Vor zwei Wochen habe ich mit dem besten Ehemann der Welt eine Woche Urlaub auf unserer Lieblingsinsel Usedom verbracht. Zwischenzeitlich ist das schon fast unsere zweite Heimat, wir sind jedes Jahr mindestens einmal dort, und lassen nach Herzenslust die Seele baumeln.
Aber erst dieses Jahr habe ich das Wollgeschäft in Usedom auf Usedom entdeckt.
Kaum zu fassen!
"Der Spinndönz" ist gleich an der Kirche und eigentlich nicht zu verfehlen.
Parken kann man prima gleich vorm Geschäft, allerdings nur für kurze Zeit. Wer sich auch noch das Städtchen ansehen möchte, kann auf einen kostenfreien Parkplatz ausweichen, der ca 5 Gehminuten entfernt ist.
So sieht der Laden aus- mit umstricktem Fallrohr, schiefer Laterne und umstricktem Geländer am Schaufenster.
Anhand der Auslage kommt man vielleicht nicht direkt drauf, dass es hier auch Wolle zu kaufen gibt. Denn im Spinndönz gibt es eine große Auswahl gestrickter Kleidug, Decken, Schals, Tücher...
Zum Teil aus Irland, aber auch aus der im Hause gesponnenen und bearbeiteten Wolle.
Ein großer Webstuhl dominiert den vorderen Verkaufsraum - beim Spinndönz kann man nach Anmeldung auch Spinn- und Webkurse buchen.
Im hinteren Raum versteckt sich dann die Wolle.
Hier gibt es viel zu entdecken - Inkawolle, Sockenwolle mit Seide und Bambus, Tweedgarn, handgesponnene Stränge von Schurwolle... naturbelassen oder in bunten Farben. Außerdem ein erstaunlich großes Sortiment an Knöpfen - schade, dass ich gerade keine brauchte.
Toll fand ich es, mal von einem Mann - Herrn Jesewski - beraten zu werden. Das war ein spezielles Einkaufserlebnis, denn bisher wurde ich in allen Wollgeschäften, die ich bisher besucht habe, von Frauen bedient. Sehr fachkundig wurden mir die einzelnen Garne erklärt, und auf meine Bemerkung, ich suche weiche Wolle für einen Schal auch sofort die Garne verworfen, die nicht in Frage kamen. Sachlich und unaufdringlich - ganz nach meinem Geschmack.
Entschieden habe ich mich schließlich für einen Zauberball von Schöppel, Farbe "Rauchzeichen". Herr Jesewski ist scheinbar Zauberball-Farbexperte, ich fand es einfach umwerfend, wie er die - für mich doch sehr ähnlichen - Zauberbälle auseinanderhielt. Genauso hat es mich begeistert, dass von den verfügbaren Farben jeweils große Probestücke gestrickt waren (und dann auch noch in verschiedenen Stärken) - so konnte ich mir ein wirklich gutes Bild darüber machen, wie sich die Farbverläufe entfalten würden. Wirklich eine tolle Sache, die mir bisher in einigen Wollgeschäften fehlte.
Et voilá, der Anfang meines Zauberball- Schals ist gemacht:
"Rauchzeichen"
ist ein Farbverlauf von Anthrazit über grau nach hellblau. Es ist genau
die Farbkombination, die mir für die Empfängerin des Schals vorschwebte.
Der Schal soll ein Weihnachtsgeschenk werden, dieses Jahr fange ich wirklich zeitig an!
Die Anleitung ist von Junghans, allerdings habe ich zwei Musterrapporte in der Breite weggelassen, damit der Schal nicht zu groß wird. Ein Rapport in der Höhe ist nun fertig, und ich finde, es sieht schon sehr vielversprechend aus:
Das Etikett von Schöppel hat übrigens folgenden Hinweis, wie man ihn sonst nur von Zigarettenpackungen kennt: "Stricken kann süchtig machen" Bei Schöppel hat man offenbar Humor :-)
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1 Kommentar:
Hallo Sandra!
Eine schöne Geschichte und ein noch schönerer Schal!
LG Monika
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