Mittwoch, 28. Oktober 2015

Freizeit! - Valentina Zwo

Ich finde ja, frau kann nie zu viele Jacken haben. 
Eine Jacke ist ja so ein praktisches Kleidungsstück - hält warm, wenn man friert, ist schnell ausgezogen, wenn man nicht mehr friert, lässt sich offen oder geschlossen tragen...
Ich habe viele Jacken, gestrickte und genähte - und doch noch keine für die Freizeit während der bevorstehenden kühleren Temperaturen. 

Das musste sich ändern!

Im Frühling habe ich bereits einmal Valentina von MiouMiou  genäht, eine Hoodie genau nach meinem Geschmack.
Das Frühlingsmodell ist aus Sommersweat, der zwar angerauht ist, aber nicht besonders kuschelig. Für den Herbst habe ich nun einen kuschelig weichen braunen Sweat gewählt und - im Herbst sind die Tage braun genug - mit türkisem Jersey kombiniert. 

Bei meiner Sommer-Valentina stören mich die kleinen Taschen ziemlich - man kann gerade mal eben die Faust einstecken, gemütlich die Hände in den Taschen versenken lässt der Schnitt nicht zu. Daher habe ich hier die Taschenbeutel vergrößert. 
Über die Konstruktion musste ich eine Weile grübeln, denn laut Schnitt ist bestimmt die Form der Taschenapplikation auf dem Vorderteil die Größe des Beutels. So musste ich beides voneinander trennen. Mit ein bisshen Tüftelei hat es dann ganz gut geklappt. 



Ebenso stört mich beim Frühlingsmodell, dass der hintere Kragenbeleg gern umklappt. Hier habe ich den Beleg als Passe abgesteppt: Problem gelöst, und sieht gut aus. Für den Merkzettel - das muss ich bei der anderen Jacke unbedingt noch ändern.


Das Kniffligste an der Jacke ist meiner Meinung nach der Reißverschluss - und wie man ihn so hinbekommt, dass er oben gleichmäßig endet. Dummerweise hatte ich einen 70cm langen RV erwischt, den ich an der Oberkante kürzen musste. Beim ersten Versuch war die linke Seite 1cm höher als die rechte - das konnte natürlich so nicht bleiben. Alles noch mal aufgetrennt, neu genäht - passt!

   

Den Tunnelzug an der Kapuze habe wollte ich eigentlich schick mit Knopflöchern  versehen. Allerdings zickt meine Maschine da noch ein bisschen rum. SelbstVersuche mit untergelegtem Zewa brachten mit der Knopflochautomatik nur wenig mehr als Fadensalat. Also habe ich Rechtecke mit schmal eingestelltem Zickzack genäht. Die sehen nicht ganz so schön aus, aber tun ihren Dienst. 

Inzwischen hat sich die Herbst-Valentina schon gut bewährt bei der Gartenarbeit und Spaziergängen. 
Weitere Alltagskleidung seht ihr hier beim Me-Made-Mittwoch, heute eröffnet von Frau Crafteln in einem schicken Wickelkleid. Weiteres Selbstgenähtes gibt's beim After-Work-Sewing zu sehen - hier werden heute erstmals die Beiträge der Vorwoche vorgestellt, die die meisten Klicks erhalten haben.
Viel Spaß beim Stöbern!

Mittwoch, 21. Oktober 2015

Knotenkleid - aus der grünen Hölle

Kennt ihr das: ihr geht in einen Stoffladen mit einem Schnitt, lasst euch beraten - und verlasst das Geschäft mit einem Stoff, den ihr euch nie ausgesucht hättet?

So bin ich zu diesem Stoff für mein Knotenkleid gekommen!
Es ist ein Viskosejersey. Grundfarbe: Braun. Mit Paisleys, zum Teil in wildem Limette. NIEMALS hätte ich mir den Stoff selbst ausgesucht. Aber die freundliche Mitarbeiterin rollte ein Stück ab und hielt mir den Stoff am Spiegel vor. Gar nicht schlecht! GEKAUFT!


(Was wiederum dafür spricht, dass in jedem Stoffladen ein Spiegel sein sollte. Mein örtlicher Stoff und Stil zum Beispiel hat das noch nicht begriffen und muss daher oft auf mich als Kundin verzichten)

Der Schnitt ist Twist Knot aus Ottobre 5/2013 und wurde hier schon oft gesehen.

