Vergangenen Herbst habe ich beim Herbstquilt-Sew-Along das erste Patchworkstück meines Lebens genäht - und auch noch gleich eine große Decke. Nie hätte ich gedacht, dass ich das so gut hinkriege. Deshalb heißt die Decke "Platzvorstolz":
Durch den Erfolg beflügelt, fasste ich den Gedanken, meiner besten Freundin eine ähnliche Decke zu ihrem 40. Geburtstag zu nähen.
Gedacht, gemacht - Stoffe besorgt, Schema erstellt, zugeschnitten.... und dann von Oktober an liegen lassen bis nach Weihnachten:
Der Geburtstag meiner Freundin rückte gnadenlos näher, und noch keine Naht war genäht.
Würde ich mir ein alternatives Geschenk einfallen lassen müssen?
Nein!
Dank des UFO-Abbau-Sewalongs ging es dann in Riesenschritten vorwärts.
An einem Wochenende waren die Quadrate zu Streifen und die Streifen zum Top zusammengenäht:
Das Top sollte noch "eingerahmt " werden. Plötzlich gefiel mir aber der senffarbene Stoff, den ich dafür vorgesehen hatte, nicht mehr. Nach ausgiebiger Beratung mit Ehemann und Nachbarin wurde eine Lösung gefunden: Erst wird ein schmaler Rahmen mit braunem Tupfenstoff angenäht, und dann ein breiterer aus dem senffarbenen Stoff mit den Pusteblumen.
Beim Ausmessen und Zuschneiden hatte ich fachkundige Hilfe:
Weiter ging es mit dem Annähen der Randstreifen. Der Töffelmodus ist bei mir ständig aktiviert, und so habe ich prompt zwei lange Streifen falsch herum befestigt (Werkzeug ist schon bereit - wieso dauert Auftrennen immer dreimal so lang wie Annähen? Menno!).
Damit war das Top dann aber wirklich fertig, und das Abenteuer konnte richtig losgehen. Ich verstürze dabei immer die drei Lagen (Oberseite, Vlies, Unterseite) miteinander, damit alle drei Lagen schon mal miteinander verbunden sind. Das "traditionelle" Einfassen mit Schrägband oder einem Binding ist mir bei so einer großen Decke zu fummelig - am Ende verderbe ich das gute Stück dann auf die letzten Meter.
Also habe ich alle Lagen ausgebreitet und fast meinen gesamten Stecknadelvorrat zum "Piercing" verwendet. Kater Josef versucht sich als Fakir - die Lagen halten aufeinander.
Wider Erwarten ging das Verstüzen völlig problemlos. Bei meiner ersten Decke hatte ich dickes Bügelvlies als Einlage verwendet, da ich glaubte, das auf das Top aufbügeln zu können - leider eine Fehlannahme. Diesmal habe ich normales Vlies verwendet, was sich sehr gut verarbeiten ließ (vielleicht auch, weil alles katzensicher zusammengesteckt war). Am Ende des Tages war die Decke gewendet - alles war richtig zusammengenäht und Kater Josef nimmt wieder die Qualitätskontrolle ab:
Dann ging es ans Quilten.
Hier habe ich nur die Kontur des braunen Punktestoffs mit der Maschine gesteppt, und die Quadrate mit dem Vogelmotiv während 3 Spielfilmen per Hand mit braunem und weißem Garn gequiltet:
Katze Maria probt das gute Stück auf Gemütlichkeit und hat sich über Nacht die Decke von der Sofalehne gezuppelt und sich damit zugedeckt:
Dann alles noch mal gebügelt, (hoffentlich) alle Nadeln und Katzenhaare entfernt, mit einem Pflegelabel versehen, bei dem der Kleber noch trocknen muss - und: FERTIG!
Einen Namen hat sie auch: Just 4(0) You!
Stoffe: Myo-Stoffe, Frau Tulpe, Stoffmarkt.
Fertige Größe: ca 165 x 130 cm.
Und damit ab zum Selbermacherfreitag und zum Creadienstag!
4 Kommentare:
ist ja süß, ja die lieben Mietzen, sehr schöne Decke
boa! die decke ist genial. in die würde ich mich auch gerne kuscheln....
liebst andrea
Eine sehr schöne Decke, wie gut dass sich beim Verstürzen nichts verzogen hat, wäre schade drum gewesen.
LG Petra
Wow! Und wieviel Arbeit dadrin steckt!!! Ich habe auch mal eine ähnliche Decke genäht. Seitdem habe ich bestimmt 10 graue Haare mehr :D
LG
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