Dienstag, 17. Mai 2016

KunstHandFest 2016 - kreative Inspiration

Endlich hat die Freiluftsaison begonnen!
Pünktlich zum Himmelfahrtswochenende schnellten die Temperaturen nach oben, und der Himmel erstrahlte in wolkenlosem Blau.
Ideales Wetter für mein erstes Freilufthighlight des Jahres, das Kunsthandfest, das  jedes Jahr am Himmelfahrtswochenende in meinem Nachbardorf Barnitz stattfindet..

Barnitz ist ein Künstlerdorf, und während des Kunsthandfestes öffnen die Künstler ihre Ateliers und laden weitere Künstler und Kunsthandwerker zu sich ein, um ihre Werke zu präsentieren.
Dabei entsteht jedes Jahr eine neue Mischung, die aber immer wieder faszinierend und inspirierend ist.
In dem zwanglosen Ambiente ergibt sich häufig ein Pläuschchen mit den Künstlern, und bei Kaffee, Kuchen oder anderen kulinarischen Köstlichkeiten kommt man auch mit anderen Besuchern schnell in Kontakt.

Heute will ich euch einladen, mit mir einen virtuellen Rundgang über "mein" Kunsthandfest zu unternehmen. Passend zum Anlass habe ich mein neues Blüschen erstmals ausgeführt und mir prompt den ersten Sonnenbrand des Jahres eingefangen.


Also für euch: Sonnenhut aufgesetzt, Sonnencreme aufgetragen, und los geht's!

Wir starten bei der "Viecheria". Susanne Wetzel filzt wunderbare Viecher! Sie verwendet dazu Merinowolle (diese Viecher sind RICHTIG weich!) oder heimische Schafwolle (das Brauereipferd aus diesem Material war deutlich kratziger). - darunter bekannte Tiere wie Tiger, Giraffe oder Kellerassel, aber auch Fantasiegestalten und Reisebegleiter (nicht nur) für Kinder. Jedes Tier ist ein Unikat und macht einfach gute Laune, weil es so ruhig und fröhlich in die Welt schaut. Die Puppen sind waschbar, formstabil und "rotzfest" (Zitat Susanne Wetzel) - und einfach nur wunderschön.
Hier meine Favoriten, die auch mit auf dem Festival waren:




(links: "Storch mit Picknick" - rechts: Ziegenbock mit karierter Hose und Ziege - Bilder: www.Viecheria.de)














Gleich daneben die erste Station, bei der ich schwach geworden bin - der Stand von Ani Winkler.

Die Hamburger Künstlerin fertigt unter ihrem Konzept Ani² individuelle, quadratische Bildchen mit anrüherenden oder lustigen Sprüchen und verschiedensten Motiven, aus Papierstücken, Stoff, Fotos, Zeitung und anderen Materialien. Diese Bildchen können einzeln aufgehängt oder zu mehreren gruppiert werden - je nach Motivwahl ergibt sich dadurch eine thematisch zusammenhängende Collage, oder aber ein kunterbuntes Sammelsurium. Ani Winkler fertigt auch auf Kundenwunsch Unikate aus zugesandten Fotos - eine super Geschenkidee, wie ich finde.
A propos Geschenk - ich bin zwei Motiven erlegen und habe Mitbringsel für zwei liebe Menschen erstanden. Ganz kultig bekam ich sie verpackt in Papiertütchen, angefertigt aus rausgerissenen Seitn aus dem Telefonbuch von Manila:

Im ehemaligen Gasthof von Barnitz ist die Werkstatt von Uwe Kollschegg.
Hier gibt es antike Möbel zu bestaunen und zu kaufen, ein Blick in die Werkstatt ist auch möglich. Wie es hier duftet, nach Holz, Wachs, Farbe, Leim... Viele der Möbel gefallen mir ausgesprochen gut und sind, obwohl antik, in ihren Details erstaunlich praktisch durchdacht. An einigen Stücken kann sich selbst der Möbelschwede noch ein Scheibchen abschneiden.

Aber nicht nur Möbel gibt es zu sehen, sondern auch allerlei andere antike Gegenstände - zum Beispiel diese Schusterleisten:

Oder diese Boule-Kugeln - wahre Handschmeichler:

Hinter der Antik-Werkstatt finden sich in den Nebengebäuden und auf dem Freigelände noch weitere Aussteller. Da sehr viel Betrieb herrschte, konnte ich leider nicht von allen Ständen vorzeigbare Fotos schießen. Was insbesondere bei den wunderschönen Küchenhelfern und dem filigranen Schmuck von Christina Salzwedel (Burgschmaus) und den filigranen Porzellanarbeiten von Mira Möbius ein wahrer Jammer ist.

