Mittwoch, 29. November 2017

Ninja!

Nach meinem erhebenden Näherlebnis mit dem Stadtmantel von Crafteln war ich so begeistert von den Schnitten , dass ich mich gleich auf den nächsten Schnitt aus der Kollektion von Stokx gestürzt habe: Das Ninja-Kleid.

Dafür habe ich mir diesen wunderschönen Jacquard von Traumbeere gegönnt:
 Den hatte ich schon für meinen Vogelmantel vernäht und war begeistert von der Qualität. Ganz sicher, ob sich der etwas dickere Stoff für den weich fallenden Kragen des Kleides eignen würde, war ich allerdings nicht.


Versuch macht kluch, sagt man hier im Norden, und so machte ich mich an den Zuschnitt. Empfehlung: Den Schnitt unbedingt plotten lassen! So kann man nicht nur direkt aus dem festen Plot-Papier den Schnitt ohne Kopieren gleich ausschneiden, sondern hat auch keinen Ärger beim Zusammenkleben der Teile. Wie ihr oben sehen könnt, sind die nämlich nicht ganz klein, und so stellt der Zuschnitt zumindest platzmäßige Herausforderung dar. Was aber einen Hauch Glamour verleiht ist, dass Crafteln alle Schnitte personalisiert. Auf dem Schnitt und auf der Anleitung steht "exclusif für ..." - das gibt der Sache doch gleich ein bisschen Glanz, finde ich!

 Die zugeschnittenen Einzelteile wurden zusammen mit dem übrigen Handwerkszeug und dem Maschinenpark ins Auto geladen, denn genäht wurde bei Frau Dashabichselbstgemacht zusammen mit Frau Kape Anlumi.

Und tatsächlich schaffte ich neben dem Pflichtprogramm, einem T-Shirt, auch das komplette Ninja-Kleid zu nähen. Denn das ist wirklich gar nicht schwer.

Die Kapuzennaht habe ich, abweichend von der Anleitung, mit einer französischen Naht genäht, damit es auch von innen sauber aussieht. Ansonsten habe ich brav nach Anleitung genäht und überhaupt keine Probleme.


Nach eingehender Beratung mit den beiden Nähfreundinnen wurde entschieden, die Ärmel nach außen umzuschlagen, um die schöne rote Rückseite sichtbar zu machen. Abends um halb neun wurden dann auch noch die letzten Zierstiche an den Ärmeln angebracht, und das Kleid war fertig.
 
Eine Sache muss ich allerdings anmerken - es fällt SEHR groß aus. In der Anleitung stehen die Körper- und die Fertigmaße des Kleidungsstücks sowie die Anmerkung, die Größe nach Brustumfang auszuwählen. Die danach ermittelte Größe 4 war sehr sehr weit. Größe 3 hätte es locker getan, und so hatte Sabine einige Arbeit mit mir beim Abstecken. Glücklicherweise ist der Schnitt aber so angelegt, dass man Anpassungen sehr leicht vornehmen kann.

Gleich am nächsten Tag wurde das Kleid ausgeführt. Zum Mittagessen nach Gut Basthorst im Lauenburgischen (ja, "das Gut von Vicky Leandros").
 
Die Vorbereitungen zu den Weihnachtsbasaren waren schon in vollem Gange (s. die große Tanne links am Bildrand, die aufs Aufstellen wartet), aber an dem Tag war es noch menschenleer, und so konnte ich das erste Mal das Gut abseits von den sonst üblichen Besuchermassen erforschen. Eine Kulisse für die "Modefotos" war schnell gefunden:



Die Wiese war leider sehr sumpfig, und mit meinen Absätzen piekste ich lustig Löcher in den Boden, die gleich mit Wasser volliefen. Der Wind spielte auch ab und zu lustig mit, deshalb sehe ich ein bisschen verwegen aus. 

Aber das Ninja-Kleid gefällt mir gut. Der Stoff hält schön warm und fällt trotzdem schön am Hals. Und er hat die für meinen Geschmack genau richtige Stabilität, um nicht "fipsig" zu wirken.

Ach ja, und warum es Ninja-Kleid heißt, seht ihr hier:

Nachdem es beim Fotografieren doch recht kalt und ungemütlich geworden war, gab es zur Belohnung ein ganz leckeres Mittagessen in der Gutsgaststätte.