Mit dem flutschigen Viskosestoff war das Nähen teilweise ein Abenteuer. Die Verknotung der beiden Vorderteile bescherte mir so manchen Knoten im Hirn und erneut die Erkenntnis, dass man sich im Zweifel einfach Wort für Wort an die Anleitung halten soll, dann wird es schon werden...
Und das Kleid gefällt mir einfach gut an mir. 



Wenn ich mir die Fotos so ansehe, fällt mir auf, dass meine "Grüne Hölle" farblich sehr gut zum Kleid passt - es ist fast schon tarnfarben, wie lustig :)

Beim Säumen allerdings wäre mir fast die Katastrophe passiert. Irgendwie wollte es mir einfach nicht gelingen, einen vernünftigen, geraden Saum herzustellen. Ich steckte ab und schnitt ab, es zuppelte und zuppelte... Nun ist der Saum ein echter Sparsaum, am Ende war nur knapp 1 cm übrig zum Umschlagen. Kürzer hätte es wirklich nicht sein dürfen! Grade noch mal Glück gehabt!

Momentan lässt sich das Kleid auch noch gut tragen. Leider wärmt die Viskose nicht gut, so dass ich bei tieferen Temperaturen doch leicht fröstele. Aber kombiniert mit Jacke und Tuch ist es für die aktuellen Temperaturen noch ein feines Kleidungsstück - dank der guten Beratung im Stoffladen!


Beim heutigen Me-Made-Mittwoch zeigen (Hobby-)Schneiderinnen wieder ihre Werke. Ella Mara zeigt hier ein Nähkrisenkleid, mit dem es ein sehr gutes Ende gab.
Weiteres Selbstgenähtes gibt es beim After-Work-Sewing, der sich heute erstmals in etwas abgewandelter Form präsentiert..

Dienstag, 20. Oktober 2015

Lieblings-Maschenmarkierer

Am vorletzten Sonntag war ich auf dem Stoffmark.
Natürlich habe ich reichlich Stoffbeute gemacht (die Ergebnisse werden entsprechend Präsentiert werden), aber diesmal gab es auch einige Stände mit Zubehör: Gürtel, Armbänder, Knöpfe... und einen Stand mit Schmucknadeln, Perlen und einer sehr schönen Auswahl an Metallanhängern.

Daraus habe ich mir Maschenmarkierer gebastelt - jeweils ein Anhänger und ein Metallring der größten Größe, die vorrätig war. Nachdem ich dem netten Mann am Verkaufsstand erklärt habe, für welchen Zweck ich die Anhänger verwenden will, kroch er sogar extra unter den Tisch, um in der "Spezialkiste" nach passenden Ringen zu suchen.

Herausgekommen ist dies:


Momentan habe ich ein sehr sperriges Strickprojekt (diesen Poncho  )auf der Nadel, und dafür leisten mir die kleinen lustigen Gesellen hervorragende Dienste.

Eine kleine Anekdote gibt es noch dazu:
Ich habe ein gutes Gehör für Dialekte. Der Verkäufer sprach im gleichen Tonfall, den man in meiner Heimat spricht. Darauf angesprochen, sagte der Verkäufer "Ich komme aus Koblenz." Schwupps, waren wir beste Freunde und quatschen noch ein bisschen über Rhein und Mosel & Co. Verabschiedet wurde ich mit den Worten "Die Ringelscher gebb ich der so medd".
Ach wie herrlich - so etwas erlebt man nur in der analogen Shoppingwelt!

Was ich stricke? Das zeige ich hier (<klick>)
Was die anderen Kreatives treiben, sieht man hier beim Creadienstag und bei Dienstagsdinge.