Keramikkünstler Mats Wrage hat mich schon letztes Jahr mit seinen wunderschönen Schalen und seinen Buchstaben fasziniert. Dieses Jahr war er wieder mit dabei, und seine Buchstabenkollektion hat sich um das @ erweitert:


Kaffee und Kuchen gibt es jedes Jahr im traumhaften Garten von Herrn Kollschegg. Bei dem Traumwetter waren alle Plätze restlos besetzt, und es war so voll, dass man fast die vielen liebevollen Details, die sich überall verstecken, übersehen hätte.
Auch Weihnachtsmänner haben sich versteckt. In Barnitz ist man ganzjährig auf alle Festlichkeiten ausgerichtet.


Meine Lieblingsstation ist immer die alte Schule, in der Ute Elisabeth Herwig ihr Atelier betreibt.


Sie ist eine sehr vielfältige Künstlerin, die oft eine neue, ganz andere Richtung einschlägt.
Nach wie vor bin ich ein großer Fan ihrer Runnies, die bei mir zu Hause an verschiedenen Stellen hängen und die mir jeden Tag gute Laune machen. Außerdem hat Frau Herwig eine Kollektion an Tüchern, Schals und Stulpen entwickelt (Hernel-Tücher), zeigt ihre Zeichnungen und ihre Werke der Digital Art.
Neben den "offiziellen" Ausstellungsstücken ist aber auch das ganze Haus vollgestopft mit kleinen Hinguckern, wie zum Beispiel diesem Schätzchen:
Draußen im Garten gibt es Kaffee, Kuchen und vegetarische Küche - es duftet bis zur Straße hin.

Da es bei Ute Elisabeth gerade weniger betriebsam ist als im anderen Kaffeegarten, lassen wir uns bei diesem netten Federballspieler im Schatten eines herrlich blühenden Kirschbaums nieder:


Neben dem Gastronomiepavillion gab es auch noch die Flechwerkstatt von Roland Oppelt, der neben allerlei Korbwaren auch wunderbare Stühle, Sichtschutzzäune und dekorative Objekte anfertigt. Bei einem kleinen Schwätzchen durfte ich zuschauen, wie mein Dekostab entstand, der kurz darauf den Besitzer wechselte und seither meinen Garten ziert:

Ein kleines lustiges Highlight will ich euch zum Abschluss nicht vorenthalten, weil es so schön in die Künstlerszene passt - wer Kaffee trinkt, der muss ihn auch wegbringen. Bei Frau Herwig im Garten steht dieses Retro-Dixi-Klo:

Üblicherweise sind diese Örtlichkeiten schmutzig, düster, riechen übel und bieten auch sonst nicht viel Ambiente. Nicht so dieses, denn es steht in einem Künstlergarten! Es ist piccobello sauber, eine Duftkerze und ein Kirschblütenzweig sorgen für Wohlgeruch und ein heimeliges Gefühl, der Deckel lässt Licht hinein, und - Knüller! - neben dem Häusle steht eine Emailschüssel mit Wasser, in dem Blüten schwimmen, und Seife und Handtücher liegen bereit.

Leider konnte ich dieses Mal nicht alle Aussteller besuchen, da aufgrund einer organisatorischen Panne die Zeit sehr knapp war. Aber auch dieses Mal war der Besuch beim Kunsthandfest wieder absolut lohnend - und ich freue mich schon wieder auf das nächste Mal an Himmelfahrt 2017!

Linkparty:
Creadienstag
Crealopee
Ein kleiner Blog





2 Kommentare:

Ein-kleiner-Blog hat gesagt…

Solche Ausstellungen besuche ich auch gerne. Da bekomme ich immer neue Ideen für meine Deko und Handarbeiten.
LG Elke

Lioba hat gesagt…

Sehr schöner Beitrag. Inspiriert mich auch immer neue Dinge auszuprobieren und nach so einer Nähmaschine werde ich mich bei der nächsten Haushaltsauflösung oder wenn jemand sein Haus verkaufen will auch mal umsehen. Danke für die Fotos