Man sitzt da ganz urig in ehemaligen Pferdeboxen und hat neben einer kleinen feinen Speisekarte auch die Auswahl aus einem reichhaltigen Spirituosenangebot, das auch gutseigenen Whisky beinhaltet.
 Ein gelungener Sonntagnachmittag mit gelungenem Kleid, das ich sicher oft und gerne tragen werde. Auch ein Shirt werde ich unbedingt noch nach dem Schnitt nähen (diesmal aber gleich eine Größe kleiner) - erst einmal kommt aber das Weihnachtskleid, zu dem uns die Crew vom MeMadeMittwoch wieder eingeladen hat.

Dort gehe ich jetzt auch einmal luschern, was die anderen Damen heute zeigen. Im Eröffnungspost zeigt uns Wiebke heute ein Hemdblusenkleid und beschreibt ihre Nöte bei den Anproben. Ich glaube, so oder ähnlich kennt das jede von uns!
Habt einen schönen Tag!














Samstag, 25. November 2017

Weihnachtskleid 2017: Ich habe mich entschieden und habe sogar Stoff

... so lautet die heutige Überschrift zum WKSA 2017, veranstaltet von Claudia / Bunte Kleider, Katharina/ Sewing Addicted und Nina / Kleidermanie.
An dieser Stelle schon einmal ein dickes Dankeschön! an das Trio, dass die schöne Tradidion des gemeinsamen Weihnachtskleid-Nähens fortgeführt wird.

Darauf hatte ich nämlich schon im Oktober spekuliert und mir bei Stoff & Stil bereits einen marineblauen Wollstoff mit feinen Nadelstreifen gekauft. Denn der Schnitt war damals schon klar:
Etuikleid 116B aus der September-Burda, der im Heft sogar als separater Schnitt beigelegt war.
Auf den Schnitt hatte mich Mamamachtsachen gestoßen: sie hatte den Schnitt auf Instagram gepostet, und ich fand den gleich so ansprechend, dass ich mir seit Jahren mal wieder eine Burda gekauft habe.

Bildquelle: Burda

Beim Nähtreffen bei Frau Dashabichselbstgemacht zusammen mit Frau Kape Anlumi gab es dann einen Lacher: Wir hatten alle drei den gleichen Schnitt ins Auge gefasst und auch alle drei den Stoff parat:

Passt der Rosé-Sekt nicht herrlich zum Schnittmuster? *lach*
Mein Stoff ist oben in der Mitte, leider wirkt er darauf schwarz. Der graugestreifte rechts gehört zu Kape Anlumi, und der schöne bräunliche mit dem Hahnentritt zu Dashabichselbstgemacht.
Ob alles Weihnachtskleider werden, ist noch die Frage, aber sicher werden wir drei in absehbarer Zeit das gleiche Modell im Schrank beherbergen.Ich finde das Bombe und bin gespannt, wie die drei Kleider aus den unterschiedlichen Stoffen wirken werden!

Letzte Woche habe ich zugeschnitten - die 1.70 m, die für meine Größe angegeben werden, haben genau ausgereicht. Das finde ich super, denn ich mag es überhaupt nicht, wenn man am Ende eines Projekts noch Reste übrig hat, die für nichts so recht reichen wollen. 

Bei meinem Stoff unterscheidet sich die Vorderseite nicht von der Rückseite, so habe ich beim Zuschnitt schon mit allen Tricks gearbeitet und alle Markierungen mit weißem Kajalstift (darauf schwöre ich, der bleibt schön lange sichtbar und lässt sich bei Bedarf einfach rauswaschen) angebracht und dabei auch die jeweilige Rückseite markiert. Ich bin nämlich Expertin darin, die falschen Teile zusammenzunähen...


Ob ich das Modell tatsächlich mit langen Ärmeln nähen werde, bleibt allerdings fraglich. Der Originalschnitt sieht nicht einmal Futter vor, das geht bei meiner Stoffwahl gar nicht. Also habe ich Futterteile und Halsbelege gebastelt, allerdings noch kein Ärmelfutter. Dreiviertelärmel finde ich für ein Winterkleid aus warmem Stoff irgendwie suboptimal, und eigentlich trage ich am liebsten langärmelige Shirts zu ärmellosen Etuikleidern. Alternativ liebäugele ich mit ganz kurzen oder Kappärmeln - mal sehen, wie die Entscheidung am Ende ausfällt.

