Gerade hatte ich ein paar Tage Urlaub, die ich mit dem besten Ehemann der Welt auf unserer Lieblingsinsel Usedom verbracht habe.
Die besten Nachbarn der Welt haben dort ein Häuschen im Achterland, welches über die Jahre so etwas wie unsere zweite Heimat geworden ist.
Insbesondere fühlen wir uns dort so wohl, weil es uns dort gelingt, richtig "den Stecker zu ziehen" und die Seele nach Herzenslust baumeln zu lassen. Da es auf der Insel mit dem Handynetz nicht so doll bestellt ist (und man je nach Standort achtgeben muss, nicht ins polnische Netz zu geraten), hat man wirklich seine Ruhe und ist einfach mal nicht erreichbar. Jedes Mal wundere ich mich, dass das heutzutage tatsächlich noch geht. Es geht - und eigentlich ganz wunderbar!
Und was mache ich, wenn ich nicht online sein kann, und die Nähmaschine zu Hause geblieben ist?
Genau: STRICKEN!
Mein aktuelles Projekt - Diese Jacke aus der Filati Nr. 49 - ist schon eine Weile in Arbeit. Die Maschenprobe und das Material hatte ich hier schon beschrieben.
Der Stand vor dem Urlaub war dieser:
Nein, das ist kein Pullover für Leute mit dickem Körper und dünnen Ärmchen :)
Ich habe anders als in der Anleitung vorgesehen, Vorderteile und Rückenteil in einem gestrickt - das spart beim Zusammennähen zwei Nähte, und wie ich feststellte, laufen Fehler im Muster dann wenigstens gleichmäßig durch alle Teile...
Also ist hier ungefähr die Hälfte der Jacke fertig, die beiden Schwänzchen rechts und links sind die angestrickten Bindebänder.
Gestrickt wird im "Rippenstrukturmuster". Das bedeutet, man strickt haupdsächlich in Zweierrippen, die nach einer gewissen Anzahl von Reihen mittels Umschlägen gegeneinander versetzt werden und einen Zopfmustercharakter entwickeln.
Da das in der Anleitung verwendete Garn sehr viel dicker ist als meine Merino-Seidenkombi, habe ich mich für einen Rapport von 10 Reihen entschieden, nach denen das Muster versetzt wird. Das sieht dann so aus:
Gegen Ende der Urlaubswoche ist der Hauptteil der Jacke bereits fertig für den Fototermin auf der Ferienhausterrasse:
Inzwischen sind auch die Ärmel fertig. Nun wird noch gebadet, gespannt, alles zusammengenäht und anprobiert.
Nach der ersten Anprobe im jetzigen Zustand sieht es so aus, als ob ich die Jacke unten noch verlängern muss, während die Ärmel wieder mal zu lang geraten sind - aber ich habe mich an die Maschenprobe gehalten. Mal sehn, ob ich richtig umgerechnet habe...
Damit es beim nächtsen Mal nichts schiefgeht, habe ich mir kürzlich diesen Kurs von Makerist gegönnt: "Strickanleitungen anpassen und umrechnen" - leider habe ich es vor dem Urlaub nicht mehr geschafft, ihn anzusehen. Aber die nächsten Projekte sind ja schon in der Pipeline... und ob der Kurs was für meine Schwierigkeiten taugt, werde ich an dieser Stelle berichten.
Verlinkt zu Maschenfein - Auf den Nadeln September - hier zeigen Strickverrückte ihre Projekte.
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