. In natura sehen die Abnäher hinten auch nicht so "tütig" aus wie hier auf dem Foto. Aber man kann schön die Kontrastnähte an den Säumen sehen. Ich finde die so toll!

Die Tragefotos hat der beste Ehemann von allen auf dem benachbarten Spielplatz gemacht.
Auf dem Balancierbalken hatte ich so meine Schwierigkeiten...


Aber Kleid und ich haben den Balanceakt unbeschadet überstanden. Überhaupt war ich sehr angetan darüber, wie bequem das Kleid ist.

Der beste Ehemann von allen bestand dann noch auf diesem Foto vor neutralem Hintergrund mit dem Argument "Das ist so ein elegantes Kleid, das passt überhaupt nicht auf den Spielplatz." So ein Kompliment bekomme ich selten, also tat ich ihm den Gefallen und posierte noch mal seriös:




Am unteren Bildrand seht ihr ein paar Reste Schnee - den folgenden Sonntag hat es angefangen, richtig doll zu schneien, und bis Montag fielen dann 30 cm Schnee. So ein Winter ist hierzulande nicht alltäglich - aber in meinem Kleiderschrank findet sich wunderbarerweise noch ein genau passendes Jäckchen in goldgelb, das ich prima zum Kleid tragen kann:


Ganz unvorhergesehen ist also ein Kleidungsstück mit Potenzial zum Liebling in den Schrank eingezogen - wie gut, wenn man ab und an einmal etwas Neues ausprobiert!

Und wie gut, dass es auf der Plattform des MeMadeMittwoch so viel Inspiration gibt! Schade nur, dass er seit diesem Jahr nur noch einmal im Monat stattfindet - meiner Meinung nach viel zu selten.

Heute will ich aber die Gelegenheit nutzen und stöbern, was die  Mitstreiterinnen so alles zeigen - vielleicht ist ja wieder ein Fundstück für mich dabei.

Dieser Beitrag wandert auch zu 12x memade Februar  von Chrissy - eine tolle Aktion, hier lohnt sich das Mitlesen immer!

Dienstag, 6. März 2018

Wolldiät: ungeliebte Garne - was tun?


Herzlich Willkommen zum zweiten Treffen bei der Wolldiät! Unser Thema für die nächsten acht Wochen lautet:
"wohin mit ungeliebter Wolle?"

Bevor ich darauf näher eingehen, will ich allerdings erst noch Rückschau halten auf die Wochen seit meinem Aufruf zur Diät. 
Thema beim ersten Termin war die Bestandsaufnahme.
Viele haben, so wie ich, ihre Bestände bei Ravelry eingepflegt. Ich finde, das ist eine enorme Fleißarbeit, und wenn man auch noch gewissenhaft Fotos dazustellt (anders als ich...), ist sie auch mit beträchtlichem Zeitaufwand verbunden.
Ziel der Übung war, egal mit welchem Tool, die anonymen Bestände aus den diversen Kisten, Boxen, Regalen, Tüten und Schubladen sichtbar zu machen und Klarheit darüber zu gewinnen, was im einzelnen überhaupt alles im Vorrat schlummert.

Was meinen Stash angeht, war mir im großen und ganzen klar, wovon ich rede. Die Listenfunktion von Ravelry liefert harte Fakten: Eingangs waren bei mir über 16 km Garn im Stash.  Dennoch gab es bei mir auch eine kleine Überraschung in Form der diversen Baumwollgarne, die ich hier und da immer Mal bunkere:
Diese waren nämlich unerfasste Schwarzbestände. Und summierten sich auf satte 1375  Meter auf. 