Letzte Woche waren es über 90 Teilnehmerinnen, die ihre Ideen wältzen - ich bin gespannt , wie es nun weitergeht und schaue hier nach. 


Sonntag, 19. November 2017

OUT NOW: Anleitung "Stadtschal" - ein Hauch von Nichts

 Es ist geschafft: Der STADTSCHAL ist fertig!   


 Abgekettet wurde er sozusagen just in time auf dem Maschenfein-Treffen am vergangenen Samstag, und das erste Tragefoto entstand in den tollen Loft-Räumen von Sister Mag: 
 
 Es ist ein Hauch von Nichts aus Ito Sensai, einem ganz luxuriösen Garn aus 60% Mohair und 40% Seide. Das Garn ist ganz kuschelig weich, nicht ganz so haarig wie man es sonst von Garnen mit Mohair-Anteil kennt, und es hat eine sensationellen Lauflänge von 240 m auf 20 g!
Der Schal strickt sich mit NS 4,5 schnell weg, und macht durch das einfache Muster, das schöne Garn und die schönen Farben beim Stricken guten Laune!

Sensai gibt es in vielen Farben, die richtig Lust machen auf Farbkombinationen. Für den Schal benötigt man ein Knäuel von jeder der fünf Farben.
Meine Kombination ist etwas knallig: Weiß - Silver - Snow Gray - Lime - Azalea.

Die Kombination meiner lieben Teststrickerin kommt viel ruhiger daher:
Orient blue - Moss - Logwood- Red - Pale Blush.

Aber auch in anderen Kombinationen kommt der Schal sicherlich gut daher - zum Beispiel diese:

 White - Silver - Smoke Gray - Charcoal - Black im Farbverlauf.

Oder diese, die mich an Sommer und Urlaub am Meer erinnert:
 White - Pale Blue - Aqua - Pool Blue - Denim.

Oder ganz dezent und edel in Pudertönen:
Pale Blush - Cream - Caramel - Cherry Blossom - Enji

Oder...
Den Möglichkeiten sind fast keine Grenzen gesetzt.
Und am Ende wiegt der ganze Schal nicht einmal 100 Gramm, wärmt dabei aber ganz wunderbar.

Zu meinem Ravelry-Projekt geht es hier.
Die Anleitung findet ihr hier bei Ravelry. Vielleicht braucht ja jemand noch eine Idee für ein schelles Weihnachtsgechenk an sich selbst oder einen lieben Menschen?

Und das Garn bekommt ihr zum Beispiel im Maschenfein-Shop.

Zu Maschenfein - auf den Nadeln November verlinke ich nun diesen Blogpost.








Mittwoch, 15. November 2017

Haupt - Stadtmantel

Im letzten Herbst hat Crafteln den Schnitt für den Stadtmantel in ihrem Schnittmusterkiosk aufgenommen. Von Beginn an fand ich diesen Schnitt wunderbar, insbesondere die figurnahe Form und der schwingende Rockteil (heißt das bei einem Mantel eigentlich so?)

Zum Sew-Along habe ich es nicht geschafft, obwohl ich im März bereits den Schnitt und auch den passenden Walkstoff (Farbe: "Pflasterstein") gekauft hatte. Im Mai, beim Nähtreff auf Schloss Noer, habe ich den Mantel bei Nähkatze erstmals live gesehen, und spätestens dann war der Vorsatz gefasst: Zum Herbst muss ich einen Stadtmantel haben!

Den Schnitt habe ich plotten lassen - bei den vielen Schnittteilen ist das angeraten. Vorteil: Man kann gleich die passende Größe ausschneiden, und muss nicht extra abpausen. Meine Variante ist die mit den Teilungsnähten - im Schnitt ist aber auch noch eine weitere mit Abnähern auf den Vorderteilen enthalten.
Das Nähen fand ich im Großen und Ganzen nicht schwierig.
Die Anleitung ist gut nachvollziehbar, und wenn etwas nicht klar ist, kann man in den Folgen des Sew-Alongs Hilfe finden.
Meine erste Herausforderung war das Befestigen der Taschen auf den Vorderteilen. Dicker Walk, versehen mit Futterstoff, wie sollte ich das wohl nähen?
Die Antwort hatte Frau Crafteln persönlich parat: Kantenumschlingend!
Das machte meine kleine treue Nähmaschine ganz fein und klaglos: Problem gelöst!