Freitag, 16. Oktober 2015

Wer ist schneller - der Winter oder ich? - Poncho

Ponchos sind ja seit einiger Zeit der letzte Schrei.
Ich habe mir im letzten Winter schon einen "Drinnen-Poncho" gestrickt (<klick>), den ich total bequem und schick finde.
Dann habe ich mich bei Ravelry in diesen  Poncho verliebt - ein "Draußen-Poncho" als Jackenersatz. Ein Traum! Und dunkelblau muss er sein!
Eine ganze Weile habe ich über das richtige Garn gegrübelt (Malabrigo Mecha, die mit dem tollen Farbverlauf? Wunderschön, leider sehr teuer... - Drops Nepal, wie in der Originalanleitung verwendet? Da finde ich das blau langweilig...) Schließlich habe ich mich für Bekannt-Bewährtes entschieden: Clou von Junghanswolle. Schön dick und mollig, kratzt nicht, maschinenwaschbar und auch noch sehr günstig.

Am vergangenen Sonntag habe ich "Hugo" angenadelt.
Mit Nadeln Nr 6 gestrickt, ging der Kragen gut von der Hand:
Aber, ach du Schreck, allein der Kragen verbrauchte schon ein Knäuel. Bleiben noch 13...
Eine Anprobe zeigte allerdings, dass mein Garn wohl deutlich dicker sein muss als das Originalgarn der Anleitung. Ich hatte die vorgegebenen 96 Maschen angeschlagen, und der Krage schlackerte nur so am Hals. Also noch mal aufgeribbelt und mit 80 Maschen neu begonnen. Viel besser!

Inzwischen bin ich bei Knäuel 4:
Ein bisschen habe ich nun doch Zuversicht, dass ich mit der Wolle auskommen werde.
Da man nach dem Kragen alle 2 Reihen 8 Maschen zunimmt, wird es allerdings schon recht eng auf der Nadel.

Das Muster sieht in der vorderen und hinteren Mitte sowie über den Schultern ein Zopfmuster vor. Um dessen Anfänge zu markieren, habe ich mir diese tollen Maschenmarkierer gebaut:


Die Zutaten dazu habe ich vom Stoffmarkt, dort gab es einen Stand mit Perlen, Knöpfen, Anstecknadeln usw. und eben diesen - und vielen weiteren - Metallanhängern. Ein Ring dran - fertig sind meine neuen Lieblingsstücke, die mir bei dem Wollwust sehr gute Dienste leisten!
(Als ich meiner Freundin davon erzählte, fragte sie "WAS sind denn Maschenmarkierer?" - vielleicht schenke ich ihr welche zu Weihnmachten...)

Mein Plan ist, den Poncho schnellstmöglich fertig zu bekommen, bevor der dicke Winterfrost über uns herfällt - denn es ist ja ein Draußen-Poncho. Der Usedom-Schal muss so lange pausieren - ber der wird auch erst zu Weihnachten benötigt :)


Deshalb muss ich jetzt schnell wieder an die Nadeln und verlinke diesen Zwischenstand verlinke ich mich bei Maschenfeins Auf den Nadeln.



Sonntag, 11. Oktober 2015

Halbzeit für den "Usedom" - Schal

Beim letzten Mal habe ich von meinem "Usedom" - Schal berichtet (der so heißt, weil ich dort einen wunderbaren Woll-Laden entdeckt habe, wo ich das Garn für den Schal gekauft habe).

Die Anleitung hat es in sich - ich glaube, ich habe mich noch nie bei einem Stück so oft verstrickt. Unzählige Male habe ich geribbelt, weil ich den Fehler entweder nicht finden konnte oder er sich nicht so einfach beheben ließ.
Einmal habe ich X Reihen im Mittelteil aufgetrennt, weil mir pötzlich 5 Maschen fehlten (wieso bloß...?), und den Mittelteil separat hochgestrickt.

Schon vorher habe ich alle paar Reihen einen Sicherheitsfaden gesetzt und immer wieder gezählt, gezählt, gezählt, damit mir keine Maschen verloren gehen - auf dem Foto unten ist er gut zu sehen (lila im schwarzen Bereich).

Nun ist ein Zauberball verstrickt - 400 m - und die Hälfte des Schals ist fertig.
Nach dem Baden und Spannen sieht er so aus:

Das Muster ist - obwohl (oder weil?) so kniffelig - wirklich schön, und allmählich habe ich es auch verstanden und muss nicht mehr ständig auf die Anleitung schielen. 
Die zweite Hälfte stricke ich vom anderen Ende zur Mitte hin, denn der Anfang des Musters ergibt so ein schönes Zackenmuster. In der Mitte werden dann beide Teile miteinander vernäht. 