Auf der anderen Seite war ich allerdings nicht untätig und habe alle Garne auf den Prüfstand gestellt. Was mich zum heutigen Thema bringt.
Was sind eigentlich ungeliebte Garne?
Für mich sind das
  • Farben, die ich nicht mehr mag
  • Krasse Fehlkäufe (doch zu kratzig, doch zu dünnes Garn...)
  • einsame Restknäuel, für die mir keine Verwendung einfällt.
  • Garn, bei dem mir das dafür vorgesehene Projekt nicht mehr gefällt, und für das mir keine andere Verwendung einfällt.
  • angebrochene Knäuel
Von alldem lagerte so einiges in meiner Liste:
  • ein Restknäuel Malabrigo Rios in der Farbe Paris Night, übrig geblieben von meiner "Armande"
  • Sechs Knäuel Drops Alpaka in Rotlila und drei in Dunkellime
  • Fünf Knäuel Drops Kidsilk in Lila (die ich mit dem Alpaka zusammen verstricken wollte, aber die mir nun doch nicht mehr gefallen)
  • Ein Knäuel Sockenwolle "Meilenweit" in gelb-orange-rot, davon hatte ich zwei 400m-Knäuel einmal gekauft für ein nicht näher definiertes Tuchprojekt in Verbindung mit schwarz oder anthrazit, und nun entschieden - ein Knäuel muss reichen.
  • ein Strang Pinta mit einer sehr hellen Blauholzfärbung von Buttjebeyy, was ein sehr helles türkis ergab. Pinta finde ich toll als Garn, aber diese Farbe lässt mich aussehen wie meine eigene Oma. 
Also eine ganze Menge, die bis auf die Pinta an einem schönen Sonntagnachmittag zu Ebay wanderte. Eine Woche später war ich alle Garne (insgesamt gut 4000 m!) los und knapp 40 EUR reicher. Und eine halbe Kiste war leer: Bingo!
(Die Pinta habe ich verschenkt an eine liebe Strickfreundin, in deren Farbschema die Färbung genau reinpasst. Einen Strang habe ich behalten und werde mich am Überfärben versuchen, denn ich möchte unbedint LaCrau aus Pinta haben - in den Farben gelb, natur und marine).

Eine Tüte Reste habe ich verschenkt an Freunde mit Kindern, die gerade Wolle für sich entdecken - die haben sich gefreut wie Bolle, und 200 g bunte Reste belasten mein Lager nicht mehr:

Leider war ich auch nicht ganz gefeit vor Versuchungen und muss folgende Zugänge melden:
- ein Bobbel Wooly Hugs Cotton, Farbe Feuerstein für einen geheimen Teststrick - 800 m
- zwei Knäuel Spongegarn - 180 m
- und ein sündhaft teures Kuschelpaket von Bergere de France, 8 x Angora und 3x Cachemire+, ebenfalls für einen Teststrick. Ein flauschig weicher Traum von insgesamt 1090 m.

Gestrickt habe ich natürlich auch so einiges.
  • jeweils 1400 Meter Malabrigo Sock und Lamana Piura für meinen No Frills 
  • das Spongegarn ist verwandelt in Peelinghandschuhe
  • Der Bobbel-Teststrick ist ebenfalls beendet
  • Meine Drops-Alpaka-Vorräte sind bis auf ein Knäuel zu einem dicken weichen Pullover geworden
  • und angestrickt sind die Bergere-Garne sowie mein wunderbar grünes Madelinetosh-garn, das mein Frühlingspullover wird.  
Insgesamt befinden sich so noch gut 11 000 Meter in meinem Stash, die angestrickten beiden Projekte nicht mitgerechnet.
Mit dem Ergebnis - minus gut 5000 Meter, trotz einiger Zugänge bin ich sehr zufrieden!

Eure Aufgabe lautet nun, Eure Bestände noch einmal genau zu betrachten und nach den genannten Kriterien (oder euren eigenen natürlich) zu entscheiden, ob es "ungeliebte Garne" gibt, welche, und was man damit tun könnte.