Die nächsten Schritte nähten sich problemlos weg, und ganz wunderbarerweise fügten sich die vielen Knipse ganz von selbst aneinander.
Beim Mantel sind nur die Schulterpartie und die Ärmel gefüttert, so dass beim Anziehen gut "rutscht": ganz clever, wie ich finde - auch wenn mir die vigeliensche Weise, wie die Ärmel gefüttert wurden, diverse Knoten ins Hirn zauberte. Doch schließlich war auch diese Hürde genommen.

Beim Verstürzen des Kragens musste ich noch einmal etwas überlegen, konnte aber auch das sehr gut meistern. Den Kombistoff habe ich in meiner Vorratskiste gefunden - es ist ein Baumwollstoff, der eigentlich eine Tischdecke werden sollte. Die wird nun etwas kürzer, denn der bunte Gegensatz zum grauen Walk gefiel mir ausgesprochen gut, ebenso wie der knallpinke Futterrest, aus dem ich genau die benötigten Futterstücke herausbekam.

Und hier ist er nun, mein Stadtmantel: 

Geschlossen wird der Mantel mittels Druckknöpfen. Inzwischen habe ich von verschiedenen Stadtmantel-Näherinnen gehört, dass das Anbringen der Druckknöpfe das Schlimmste am ganzen Mantel war, was ich nur bestätigen kann.
Aber nützt ja nix - und irgendwann war auch das überstanden.

Damit das Grau nicht so eintönig und trist aussieht, habe ich über eine Zufallsbekanntschaft aus Instagram, der lieben Alexandra von Knopfsachen, Knöpfe machen lassen. Ganz genau abgestimmt auf die Farben des Belegstoffs - sind die nicht toll?
Sie sind allerdings nur außen aufgenäht und erfüllen keine andere Funktion als Zier zu sein.
Das aber ausgesprochen gut, wie ich finde.


Die Tragefotos sind am verganenen Samstag in Berlin entstanden, als ich zu einem Stricktreffen mit Frau Maschenfein gefahren bin. In der Nähe des Veranstaltungsortes fand sich eine hübsche bordeauxfarbene Wand, die sich perfekt eignete als Kulisse. 
Ich muss sagen, von der Passform bin ich wirklich begeistert. Ich musste zwar die Länge kürzen, aber ansonsten keinerlei Anpassungen vornehmen. Sogar die Ärmellänge passte, die Taschen sind genau, wo ich sie brauche - und ich bin einfach superglücklich mit meinem Mantel!

Einen großen Lacher gab es allerdings kurze Zeit nach Entstehen der Fotos, als wir ein Stück weiter gelaufen waren und sehen konnten, was diese schöne bordeauxfarbene Wand eigentlich darstellte:


Und noch absurder, als ein Haus mit dem Bild rohen Fleisches zu bemalen finde ich die Aufschrift, die oben auf dem Messer geschrieben ist: "Berlin 1961 - 1989". Die Teilung als Carpaccio? Interessant.

Dieses Haus steht an der Bernauer Straße bei der Gedenkstätte Berliner Mauer, die wir bei der Gelegenheit (und weil sie so kommod am Weg zum Treffpunkt lag) besucht haben.
Wer die Gedenkstätte noch nicht kennt: unbedingt mal anschauen. Wo einst die Mauer entlangführte, stehen heute Metallstelen, und an verschiedenen Stationen kann man sich über verschiedene Aspekte des Mauerbaus und der Teilung informieren. An jeder Station gibt es dazu auch Audiodokus mit Interviews von Zeitzeugen. Wirklich interessant - und mit fast 30 Jahren Abstand zum Mauerfall für mich kaum noch vorstellbar, dass es diese grausame Grenze mitten in der Stadt und quer durchs Land wirklich einmal gegeben hat.


Passend zum Mantel und zur kalten Jahreszeit habe ich mir auch noch einen Schal gestrickt, den ich "Stadtschal" getauft habe. Aus ganz edlem Mohair-Seidengemisch und nach einer eigenen Anleitung, die in den nächsten Tagen erscheinen wird. Wer Lust hat, darf gern nachstricken!

Stadtmantel und -schal verlinke ich nun beim Me-Made-Mittwoch. Ob es noch andere Wintermäntel zu sehen gibt?