Allerdings gönne ich mir jetzt einmal eine Entspannungspause und stricke erst mal etwas weniger Anspruchsvolles. 
 Hier zu sehen ist der Kragen meines Ponchos - ein Knäuel ist schon verbraucht. Ich bin nun gespannt, ob die übrligen 13 Knäuel reichen für den Rest...

Verlinkt zu Maschenfein - auf den Nadeln im Oktober. Hier zeigen Strickwütige ihre Werke - viel Spaß beim Stöbern!

Mittwoch, 7. Oktober 2015

Lila Jäckchen - fertig zum Ausführen!

Die Temperaturen werden merklich kühler, der Herbst ist hier im Norden schon eingezogen und beglückt uns immer wieder mit Schauern und grauem Himmel. 
Gut, dass passend zum Wetter meine neue Strickjacke nun fertig ist und ich sie euch präsentieren kann.

Dieses Projekt hat etwas länger gedauert, da ich zwischendurch diverse Kleinprojekte gestrickt habe. Aber dank eines sehr entspannenden Urlaubs ist das gute Stück - mein Bindejåckchen - jetzt tragebereit: 
Witzigerweise trifft die Farbe der Wolle genau die Farbe meiner "Susi" - das Sofa im Hintergrund allerdings ist dunkelblau. (Auf diesem Foto sind die Fäden noch nicht vernäht... ähem... das ist natürlich inzwischen passiert!)

Hier ist das Muster im Detail zu sehen - im Prinzip wird die Jacke in 2er Rippen gestrickt, die in regelmäßigen Abständen gegeneinander versetzt werden:   

Anders als in der Anleitung vorgesehen, habe ich Rücken- und Vorderteile in einem gestrickt. Die Bindebänder werden separat bis zu einer gewissen Länge gestrickt und dann mit den Maschen der Vorderteile gemeinsam weiter gestrickt. 

Insgesamt folgt die Jacke einem recht einfachen Schnitt, der durch das Muster das gewisse Etwas bekommt. Ich habe mehrere ähnliche Jacken von Jackpot, auch eine in lila, die allerdings inzwischen sehr abgeliebt ist. Die Vorlage in der Filati (s. u.) kam mir daher genau richtig, um Ersatz zu schaffen. 
Allerdings war das von mir verwendete Garn deutlich dünner als das Originalgarn der Anleitung, und so musste ich ein bisschen rumprobieren, damit das Jäckchenam Ende passt. 

Leider ist es dann trotz Maschenprobe passiert, dass nach dem Waschen die Merinowolle sich furchtbar in die Länge gezogen hat (dafür gibt es nun ein exzellent gleichmäßiges Maschenbild). Die Gesamtlänge war daher - wie vorher errechnet - genau richtig. Aberdie Ärmel und auch die Bindebänder ca 10 cm zu lang. 

Inzwischen weiß ich jedoch Abhilfe - Maschen in der gewünchten Höhe auffädeln, darunter beherzt abschneiden und abketten bzw in diesem Fall Bündchen anstricken, damit am Ende das Muster stimmt. Klingt brutal, klappt aber (je nach Garn und Muster) super. 

Nun sind die Ärmel passend (vielleicht doch ein Tickchen zu kurz - was meint Ihr?), und auch die Bindebänder baumeln nicht mehr auf halbem Oberschenkel - und so sieht das neue Mitglied meiner Herbst-/ Wintergarderobe aus:



Details: 
- Anleitung von Lana Grossa: Modell 64  aus Filati Nr. 49
- Garn: 300g Merino 450 Supersoft + ca 150 g Seide, beide dunkellila, handgefärbt von Heike Hug, erhältlich bei Woll- und Strickträume.

Trotz des Lochmusters und des verhältnismäßig dünnen Garns ist das Jäckchen recht kuschelig - und durch die Länge und Taillierung für mich sowohl mit Röcken als auch mit Hosen kombinierbar. 

Hier beim Memademittwoch finden sich wie immer Selbermacherinnen mit Ihren Werken zusammen - und wie immer freue ich mich aufs Stöbern. 

 Verlinkt zu