Hier ein paar Vorschläge:
  • Verkaufen ist eine Sache, die gut funktioniert, allerdings bekommnt man nicht unbedingt den Preis, den man sich vorstellt. Besonders Restknäuell kann man aber so gut loswerden.
  • Verschenken, z. B. an Schulen, Kindergärten oder auch Altersheime eignet sich gut für Reste, die nicht mehr unbedingt geeignet sind für Projekte. 
  • Auch Tauschen ist natürlich erlaubt! In der Facebook -Gruppe zum Beispiel ergeben sich schon entsprechende Gespräche. Oft kann man andere glücklich machen mit Wolle, die man selber nicht mehr mag. (Auch wenn es im Sinne der Diät eigentlich nur ein "Umlagern" ist - die Wahrscheinlichkeit steigt, dass aus geliebter Wolle auch ein Projekt wird)
  • Teststricks eignen sich unter Umständen auch zur Verwendung von Garn im Stash, sofern nicht zwingend ein bestimmtes Garn vorgeschrieben wird. 
Und Ihr - welche Ideen habt ihr noch für die ungeliebten Garne?
Wie war generell Euer bisheriger Erfolg? Seid Ihr ernüchtert wegen des ungeahnt hohen Lagerbestands, oder erleichtert über die gewonnene Klarheit? Lasst es mich wissen - das Linktool ist nun zwei Wochen lang geöffnet, und auch bei Facebook oder Instagram könnt ihr durchgängig mitmachen - ich freue mich auf Euch!

Verlinkt zu Creadienstag

Das nächste Treffen ist dann Anfang Mai - bis dahin versuche ich, für Euch Strategien gegen das Verzetteln zu ermitteln und auszuprobieren.
Habt eine schöne Zeit!




 

Montag, 5. März 2018

FJKA 2018: ich hab mich ein bisschen verzettelt...

Fast hätte ich es verpasst, das dritte Treffen beim diesjährigen gemeinsamen Frühlingsjäckchen-Stricken!

Es ist ja ganz beeindruckend, wie weit einige schon sind! 
Mein ursprüngliches Pullover-Projekt „Sprig“ liegt seit dem letzten Treffen etwas „auf Halde“. Leider kann man immer nur ein Ding zur Zeit machen, also entweder stricken, nähen, bloggen, arbeiten – und auch immer nur an einer Sache gleichzeitig.

So habe ich es gerade eben noch geschafft, die Ärmel abzuteilen.

Die assymmetrische Ausschnitform kann man nun erahnen, hier wird später die Passe mit dem wunderschönen Blättermuster angestrickt und wird die Assymmetrie ausgleichen. Ob ich mit der Musterschrift zurechtkomme, wird sich zeigen – auf den ersten Blick finde ich sie sehr kompliziert (und die Masche für Masche ausgeschriebene Anleitung noch verwirrender). Wird schon werden.

Den Mangelnden Fortschritt am eigentlichen Projekt kann ich so erklären: 
Ich habe für den Pullover und alle weiteren, die da noch kommen mögen, einen schicken großen Projektbeutel genäht (den zeige ich in Kürze noch einmal genauer, hier nur ein kleiner Ausschnitt zum Neugierig-machen).


Außerdem musste mein Teststrick #hyggeheimgeheim fertig werden (ein Traum aus Angora und Kaschmir, wahrscheinlich stricke ich deshalb so langsam, weil das Gestrick sich so unglaublich gut anfühlt):
Was es genau wird, darf ich noch nicht verraten, aber es ist fast fertig. Und mit Eierlikör vom heimischen Bauern und einem schönen Kaffee dazu strickt es sich noch mal so gut. 

Am Sprig geht es dann in Kürze weiter, dann ganz gemütlich in langen rechten Runden, bei denen nicht viel passiert und wobei man sicher wunderbar lesen oder Hörbücher hören kann.

Das knallige Grün macht jedenfalls immer noch gute Laune, genauso wie das Quietscheentchen, aus dem ich einen passenden Maschenmarkierer gebaut habe :)


Ich schaue nun einmal vorbei bei den anderen Mitstrickerinnen.

Viel Erfolg euch allen!