Mittwoch, 8. November 2017

Fast für die Tonne...

... wäre diese Bluse gewesen.
Dieses Projekt stand von Anfang an unter keinem guten Stern.

Dabei ging alles so gut los.
Beim letzten Bummel durch Stoff & Stil, auf der Suche nach passendem Stoff für ein Weihnachtskleid, lief mir ein wunderbarer Viskosestoff über den Weg. Genau mein aktuelles Beuteschema - currygold mit dunkelblau.😍😍😍😍
Das Projekt dazu war klar - die Bluse aus der Frühlingsausgabe von Handmade Kultur. Diese hatte ich als kurzärmelige Variante im Mai schon genäht, und nun wollte ich gern noch eine langärmelige Variante haben für den Herbst. Mit der Stoffwahl der ersten Bluse war ich nicht so glücklich, aber bei einem Nähtreff hatte ich Gelegenheit, eine Version aus weich fallendem Stoff probieren zu dürfen, die mir ausgesprochen gut gefiel. Stoff vorhanden, Schnitt lag bereits abgepaust und ausgeschnitten vor - so war alles bereit zum Start.

Doch schon beim Zuschnitt passierte mir ein Fehler. Obwohl die Seiten des Stoffs wunderbar gekettelt waren, habe ich alle Teile quer zum Fadenlauf zugeschnitten und das erst gemerkt, als nur noch die Belege zuzuschneiden waren.
Trotzdem habe ich angefangen zu nähen, allerdings schon leicht genervt.  
Die Ärmel habe ich diesmal nicht gekräuselt, sondern mit Hilfe von Stecknadelvoodo in Fältchen gelegt.  Für den hinteren Verschluss fand sich ein passender Knopf in meinem Fundus. Gar nicht mal so schlecht!

Da der Stoff ziemlich dünn ist und leicht franst, wollte ich gerne französische Nähte nähen. Das finde ich immer besonders adrett bei so feinen Stoffen. Beim Schließen der Ärmelnähte stellte sich dann heraus, dass die Ärmel viel zu eng wurden.
Schon mal vier lange Nähte bei einem empflindlichen Stoff aufgetrennt? - Dann wisst ihr ja, wie ich mich fühlte.
Merke - wenn französische Nähte auf dem Plan stehen, immer ordentlich Nahtzugabe zugeben!
Neu genäht passten nun meine Arme auch in die Ärmel. Allerdings passte die ganze Bluse irgendwie nicht so recht - zu eng um die Brust, die Falten wollten nicht ordentlich liegen (was vielleicht am Fadenlauf liegt?), und überhaupt fühlte ich mich gar nicht wohl.
In diesem Stadium entschloss ich mich, die Säume noch zu nähen und die Bluse zu spenden. Dem schönen Stoff trauerte ich allerdings schon hinterher.
Und auch beim Festlegen der Ärmellänge passierte wieder ein Fehler - ich habe an der falschen Markierung abgeschnitten und die Ärmel so mehr gekürzt als beabsichtigt. Menno! 😠😠😠

An einem schönen Samstag Vormittag nahm ich mir die Säume also vor. Eigentlich sind an den Ärmeln und auch am Saum Gummizüge vorgesehen, um einen Balloneffekt zu erzielen. Da die Bluse aber so einen hübsche Länge hatte, habe ich alle Säume einfach umgenäht.

Eine letzte Chance kriegte die Bluse noch - und bei der Anprobe ohne langärmeliges Shirt drunter fiel alles an seinen Platz. Auf einmal passte sie, Heureka!
Wie passend: so hatte ich plötzlich ein wunderbares Outfit für eine festliche Einladung!

Solange am Samstag das Licht noch ausreichte, habe ich mich flugs in Schale geworfen, und der beste Ehemann von allen mussste seine Bauarbeiten unterbrechen, um "Modefotos" anzufertigen. 

Die Form des Halsausschnitts gefällt mir besonders. Nicht zu offenherzig, aber doch auch ein bisschen raffiniert durch die Falten.

Hier kann man ein bisschen die schöne, leicht ausgestellte, Ärmelform erkennen. Und wie durch ein Wunder haben die Ärmel auch mit Saum genau die richtige Länge!

Auch die Saumlänge gefällt mir ganz gut an meiner Bluse. Da der Stoff so weich ist, kann man sie auch gut in den Hosen- oder Rockbund stecken - sie ist also tatsächlich universell tragbar.
Beim Aufrüschen für die Feier fiel mir allerdings auf, dass mir zum wirklich perfekten Outfit der passende Schmuck fehlt. Aber das ist eine andere Geschichte...

Habt ihr auch schon mal ein Kleidungsstück genäht, dass euch während des Nähens so geärgert hat, und das euch am Ende doch sehr gut gefällt?

Verlinkt zum MeMadeMittwoch.



Montag, 6. November 2017

Stoffdiät im November

Die liebe Küstensocke ruft wieder auf zur Bestandsaufnahme bei der Stoffdiät.

Wie viel habe ich geschafft seit dem letzten Mal im September? Gefühlt war ich nicht sehr produktiv.
Daher bin ich gspannt, was die Bestandsaufnahme jetzt zutage bringt.

Genäht habe ich seit dem letzten Mal:
- mein Knotenkleid (minus 2 Meter)

- den Stadtmantel (minus 3 Meter sowie ca 1 m Futterstoff aus "Schwarzbestand")


- eine Bluse (minus 1.50 Meter)



Bluse und Stadtmantel stelle ich demnächst genauer vor.
Insgesamt habe ich also seit dem letzten Treffen immerhin 6.50 Meter vernäht und in diesem Jahr 31.40 m! Alle Neuzugänge aus dem letzten Online-Einkauf sind damit bereits umgewandelt in liebe Kleidungsstücke, und durch Wegfall von sperrigen 3m Walk wäre eigentlich wieder Platz in der Stoffkiste...

... wenn ich nicht wieder einmal bei Stoff & Stil vorbeigekommen wäre.
"Eigentlich" war ich auf der Suche nach einem schönen Stoff fürs Weihnachtskleid. Den Schnitt hatte ich mir zusammen mit Kape Anlumi bereits ausgeguckt (Kleid 116 aus der September-Burda), und im Laden hatte ich mich in den Nadelstreifen-Wollstoff oben rechts im Bild sofort verliebt. Der Blusenstoff (der ja aber schon vernäht ist) und der Punktejersey hefteten sich ganz gemein an meine Fersen.

Unterm Strich sind also gerade 26.1 m im Stofflager. Davon sind 2 m blauer Gabardine, gekauft im Januar, schon fast fertig verarbeitet zu einer Hose. Gerade heute habe ich einen weiteren Meter entnommen, um ihn bei der Schneiderin mit Schrägband zu Tischläufern werden zu lassen. Dazu fehlt mir derzeit die Lust, und auch die Zeit, da ich in den nächsten Wochen verhältnismäßig viel unterwegs sein werde.
Also wird hier delegiert - vielleicht mache ich das genauso mit den 2.5 Metern Baumwollstoff, der eine Tischdecke werden soll.
Manchmal muss man halt auch delegieren, findet ihr nicht?


Sonntag, 5. November 2017

Auf den Nadeln - November

Schon ist es November, die Tage sind schon spürbar kürzer geworden, und kühler auch. Zeit, die gestrickten Lieblinge vom letzten Jahr aus der Kiste zu kramen, oder aber Weihnachtsgeschenke für die Lieben zu stricken. Nur noch knapp acht Wochen bis Heiligabend...

Die letzten Tage bin ich gefühlt gar nicht so sehr zum Stricken gekommen, denn sobald ein wenig Zeit übrig war, habe ich mich an die Anleitung zu diesem Dreieckstuch gesetzt. Das Tuch ist zwar schon seit einiger Zeit fertig, und die Anleitung als Entwurf ebenso, aber halt noch nicht in ordentlich lesbarer Form, wie sich da gehört und wie ich das gerne hätte.

Nun aber ist es fast geschafft, und hoffentlich noch diese Woche kann die Anleitung in den Test gehen. 
Hat eine von euch Lust zum Testen? Man braucht Garn in Fingering-Stärke (ca 200 - 225 m / 50 g), in zwei Farben. Es muss nicht zwingend ein meliertes Garn sein, wer das nicht mag - zweifarbig soll es aber schon sein, damit die Strickweise gut zur Geltung kommt.
Fotos vom fertigen Tuch und seinen Tragevarianten findet ihr im Ravelry-Projekt.

Gute Fortschritte gemacht hat meine nächste Anleitung mit dem Arbeitstitel "Stadtschal":
Ich habe mir gerade einen Übergangsmantel genäht, und dazu braucht es natürlich die passenden Accessoires. Zum Beispiel einen Schal. Gestrickt aus der wunderbar flauschigen Sensai von Itoyarns. Meine Farbauswahl - weiß, silver grey, smoke grey, lime und azalea - passt super zu den Farben des Mantels, finde ich.
Inzwischen bin ich am Ende der vierten Farbe angekommen, und der Schal wird kommende Woche noch fertig werden - rechtzeitig zum Maschenfein-Treffen am 11.November:
Die Anleitung ist schon geschrieben und gerade im Test - vielleicht geht sie am kommenden Wochenende noch online, und die eine oder andere macht daraus ein luxuriöses Weihnachtsgeschenk?

Da das Sensai-Garn so super ergiebig ist, überlege ich, aus den Resten noch eine Mütze zu stricken. Eine Idee habe ich schon - aber die muss noch ein wenig reifen. Ihr werdet auf jeden Fall davon erfahren.

Verlinkt zu
Maschenfein - auf den Nadeln November
Liebste Maschen
Creadienstag


Mittwoch, 1. November 2017

Meine Alltagslieblinge

 “Alltagskleidung” ist heute das Thema beim Motto-MeMadeMittwoch. In einigen Teilen der Republik ist heute Feiertag - bei uns im Norden leider nicht, und ich muss gleich - in Alltagskleidung - ins Büro.

Die meiste meiner selbstgenähten Kleidungsstücke trage ich alltags – Alltagstauglichkeit ist sozusagen eine Grundvoraussetzung für alle meine Kleidungsstücke.Bequemlichkeit ist ein Muss. Sehr gern trage ich Hosen, und obwohl ich inzwischen einige genäht habe, sind Hosen immer noch Angstgegner. 

Ich will das Thema etwas enger fassen und euch meine Alltagslieblinge zeigen – danach hatte neulich auch Frau Crafteln im Rahmen einer Insta-Challenge gefragt.


Hier seht ihr einen Stapel meiner selbstgenähten und –gestrickten Oberteile. Gleich wird klar: Blau-weiß-rot sind die Farben der Wahl! Dieses Farbkonzept hatte ich im Rahmen des Spring-Style-Alongs von Alex vor zwei Jahren aufgestellt, und es funktioniert immer noch wunderbar. Die Farben sind gut miteinander und auch mit schwarz oder grau kombinierbar, und wenn ich einmal keine Lust habe, lange zu überlegen, was ich heute tragen möchte, greife ich auf ein Shirt aus diesem Stapel zurück. Die meisten Teile davon sind also schon seit etwa zwei Jahren in Gebrauch, das eine oder andere ist auch schon etwas abgeliebt und wird über kurz oder lang ersetzt werden müssen.

Um die Garderobe etwas abwechslungsreicher zu gestalten, habe ich dieses Jahr noch drei Farben dazugenommen: grau, curry und pink. Diese lassen sich sehr schön mit den anderen drei Farben – und schwarz – kombinieren, und ich sehe nicht mehr jeden Tag aus wie die Landesflagge von Schleswig-Holstein. 

Ein erstes Lieblingsstück mit der neuen Kontrastfarbe curry ist mein Vogelmantel, entstanden Anfang des Jahres und in der kühleren Jahreszeit quasi im Dauereinsatz.  

Und mein graues Knotenkleid, gezeigt letzte Woche, das ich nun schon mehrfach mit der gelben Kaufjacke getragen und dafür sogar massig Komplimente eingefahren habe. 
Was sicherlich auch ein Alltagsliebling werden wird, ist der Stadtmantel, der fast fertiggestellt ist und nur noch auf seine Zierknöpfe wartet. Auch hier bin ich meinem Farbschema treu geblieben - wie ich euch hier am Kragendetail zeige: 

Was genau aber macht ein Kleidungsstück zum Liebling? Auch das war eine Frage von Frau Crafteln. Für mich beantworte ich die Frage so: 
- das Kleidungsstück ist bequem 
- es ist kombinierbar und fügt sich damit ein in die übrige Garderobe
- es hat ein bisschen Pfiff, ist aber nicht zu auffällig
- es ist pflegeleicht. 

Nun bin ich gespannt, welche Alltagskleidung meine Mitstreiterinnen heute präsentieren.